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Pistorius fordert "Kriegstüchtigkeit" für Deutschland wegen Bedrohung durch Russland

Pistorius fordert "Kriegstüchtigkeit" für Deutschland wegen Bedrohung durch Russland

November 8, 2025
James Whitmore
Pistorius fordert "Kriegstüchtigkeit" Deutschlands wegen Russland. Trotz Popularität blockiert Politik Wehrdienst-Reform. Bundeswehr fehlen 80.000 Soldaten.

Verteidigungsminister Boris Pistorius drängt darauf, dass Deutschland angesichts der wachsenden Bedrohung durch Russland "kriegstüchtig" werden muss. Diese Initiative löst innerhalb der politischen Landschaft Deutschlands intensive Debatten aus. Trotz ständiger Kritik aus seiner eigenen sozialdemokratischen Partei (SPD) bleibt der amtierende Minister weiterhin der populärste Politiker des Landes. Seine Vorschläge zur Reform des Wehrdienstes sehen sich jedoch politischen Hürden ausgesetzt, was die Komplexität der Neudefinition der deutschen Sicherheitspolitik unterstreicht, berichtet Renewz.de mit Verweis auf The Washington Post.

Das Dilemma der deutschen Verteidigungsbereitschaft

Der Aufruf von Minister Pistorius zur "Kriegstüchtigkeit" unterstreicht die Notwendigkeit, die nationale Verteidigung zu stärken. Dies geschieht vor dem Hintergrund der anhaltenden Aggression Russlands und den Forderungen der Vereinigten Staaten, dass Europa deutlich mehr in seine eigene Sicherheit investieren müsse. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich Deutschland traditionell als "Friedensprojekt" definiert. Aktuelle Einschätzungen zeigen jedoch, dass die Bundeswehr personell unzureichend ausgestattet ist, wenig vorbereitet ist und eine zu geringe Truppenstärke aufweist.

Der Bundeswehr fehlen derzeit rund 80.000 Soldaten, um das Ziel von 260.000 in den nächsten zehn Jahren zu erreichen. Die tief verwurzelte deutsche Mentalität erschwert dabei eine militärische Neuausrichtung, wie ein Parteikollege von Pistorius, Sigmar Gabriel, betont:

"Die Deutschen wollen wie die Schweiz sein: wirtschaftlich erfolgreich, aber so politisch neutral wie möglich. Wir sind nicht bereit, wieder ernsthaft über Krieg nachzudenken."

Politische Blockaden bei der Wehrdienst-Reform

Um den Mangel an Personal zu beheben, hatte Pistorius ursprünglich ein Modell der freiwilligen Dienstpflicht vorgeschlagen. Damit versuchte der Minister, einen Kompromiss zwischen der ablehnenden Haltung seiner Partei gegenüber einer allgemeinen Wehrpflicht und der realen Notwendigkeit der Bundeswehr zu finden, die über freiwillige Rekrutierung allein nicht genügend Soldaten gewinnen kann. Diese Initiative wurde jedoch durch die Christlich Demokratische Union (CDU) blockiert.

Im Anschluss daran präsentierte die Regierungskoalition eine neue Idee, die die Möglichkeit einer Wehrdienst-Lotterie in Betracht zog. Diesen Vorschlag lehnte der Minister wiederum ab, was die politischen Schwierigkeiten bei der Suche nach einer praktikablen Lösung verdeutlicht.

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