Selenskyj fordert Sichtbarkeit: Ukrainische Sprache erklingt jetzt in 100 weltweiten Sehenswürdigkeiten – auch in deutschen Museen

Die ukrainische Sprache soll nicht nur überleben – sie soll gehört werden. Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat heute in einer offiziellen Erklärung über seinen Telegram-Kanal betont, wie wichtig es ist, dass die ukrainische Sprache weltweit sichtbar und hörbar bleibt. Die Einführung ukrainischer Audioguides an internationalen Touristenorten sei, so Selenskyj, „eine kulturelle Antwort auf den Versuch, die ukrainische Identität auszulöschen“ – berichtet Renewz.de.
Was einst mit einer zufälligen Entdeckung auf einer Berliner Stadtrundfahrt im Jahr 2019 begann, ist heute ein globales Projekt mit Symbolkraft: Ukrainisch ist inzwischen in 53 Ländern und an über 100 kulturellen Sehenswürdigkeiten, Schlössern und Museen präsent – darunter auch zahlreiche Institutionen in Deutschland.
Diese Orte in Deutschland bieten bereits ukrainische Audioguides
Museen und Schlösser in Deutschland mit ukrainischer Audiounterstützung
- Schloss Sanssouci, Potsdam
- Schloss Charlottenburg, Berlin
- Barberini Museum, Potsdam (inkl. spezieller Kinder-Audioguides)
- Kunsthalle Hamburg, Hamburg (Kinder- und Standardversion)
- Jüdisches Museum Berlin, Berlin
- Museum für Kommunikation, Frankfurt am Main
- DDR Museum, Berlin
- Dokumentationszentrum NS-Zeit, München
- Historisches Museum, Frankfurt
- Pergamonmuseum (in Vorbereitung), Berlin
Wie das Projekt begann

2019 besuchte Olena Selenska, die First Lady der Ukraine, erstmals Berlin. Während einer Bustour durch die Hauptstadt entdeckte sie zufällig einen ukrainischen Audiokommentar – ein seltener Glücksfall, wie sie später sagte. „Das war ein schöner Moment – aber eher eine Ausnahme als die Regel. Unsere Sprache hat das Recht, regelmäßig gehört zu werden“, erklärte sie.
Aus diesem Moment entstand die Vision, ukrainische Audioguides als Standard an den wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten weltweit zu etablieren.
Rekorde und Besonderheiten der Initiative
Kategorie | Beispiel/Ort |
---|---|
Längster Audioguide | Vatikanische Museen (19 Stunden) |
Interaktivster Zugang | Benaki-Museum in Athen (online weltweit verfügbar) |
Technologisch führend | Suomenlinna-Festung in Finnland (erstellt mit KI) |
Kindergerecht aufbereitet | Barberini Museum in Potsdam, Kunsthalle in Hamburg |
Warum das Projekt heute wichtiger denn je ist
Laut Präsident Selenskyj ist Sprache ein zentrales Element kultureller Identität – besonders in Kriegszeiten. „Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer wurden durch die russische Aggression gezwungen, ihr Land zu verlassen. Sie verdienen es, ihre eigene Sprache auch im Ausland zu hören – sei es in Museen, auf Stadtrundfahrten oder an historischen Orten.“
Der kulturelle Anspruch endet dabei nicht bei Schlössern und Palästen. Auch Orte der Erinnerung wurden Teil des Projekts:
- Yad Vashem, Israel
- Hiroshima Peace Memorial Museum, Japan
- Museum des Warschauer Aufstands, Polen
- Gedenkstätte Dachau, Deutschland (in Vorbereitung)
- Memorial des Völkermords in Kigali, Ruanda
- Mahnmal „ALSchIR“, Kasachstan
- Museum der Okkupation, Lettland
Diese Orte erzählen von menschlichen Tragödien, von Vernichtung und Überleben – und ermöglichen durch ukrainische Audioguides auch eine tiefere Verbindung für Geflüchtete, Besucher und neue Generationen.
Ein Netzwerk der Zusammenarbeit
Ermöglicht wurde das Projekt durch die Zusammenarbeit zwischen dem ukrainischen Außenministerium, Botschaften, Kulturinstitutionen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern weltweit. Auch prominente Stimmen aus Kultur und Gesellschaft unterstützen das Projekt durch Einsprechungen und Botschaften.
„Unsere Sprache ist unser kultureller Botschafter – genauso wie jede Ukrainerin und jeder Ukrainer“, so Wolodymyr Selenskyj abschließend.
Eine vollständige Liste aller Standorte mit ukrainischen Audioguides ist auf den offiziellen Seiten des Kulturministeriums der Ukraine verfügbar.
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