Reiskrise in Japan: Erstmals seit 25 Jahren Import aus Südkorea

Aufgrund von Engpässen bei heimischem Reis und steigenden Preisen hat Japan erstmals seit 1999 begonnen, Reis aus Südkorea zu importieren. Das zwingt die japanischen Verbraucher dazu, ihre geschmacklichen Vorlieben zu überdenken. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf The Guardian.

Laut lokalen Medien ist die erste Lieferung – nur zwei Tonnen – bereits in Supermärkten und Online-Shops erhältlich. In den nächsten Tagen wird eine weitere Lieferung von 20 Tonnen erwartet. Trotz der traditionellen Skepsis der Japaner gegenüber importiertem Reis zwingt die aktuelle Situation zu einer Änderung der Konsumgewohnheiten.

Die Preise für in Japan angebauten Reis haben sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Anfang April erreichte der Durchschnittspreis für 5 Kilogramm Reis in Supermärkten 4214 Yen (30 US-Dollar) – doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Preisanstieg ist auf eine Kombination aus Rekordhitze im Sommer 2023, Panikkäufen wegen Naturkatastrophenwarnungen und logistischen Problemen zurückzuführen.

Um den Preisanstieg zu bremsen, begann die Regierung im März, strategische Reserven zu nutzen – es wurde die Freigabe von 210.000 Tonnen Reis angekündigt. Die Maßnahme erwies sich jedoch als wenig effektiv: Bis Ende des Monats erreichten nur 426 Tonnen, also 0,3 % des Gesamtvolumens, den Einzelhandel. Das Landwirtschaftsministerium führt dies auf einen Mangel an Transportmitteln und den langwierigen Prozess der Vorbereitung des Reises für den Verkauf zurück.

Aufgrund des Mangels steigen immer mehr Gastronomiebetriebe auf importierten Reis um. So begann beispielsweise der Restaurantbesitzer Arata Hirano in Tokio im vergangenen Jahr, kalifornischen Reis zu verwenden, der zwar doppelt so teuer wurde, aber immer noch günstiger ist als japanischer. Die Gäste beschweren sich nicht – manche bemerken nicht einmal einen Unterschied.

Es wird erwartet, dass der Export von südkoreanischem Reis nach Japan in diesem Jahr den höchsten Stand seit 1990 erreichen wird. Die Krise eröffnet auch neue Möglichkeiten für Exporteure aus den USA.

Zuvor berichtete RBC-Ukraine, dass die japanische Regierung aufgrund des rekordverdächtigen Anstiegs der Reispreise, verursacht durch schlechte Ernten und Panikkäufe nach Erdbebenwarnungen, Notmaßnahmen ergriffen hat. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes wurden 150.000 Tonnen Reis aus den Reserven freigegeben, um die Preise zu stabilisieren und die Verfügbarkeit des Produkts für die Bevölkerung zu sichern.

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