Trump sagt Teilnahme an Gesprächen in der Türkei ab – auch Putin bleibt fern

US-Präsident Donald Trump wird nicht an den für den 15. Mai 2025 angesetzten direkten Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in der Türkei teilnehmen. Der Grund: Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme abgesagt – wie Renewz.de unter Berufung auf Reuters und Sky News berichtet.
Trump habe seine Entscheidung kurzfristig getroffen, nachdem der Kreml am späten Abend des 14. Mai lediglich die Namen der russischen Delegation veröffentlichte – Putin selbst war darin nicht enthalten.
Sondergesandte statt Präsidenten
Anstelle von Trump werden nun die Sondergesandten Keith Kellogg und Steve Witkoff die Vereinigten Staaten bei den Gesprächen vertreten. Das bestätigten mehrere US-Medien übereinstimmend.
Wie berichtet wird, war Trumps Teilnahme stark davon abhängig, ob Wladimir Putin persönlich erscheinen würde. Da Moskau dies ablehnte, verzichtete auch Washington auf eine hochrangige Präsenz.
Putins Vorschlag und westliche Reaktion
Am 11. Mai hatte Putin überraschend erklärt, dass er direkte Verhandlungen mit der Ukraine „ohne Vorbedingungen“ in der Türkei führen wolle – ein Angebot, das zunächst auf Zurückhaltung stieß.
Stattdessen sprachen sich die Ukraine und ihre Verbündeten, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen, für einen sofortigen, bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand aus, beginnend ab dem 12. Mai. Auch die USA unterstützten diese Position offiziell.
Am Abend des 12. Mai hatte Donald Trump dennoch erklärt, die Ukraine solle das Gesprächsangebot Russlands annehmen, da jeder diplomatische Kanal genutzt werden müsse.
Selenskyj wartete öffentlich auf beide
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete öffentlich, dass er am 15. Mai persönlich in der Türkei auf Putin warten werde. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass auch Trump an den Gesprächen teilnehmen würde, um eine diplomatische Lösung zu unterstützen.
Unklare Zukunft der Verhandlungen
Bislang hat die Ukraine noch nicht offiziell bekannt gegeben, wer sie bei den Gesprächen vertreten wird. Aus Kiew hieß es lediglich, dass Gespräche vorbereitet würden, „unabhängig von der Zusammensetzung der Gegenseite“.
Der Kreml erklärte, dass die russische Delegation voll arbeitsfähig sei, obwohl Putin nicht persönlich erscheint.
Internationale Beobachter werten das Fernbleiben beider Präsidenten als Anzeichen für ein mögliches Scheitern oder eine rein symbolische Runde ohne greifbare Ergebnisse.
Politische Symbolik statt Durchbruch
Die kurzfristige Absage beider Staatschefs zeigt, wie fragil die aktuelle diplomatische Lage ist. Während sich viele westliche Staaten einen konkreten Fortschritt im Friedensprozess erhoffen, bleiben die Fronten zwischen Moskau und Kiew verhärtet.
Ob der diplomatische Kanal Türkei in den kommenden Tagen weiter geöffnet bleibt, hängt nun maßgeblich vom Verhandlungswillen auf Arbeitsebene und von der Sicherheitslage in der Region ab.
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