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Spionage und Schmuggel: Wie Russland trotz Sanktionen seine Waffenproduktion stärkt

Spionage und Schmuggel: Wie Russland trotz Sanktionen seine Waffenproduktion stärkt

Dezember 6, 2024
Monika Schmidt
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Die westlichen Sanktionen zielen darauf ab, Russlands Militär zu schwächen und den Zugang zu moderner Technologie zu blockieren. Doch trotz des Rückgangs der Qualität seiner Waffen hält Moskau die Produktion durch illegale Netzwerke und Partnerschaften mit Ländern wie China aufrecht. Berichtet RENEWZ mit Bezug auf die The Washington Post.

Russlands Drohnen: Schwächen in der Technik, aber massiver Einsatz

Anfang des Jahres entdeckten ukrainische Verteidigungskräfte technische Probleme bei den russischen Geran-2-Drohnen. Viele stürzten ab oder verloren die Kontrolle bei scharfen Manövern. „Diese Drohnen sind technisch schlechter geworden und einfacher abzufangen“, erklärt ein ukrainischer Verteidigungsexperte. Der Grund für diese Schwächen liegt in minderwertigen chinesischen Lenkmotoren, die als Ersatz für blockierte westliche Komponenten genutzt werden.

Trotz dieser Defizite bleibt der Drohneneinsatz bedrohlich. „Es gibt so viele Drohnen, dass man kaum den Kopf heben kann“, sagt General Ihor Romanenko, ehemaliger Stabschef der ukrainischen Armee. Russland setzt auf Masse, um die qualitativen Schwächen auszugleichen. Manchmal greifen über 100 Drohnen gleichzeitig ukrainische Städte an, was die Verteidigungskräfte stark beansprucht.

Sanktionen zeigen Wirkung, aber Russland bleibt anpassungsfähig

Westliche Sanktionen haben messbare Effekte, auch wenn sie Russland nicht vollständig stoppen können. „Russland verliert jeden Monat mehr Panzer und Haubitzen, als seine Fabriken herstellen können“, sagt ein anonymer US-Beamter. Dies zeigt, dass der Druck auf die russische Waffenproduktion wächst.

Gleichzeitig sind Russlands Lieferketten instabiler geworden. „Die Qualität russischer Waffen hat sich verschlechtert, und ihre Produktionslinien sind anfälliger geworden“, erklärt ein Experte. Dennoch ermöglichten Partnerschaften mit Ländern wie China und Iran, dass Ersatzteile und minderwertige Technologien weiterhin die Produktion stützen.

Illegale Netzwerke: Wie Russland die Sanktionen umgeht

Neben den Produktionsproblemen führt Russland einen verdeckten Spionagekrieg, um die Sanktionen zu umgehen. Ein Beispiel ist Vadim Konoschtschenok, ein mutmaßlicher FSB-Agent. Er schmuggelte elektronische Bauteile und Munition aus Estland nach Russland, nutzte dafür Lagerhäuser und verschleierte Handelsrouten. „Solche Methoden sind typisch für russische Schmuggelnetzwerke“, erklärt ein US-Ermittler.

Im Jahr 2022 wurde Konoschtschenok verhaftet. In seinem Fahrzeug fanden Beamte über 30 Arten von Chips und westlicher Munition, die dringend für die russische Waffenproduktion benötigt werden. Obwohl Konoschtschenok jede Verbindung zum FSB bestreitet, sehen westliche Behörden in ihm einen wichtigen Akteur eines größeren Netzwerks.

Langfristige Perspektiven: Wie lange hält Russland durch?

„Russland setzt auf Quantität, um die Defizite in der Qualität auszugleichen“, erklärt Max Bergmann vom Center for Strategic and International Studies. Doch langfristig könnten die immer fragileren Lieferketten und die Abhängigkeit von minderwertigen Technologien Moskaus Fähigkeit zur Kriegsführung beeinträchtigen. Sollten die westlichen Länder ihre Sanktionen weiter verschärfen und Schlupflöcher schließen, könnte Russland gezwungen sein, ältere Technologien einzusetzen und Produktionslinien stillzulegen. Lesen Sie, wie die Ukraine ihre Verteidigung stärkt: Modernisierte „Neptun“-Raketen und die Serienproduktion der Drohnen „Paljanyzja“.

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