„Putin weiß nicht, wie er den Krieg beenden soll“ – US-Vizepräsident Vance droht mit Kurswechsel im Ukraine-Krieg

Die Vereinigten Staaten könnten ihre bisherige Rolle im Friedensprozess zwischen Russland und der Ukraine grundsätzlich überdenken, sollte Moskau weiterhin ernsthafte Verhandlungen verweigern. Mit dieser deutlichen Botschaft hat US-Vizepräsident J. D. Vance in einem Interview mit Sky News Stellung bezogen – darüber berichtet Rеnewz.de unter Berufung auf Sky News. „Wenn Russland nicht bereit ist, in einen echten Dialog über Frieden einzutreten, müssen wir als USA irgendwann sagen: Das ist nicht unser Krieg“, erklärte Vance.
Zugleich übte er scharfe Kritik an Kremlchef Wladimir Putin: Der russische Präsident wisse offenbar selbst „nicht, wie er den Krieg beenden soll“.
Diese Aussagen markieren eine spürbare Verschärfung des Tonfalls der US-Regierung gegenüber Moskau und unterstreichen die wachsende Ungeduld Washingtons angesichts der stockenden Friedensbemühungen.
Hintergrund: Friedensgespräche in Istanbul ohne Fortschritt
Vances Aussagen fielen wenige Tage nach einem direkten Treffen zwischen ukrainischen und russischen Delegationen in Istanbul. Es war der erste Versuch seit Monaten, einen diplomatischen Ausweg aus dem andauernden Krieg zu finden.
Die Erwartungen an das Treffen waren hoch, insbesondere nachdem die Ukraine hochrangige Vertreter nach Istanbul entsandte und Präsident Wolodymyr Selenskyj sogar zu einem persönlichen Treffen mit Wladimir Putin bereit war.
Moskau hingegen schickte nur eine Delegation von rangniedrigen Beamten, angeführt von Putins Berater Wladimir Medinski – ein klares Signal mangelnder politischer Ernsthaftigkeit.
Keine Einigung auf Feuerpause – Blockade aus Moskau
Im Zentrum der Gespräche stand der Vorschlag einer 30-tägigen Feuerpause. Doch trotz intensiver Bemühungen scheiterten die Verhandlungen. Aus ukrainischer Sicht lag die Verantwortung bei Russland, das weiterhin auf Maximalforderungen besteht und keine Bereitschaft zu Kompromissen zeigt.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte kommentierte das Niveau der russischen Delegation und sagte, Putin habe damit eine klare Gelegenheit für Fortschritt in Richtung Frieden „verpasst“.
„Wenn Putin wirklich an einer politischen Lösung interessiert wäre, hätte er die Delegation persönlich stärken und die Initiative ergreifen können“, so Rutte.
Signal aus Washington: Geduld ist begrenzt
Die Aussagen von J. D. Vance deuten auf einen möglichen Strategiewechsel in der US-amerikanischen Ukraine-Politik hin. Obwohl die USA bislang einer der Hauptakteure bei der diplomatischen und militärischen Unterstützung Kiews sind, scheint das Weiße Haus zunehmend frustriert über die Blockadehaltung Moskaus.
Die Botschaft aus Washington: Ohne Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen von russischer Seite könnte die internationale Unterstützung für den Friedensprozess ins Wanken geraten.
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