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Trump weicht aus: „Habe ich das wirklich gesagt?“ – Neue Kontroverse um Selenskyj

Trump weicht aus: „Habe ich das wirklich gesagt?“ – Neue Kontroverse um Selenskyj

Februar 27, 2025
Monika Schmidt
Donald Trump behauptet, sich nicht mehr daran zu erinnern, Selenskyj als Diktator bezeichnet zu haben. Seine früheren Aussagen zeigen jedoch ein anderes Bild.

Donald Trump sorgt erneut für Aufsehen mit widersprüchlichen Aussagen über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Noch vor wenigen Monaten hatte er den Staatschef als „Diktator ohne Wahlen“ bezeichnet, ihn als „mäßig erfolgreichen Komiker“ verspottet und ihm vorgeworfen, die USA zu Zahlungen in Höhe von 350 Milliarden Dollargezwungen zu haben – angeblich 200 Milliarden mehr als Europa.

Nun scheint Trump jedoch von seinen früheren Aussagen abrücken zu wollen. Auf die Frage eines Journalisten, ob er Selenskyj weiterhin als Diktator sehe, reagierte der Republikaner verwundert: „Habe ich das wirklich gesagt?“Gleichzeitig räumte er ein, dass seine Beziehungen zum ukrainischen Präsidenten „etwas angespannt“ seien, schreibt RENEWZ unter Berufung auf Reuters.

Kurswechsel oder Erinnerungslücke? Trumps widersprüchliche Ukraine-Rhetorik

Trumps jüngste Äußerungen stehen in starkem Kontrast zu seinen früheren Angriffen auf Selenskyj. Der Ex-Präsident hatte wiederholt behauptet, der ukrainische Staatschef halte sich mit fragwürdigen Methoden an der Macht und verhindere demokratische Prozesse. In diesem Zusammenhang kritisierte er, dass in der Ukraine bislang keine Präsidentschaftswahlen abgehalten wurden, und sprach von angeblich dramatisch gesunkenen Umfragewerten, die sich nur noch bei 4 Prozent bewegen würden.

Gleichzeitig unterstellte Trump Selenskyj, dass dieser durch seine Politik die Eskalation des Krieges nicht verhindert habe. „Dieser Krieg hätte niemals passieren dürfen – nicht einmal ohne die USA“, sagte Trump in einer Wahlkampfrede. Die Implikation: Ein anderer ukrainischer Präsident hätte den Konflikt möglicherweise diplomatisch lösen können.

Eskalation der Kritik: Trump verschärft seinen Tonfall

Als Selenskyj auf diese Äußerungen reagierte und erklärte, dass Trump sich „im russischen Desinformationsraum“befinde, folgte eine weitere Eskalation. Der Ex-Präsident bekräftigte seine Angriffe und erklärte, der ukrainische Staatschef sei „ein Diktator ohne Wahlen“, der handeln müsse, „sonst wird ihm kein Land mehr bleiben“.

Parallel dazu wuchs der Druck auf Kiew aus dem Lager der US-Republikaner. Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance schloss sich der Kritik an und warnte Selenskyj davor, Trump öffentlich zu attackieren. Er deutete zudem an, dass sich die Beziehungen zwischen Washington und Kiew unter einer möglichen neuen Trump-Regierung drastisch verändern könnten.

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Bild von X / The White House

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