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Polens Engagement in der Ukraine nur unter dem NATO-Schutzschirm

Polens Engagement in der Ukraine nur unter dem NATO-Schutzschirm

Dezember 12, 2024
Monika Schmidt
Polens Engagement in der Ukraine nur unter dem NATO-Schutzschirm

Polen zieht eine Friedensmission in der Ukraine ohne NATO-Unterstützung nicht in Betracht. Sejmmarschall Szymon Hołownia erklärte in Helsinki, dass jede militärische Beteiligung Polens an der Stabilisierung der Ukraine nur unter klaren Sicherheitsgarantien erfolgen könne. RENEWZ schreibt mit Verweis auf Rzeczpospolita, dass Hołownia betonte: „Wir fragen immer, was gut für die Ukraine ist, aber zuerst müssen wir fragen, was gut für Polen ist.“

NATO als einzige Option

Hołownia unterstrich, dass Polen keine andere Alternative als die NATO sieht, wenn es um militärische Einsätze in der Ukraine geht. Er fügte hinzu: „In solchen Situationen brauchen wir Sicherheitsgarantien. Wenn ein Mechanismus Ukraine stabilisieren soll, muss er in einer Sprache verankert sein, die Russland versteht: der Sprache der Stärke.“Russland erkenne nur die Einheit und Entschlossenheit des NATO-Bündnisses an.

Diplomatie auf Hochtouren

Die diplomatischen Kontakte zwischen der NATO, den USA und der Ukraine sind intensiver denn je. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reist nach Polen, um mit Premierminister Donald Tusk und anderen hochrangigen Politikern über Stabilitätspläne zu beraten. Gleichzeitig laufen Verhandlungen über einen möglichen Friedensplan, der Sicherheit und neue Perspektiven für die Ukraine bieten soll. Hołownia deutete an, dass erste Entwürfe vorliegen, jedoch noch kein Konsens erzielt wurde.

Deutschlands vorsichtige Haltung

Deutschland bleibt in dieser Frage zögerlich. Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine direkte Beteiligung deutscher Soldaten ausgeschlossen und warnte vor Aktionen, die ohne internationale Koordination das Risiko einer Eskalation erhöhen könnten. Experten sehen NATO-Truppen derzeit nur unter der Flagge einer Friedensmission als realistisch an.

Eine neue Sicherheitsarchitektur?

Die Diskussion zeigt die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit. Experten wie der Politologe Wolodymyr Fesenko betonen, dass eine langfristige Sicherheitsarchitektur für Osteuropa notwendig ist, um Stabilität zu gewährleisten. Hołownia fasste zusammen: „Nur ein geschlossenes Bündnis kann die Sprache sprechen, die Russland versteht.“

Die Debatte um eine Friedensmission in der Ukraine zeigt, wie entscheidend die Einheit der NATO ist. Polen sieht sich als wichtigen Akteur, fordert jedoch klare internationale Unterstützung. Die kommenden diplomatischen Schritte könnten die Weichen für die Stabilität in der Region stellen.

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Foto: Der Sprecher des polnischen Sejm, Szymon Hołownia/ Bildquelle: https://x.com/DSaseri/status/1801204861972742403/photo/1