Russland stimmt begrenztem Energie- und Infrastruktur-Waffenstillstand in der Ukraine zu, erklärt das Weiße Haus

Russland hat einem begrenzten Waffenstillstand im Energie- und Infrastrukturbereich in der Ukraine zugestimmt. Dies ist Teil einer von den USA geleiteten Initiative zur Beendigung der russischen Invasion in der Ukraine, wie das Weiße Haus bestätigte. Darüber berichtet RENEWZ , unter Berufung auf The Guardian.
In einer Erklärung nach einem Telefongespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin teilte das Weiße Haus mit, dass sich beide Seiten darauf geeinigt hätten, „technische Verhandlungen“ über einen maritimen Waffenstillstand sowie über eine umfassende Feuerpause und einen dauerhaften Frieden aufzunehmen.
Neuer Waffenstillstand in der Ukraine: Verhandlungen beginnen unverzüglich
„Diese Verhandlungen werden sofort im Nahen Osten beginnen“, heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Die ersten Gespräche fanden bereits in Saudi-Arabien statt, wobei auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar als Vermittler eine zentrale Rolle einnehmen. Riad, Dubai und Doha scheinen nun traditionelle diplomatische Zentren wie die Schweiz in den Hintergrund zu drängen.
Trump und Putin äußerten sich zudem zu einer zukünftigen Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Russland und hoben das „enorme wirtschaftliche Potenzial und die geopolitische Stabilität“ hervor, die ein dauerhafter Frieden bringen könnte.
Waffenstillstand: Das Weiße Haus bestätigt Einigung zwischen Trump und Putin
In einer offiziellen Mitteilung des Weißen Hauses wurde erklärt: „Heute haben Präsident Trump und Präsident Putin über die Notwendigkeit eines Friedens und eines Waffenstillstands im Ukraine-Krieg gesprochen. Beide Führer waren sich einig, dass dieser Konflikt mit einem dauerhaften Frieden beendet werden muss.“
Weiter heißt es: „Das Blut und die Schätze, die sowohl die Ukraine als auch Russland in diesem Krieg verloren haben, wären besser für die Bedürfnisse ihrer Völker eingesetzt worden. Dieser Konflikt hätte niemals beginnen dürfen und hätte bereits längst mit ernsthaften und aufrichtigen Friedensbemühungen beendet werden sollen.“
Die Gespräche werden nun mit einem Energie- und Infrastruktur-Waffenstillstand sowie technischen Verhandlungen über einen maritimen Waffenstillstand im Schwarzen Meer eingeleitet. Zudem verständigten sich beide Seiten auf einen Austausch von Kriegsgefangenen: 175 ukrainische und 175 russische Soldaten sollen in ihre Heimat zurückkehren.
Die beiden Führer äußerten sich zudem zur Bedeutung einer Zusammenarbeit im Nahen Osten zur Verhinderung künftiger Konflikte. „Die Führungspersönlichkeiten waren sich einig, dass Iran niemals in der Lage sein dürfe, Israel zu zerstören“, so das Weiße Haus.
Russlands Bedingungen für den Waffenstillstand und die Reaktionen Europas
Obwohl Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands erzielt wurden, bestehen weiterhin erhebliche Hürden. Wie Bloomberg berichtet, fordert Putin als Voraussetzung für eine vollständige Waffenruhe ein Ende aller Waffenlieferungen an die Ukraine. Zudem betont der Kreml die Notwendigkeit, die „Zwangsmobilisierung in der Ukraine zu stoppen“ und die Aufrüstung der ukrainischen Streitkräfte zu verhindern. Ein zentrales Anliegen Moskaus bleibt die „vollständige Einstellung ausländischer militärischer Hilfe und Geheimdienstinformationen an Kiew“.
Diese Forderungen stoßen in Europa auf Skepsis. Die EU und Großbritannien intensivieren derzeit ihre Bemühungen, weitere Militärhilfepakete für Kiew bereitzustellen. Viele europäische Staats- und Regierungschefs befürchten, dass ein solches Abkommen Russland die Möglichkeit geben könnte, sich für einen erneuten Angriff auf die Ukraine zu rüsten, während Kiew ohne ausländische Hilfe verwundbar bleiben würde.
Gleichzeitig verliert die EU in dieser neuen diplomatischen Konstellation geopolitischen Einfluss. Während Washington und Moskau ihre Beziehungen verbessern, steht Brüssel vor einem Dilemma: Soll es an seiner harten Haltung gegenüber Russland festhalten oder einen neuen Kurs einschlagen, um nicht zwischen den USA und Russland zerrieben zu werden? Insbesondere Länder wie Ungarn und die Slowakei könnten in dieser Debatte eine eigene Linie verfolgen.
Waffenstillstand und Geopolitik: Was es für Trump und Putin bedeutet
Für Trump stellt das Abkommen einen innenpolitischen Erfolg dar. „Das Telefonat unterstreicht Trumps Fähigkeit zur Diplomatie und ermöglicht ihm, sich als Friedensstifter zu präsentieren“, analysiert die Berliner Zeitung. Dies könnte ihm politisch zugutekommen, da er sich in den USA mit anhaltenden innenpolitischen Herausforderungen konfrontiert sieht.
Auch für Putin bringt das Gespräch strategische Vorteile. Der Kreml strebt an, Russland aus der internationalen Isolation zu führen. Im Gegenzug für seine diplomatische Initiative könnte Moskau auf Sanktionserleichterungen und eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen zu den USA hoffen. Nach mehr als drei Jahren Krieg wäre dies ein bedeutender Schritt für den Kreml.
Die Verhandlungen werden in den kommenden Tagen fortgesetzt, während die Weltgemeinschaft gespannt auf weitere Entwicklungen wartet.
Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Trump Bereit Für Sanktionen Gegen Russland, Falls Gespräch Mit Putin Scheitert - Weißes Haus
Bild von Mandel Ngan/Maxim Shemetov/AFP/Getty Images