„Trump tot“: Wie ein Interview von Vance und ein Simpsons-Witz ein Gerücht in den sozialen Netzwerken auslösten

Am 30. August 2025 verbreitete sich auf der Plattform X (vormals Twitter) in rasanter Geschwindigkeit ein Hashtag mit dem Satz „Trump tot“. Innerhalb weniger Stunden kursierten zehntausende Beiträge, manche Zählungen sprachen von über 80.000 Posts mit einer Reichweite von mehr als 1,3 Millionen Nutzern. Der Anlass: eine Kombination aus einer unglücklichen Formulierung von US-Vizepräsident J.D. Vance und einem satirischen Kommentar des „Simpsons“-Schöpfers Matt Groening. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf CNBC und Newsweek.
Ursprung im Interview von J.D. Vance
Ausgangspunkt war ein Interview mit USA Today am 27. August. Darin sagte Vance, er sei „bereit, Präsident zu werden, falls eine schreckliche Tragödie eintrete“. Zwar fügte er sofort hinzu, dass Donald Trump in „hervorragender Form“ sei und „ein unglaubliches Durchhaltevermögen“ habe, doch dieser Halbsatz dominierte die Schlagzeilen. Für viele Nutzer in den sozialen Medien klang es wie ein verstecktes Eingeständnis, dass es um die Gesundheit des Präsidenten schlecht stehe.
Verstärkung durch die „Simpsons“
Ein weiterer Auslöser war eine Äußerung von Matt Groening auf der Comic-Con in San Diego im Juli. Er scherzte, die Serie werde so lange weiterlaufen, „bis jemand stirbt – und ihr wisst, wer es sein wird“. Da die „Simpsons“ in der Vergangenheit mehrfach fiktiv das Ableben Trumps inszenierten, griff die Netzgemeinde diese Anspielung sofort auf. Innerhalb weniger Stunden stand Groening im Zentrum zahlloser Memes und Zitate.
Spekulationen über Trumps Gesundheit
Die Welle an Kommentaren fiel in eine Phase, in der ohnehin über den Gesundheitszustand des Präsidenten spekuliert wurde. Im Juli hatte der Weiße Haus-Arzt bestätigt, dass Trump an einer chronischen Venenschwäche (chronische venöse Insuffizienz) leide – eine im Alter häufige Erkrankung, die Schwellungen in den Beinen verursacht. Fotos von Blutergüssen an seiner Hand wurden von Regierungssprechern mit „häufigem Händeschütteln“ und der Einnahme von Aspirin erklärt.
Trumps medizinische Akte vermerkt außerdem:
- gut kontrollierte Hypercholesterinämie
- saisonale Allergien
- überstandene COVID-19-Infektion
- Hauterkrankungen wie Rosazea und aktinische Keratose,
- Divertikulose und Polypen im Dickdarm.
Nichts davon gilt als akut lebensbedrohlich, doch in Kombination mit sichtbaren Symptomen liefert es Stoff für Spekulationen.
Auftritt als Gegenbeweis
Noch am selben Tag tauchten jedoch Fotos und Videos auf, die Trump beim Golfspielen in Virginia zeigten – in Begleitung seiner Enkelin Kai Trump. Er wirkte entspannt und schien bei guter Verfassung. Damit wurden die Gerüchte über seinen angeblichen Tod widerlegt.
Dynamik der Falschmeldung
Der Hashtag „Trump tot“ zeigt, wie schnell sich falsch interpretierte Aussagen, satirische Bemerkungen und Einzelfotos in sozialen Netzwerken zu einer vermeintlichen Nachricht verdichten können. Während einige Nutzer scherzten oder Schadenfreude äußerten, reagierten andere besorgt. Der Fall erinnert an frühere Gerüchte über Prominente, deren angeblicher Tod viral ging, bevor er dementiert wurde.
Es gibt keine Grundlage für die Meldung, dass Donald Trump verstorben sei. Die Kombination aus politischem Interview, satirischem Kommentar und vorhandenen Gesundheitsgerüchten führte zu einer Eigendynamik in den sozialen Medien, die einmal mehr zeigt, wie anfällig Plattformen wie X für Desinformation und übersteigerte Interpretationen sind.
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