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Was steckt hinter dem Rauswurf von Oleg Artemjew aus SpaceXs Crew-12-Mission

Was steckt hinter dem Rauswurf von Oleg Artemjew aus SpaceXs Crew-12-Mission

Dezember 3, 2025
Monika Schmidt
Der erfahrene Kosmonaut Oleg Artemjew wurde aus SpaceXs Crew-12 gestrichen. Internationale Medien berichten über mögliche ITAR-Verstöße während seines Trainings in Kalifornien.

Der russische Raumfahrer Oleg Artemjew wird nicht wie geplant an der Mission SpaceX Crew-12 teilnehmen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos bestätigte die Umbesetzung in einer knappen Mitteilung und erklärte, Artemjew sei „auf eine andere Aufgabe übergegangen“. Eine detaillierte Begründung fehlt – ein Umstand, der in der internationalen bemannten Raumfahrt als ungewöhnlich gilt, da Personalentscheidungen in dieser Phase der Missionsvorbereitung üblicherweise transparent kommuniziert werden. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Space.com und The WP Times.

Nach übereinstimmenden Angaben aus mehreren Medien soll sich während eines Ausbildungsabschnitts im SpaceX-Hauptquartier in Hawthorne (Kalifornien) ein sicherheitsrelevanter Vorfall ereignet haben. Artemjew habe demnach interne technische Bereiche, Komponenten und Dokumentationen fotografiert, die den strengen Vorgaben des US-Exportkontrollrechts ITAR (International Traffic in Arms Regulations) unterliegen. ITAR definiert die Weitergabe, Sichtbarkeit und Speicherung bestimmter Technologien als sicherheitskritisch; bereits das Mitführen entsprechender Informationen außerhalb kontrollierter Zonen kann formal als „Export“ gewertet werden.

Der russische Raketenstart-Analyst Georgi Trischkin, dessen Einschätzungen von The Insider zitiert werden, spricht von einem „eingeleiteten interdepartementalen Prüfverfahren“. Offizielle US-Behörden haben diese Angaben bislang weder bestätigt noch kommentiert. Auch SpaceX und NASA reagierten auf entsprechende Anfragen nicht.

Roskosmos benannte als Ersatz für Artemjew den Kosmonauten Andrej Fedjajew, ohne weiter auf die Hintergründe der Entscheidung einzugehen. Die Behörde vermeidet jeden Bezug zu einem möglichen Vorfall im Ausland. Der Zeitpunkt der Umbesetzung – rund zweieinhalb Monate vor einem geplanten Start – bleibt jedoch auffällig, zumal astronomische, medizinische oder technische Gründe in vergleichbaren Fällen meist klar benannt werden.

Artemjew zählt zu den erfahrensten russischen Raumfahrern. Er absolvierte drei ISS-Langzeitmissionen (2014, 2018, 2022), verbrachte 560 Tage im All und führt seit 2019 zusätzlich ein Mandat in der Moskauer Stadtduma. Für seine Einsätze wurde er mit dem Titel „Held der Russischen Föderation“ ausgezeichnet. Aufgrund seiner langjährigen Rolle im internationalen Raumfahrtprogramm gilt seine kurzfristige Entfernung aus der Crew-12-Besatzung als bemerkenswert, solange keine offizielle Erklärung zu möglichen sicherheitsrelevanten Abläufen vorliegt.

Da sowohl amerikanische als auch russische Stellen bisher auf weiterführende Informationen verzichten, bleibt die tatsächliche Ursache der Umbesetzung ungeklärt. Weitere Entwicklungen hängen von möglichen Stellungnahmen der beteiligten Behörden ab.

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