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Schwarzer Schimmel im Bad: Ursachen erkennen, wirksam entfernen und langfristig verhindern

Schwarzer Schimmel im Bad: Ursachen erkennen, wirksam entfernen und langfristig verhindern

Mai 3, 2025
Monika Schmidt
Schimmel im Bad? Erfahren Sie, warum schwarzer Schimmel entsteht, wie Sie ihn sicher entfernen und dauerhaft verhindern – mit Hausmitteln und Profi-Tipps.

Schimmel im Bad ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Besonders gefährlich ist der sogenannte schwarze Schimmel (Stachybotrys chartarum), der sich bei hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung schnell ausbreitet. In deutschen Badezimmern tritt er häufig in Fugen, an Fliesenkanten, an der Decke und hinter Möbeln auf.

In diesem Beitrag erklärt Rеnewz.de, warum schwarzer Schimmel entsteht, wie man ihn sicher entfernt, welche Hausmittel und Spezialreiniger helfen, welche gesundheitlichen Risiken bestehen – und wie man einen erneuten Befall vermeiden kann.

Warum entsteht Schimmel gerade im Badezimmer

Das Badezimmer gilt als Hochrisikozone für Schimmelbildung – und das aus gutem Grund. In kaum einem anderen Raum treffen so konstant hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und mangelnde Luftzirkulation aufeinander. Schon wenige Minuten Duschen können die relative Luftfeuchtigkeit auf über 80 % steigen lassen. In schlecht belüfteten Bädern – insbesondere in Altbauwohnungen ohne Fenster oder mit veralteter Lüftung – bleibt diese Feuchtigkeit über längere Zeit bestehen. Das Resultat: Ideale Bedingungen für Schimmelpilze.

Typische Ursachen für Schimmelbildung:

  • Feuchtigkeit durch Duschen oder Baden, die nicht schnell genug abtransportiert wird
  • Undichte Silikonfugen oder beschädigte Fliesen, durch die Wasser hinter die Oberfläche dringt
  • Fehlende oder unzureichende Lüftung (z. B. kein Fenster, kein elektrischer Lüfter)
  • Kältebrücken an Außenwänden – dort kondensiert warme Innenluft besonders schnell
  • Ungeeignete Wandfarbe oder Putz ohne fungizide Eigenschaften

Selbst wenn regelmäßig geputzt wird, kann sich Schimmel entwickeln – unsichtbare Sporen siedeln sich oft in winzigen Rissen, Fugen oder hinter Einbaumöbeln an. Viele Mieter und Eigentümer unterschätzen zudem, wie schnell sich ein einmal aufgetretener Befall ausbreitet.

Wie erkennt man schwarzen Schimmel

Schwarzer Schimmel (Stachybotrys chartarum) ist eine der gefährlichsten Schimmelarten in Innenräumen. Er zeigt sich oft als tiefschwarzer, punktuell wachsender Belag – bevorzugt an dauerfeuchten Stellen wie Silikonfugen, Deckenrändern, Fliesenschatten oder hinter Badezimmerschränken. Anders als harmloser Hausstaub lässt sich der Schimmelbelag nicht einfach wegwischen – er ist meist schleimig, fest oder samtartig und geht mit einem modrig-erdigen Geruch einher.

Welche Gesundheitsgefahr besteht bei schwarzem Schimmel

Der Schimmelpilz Stachybotrys chartarum produziert sogenannte Mykotoxine, also Gifte, die über die Atemwege oder durch Hautkontakt in den menschlichen Körper gelangen. Die Wirkung kann – je nach Dauer der Belastung und individueller Empfindlichkeit – schwerwiegend sein.

Zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden zählen:

  • Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis oder chronischer Husten
  • Allergische Reaktionen: Hautjucken, tränende Augen, Niesreiz
  • Neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Schwindel
  • Erschöpfung und Müdigkeit ohne erklärbare Ursache
  • Verschlechterung bestehender chronischer Erkrankungen

In schweren Fällen: toxische Reaktionen auf Dauerbelastung (besonders bei Kindern, Senioren, Schwangeren).

In Mietwohnungen mit Schimmelbefall kann dies rechtlich als Gesundheitsgefährdung gewertet werden – und zur Mietminderung oder zur Verpflichtung zur Sanierung durch den Vermieter führen (§ 536 BGB).

Besonders betroffene Materialien

Dazu gehören:

  • Silikonfugen und Fugenmörtel
  • Tapeten (v. a. Raufaser)
  • Gipskartonplatten (z. B. bei Leichtbauwänden)
  • Holzverkleidungen, MDF-Platten
  • Textilien im Bad (Vorhänge, Teppiche)

Ein häufiger Fehler ist der Einsatz von ungeeigneter Dispersionsfarbe an Decken und Wänden – sie fördert statt verhindert Schimmel.

Welche Mittel helfen wirklich gegen Schimmel?

Viele suchen nach Hausmitteln – doch nicht alle sind zuverlässig. Entscheidend ist, sichtbaren Schimmel UND Sporen zu entfernen.

Gängige Mittel und ihre Wirksamkeit:

MittelWirkungEignung
Wasserstoffperoxid (3 %)Tötet Sporen, bleicht OberflächeFugen, Fliesen, Decken
Essig (9 %)Tötet 70–80 % der SporenNur auf Fliesen, nicht auf Naturstein
Natron + WasserLeicht fungistatisch, geruchshemmendOberflächlicher Befall
Chlorhaltige ReinigerHochwirksam, aber reizendNur mit guter Lüftung
Spezielle AntischimmelspraysEffektiv gegen tiefsitzende SporenIn Baumärkten, Apotheken, online

Tipp: Immer mit Atemschutzmaske und Handschuhen arbeiten. Oberflächen nach der Behandlung gründlich abwischen und gut trocknen lassen.

Wann reicht Reinigung nicht mehr aus

Wenn sich der Schimmel hinter Fliesen, in der Wand oder auf mehr als 0,5 m² Fläche ausgebreitet hat, ist professionelle Schimmelsanierung notwendig. Dabei kommen Methoden wie:

  • Ozonbehandlung
  • Trockeneisstrahlen
  • UV-Licht-Desinfektion
  • Austausch von Bausubstanz

zum Einsatz. Diese Leistungen übernehmen spezialisierte Fachfirmen, oft in Zusammenarbeit mit Hausverwaltungen oder Versicherungen.

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