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Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben

Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben

April 21, 2025
Monika Schmidt
Papst Franziskus stirbt mit 88 Jahren. Der erste Papst aus Lateinamerika hinterlässt ein Vermächtnis aus Reformen, Mitgefühl und Friedensaufrufen.

Papst Franziskus ist am Ostermontag, dem 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren in seiner Residenz im vatikanischen Gästehaus Santa Marta verstorben. RENEWZ berichtet unter Berufung auf den Vatikan.

"Papst Franziskus starb um 7:35 Uhr im Haus des Vaters", erklärte Camerlengo, Kardinal Kevin Farrell, in einer offiziellen Videobotschaft.

Noch am Vortag zeigte sich der Papst ein letztes Mal öffentlich auf dem Petersplatz. Dort spendete er persönlich den feierlichen Ostersegen Urbi et Orbi – ein berührender Moment, der später als sein symbolischer Abschied in die Geschichte eingehen dürfte.

Diese Nachricht wurde auch vom Deutschlandfunk am 21. April 2025 verbreitet.

Es wird angemerkt, dass der Pontifex nach einer überstandenen Krankheit verstarb. Bereits am 14. Februar war er mit einer akuten Bronchitis ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort verschlechterte sich sein Zustand: Es entwickelte sich eine beidseitige Lungenentzündung, begleitet von asthmatischen Anfällen. Franziskus wurde mit Sauerstoff behandelt. Die Ärzte stuften seinen Zustand als kritisch ein.

Nach über fünf Wochen intensiver Behandlung wurde der Papst am 23. März aus dem Krankenhaus entlassen. Die Ärzte empfahlen ihm jedoch, sich mindestens zwei Monate zu schonen, um vollständig zu genesen.

Am 16. April gab der Vatikan bekannt, dass Papst Franziskus nicht an den liturgischen Feiern der Karwoche teilnehmen werde, da er sich weiterhin von der Erkrankung erhole.

Am Sonntag, dem 20. April, nur einen Tag vor seinem Tod, empfing der Papst den US-Vizepräsidenten J.D. Vance. Das Treffen folgte auf seine Kritik an der Einwanderungspolitik der Trump-Regierung. Die Begegnung war kurz, beide Seiten tauschten lediglich Ostergrüße aus.

Biografie von Papst Franziskus

Papst Franziskus war der erste Pontifex in der Geschichte der katholischen Kirche, der aus Lateinamerika stammte. Er setzte wichtige Reformen im Vatikan um und nahm zu gesellschaftlich sensiblen Themen offen Stellung.

Vor seiner Wahl zum Papst hieß er Jorge Mario Bergoglio. Er wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Sein Vater arbeitete bei der Eisenbahn. Nach dem Besuch eines Priesterseminars in Buenos Aires trat er mit 21 Jahren dem Jesuitenorden bei. Zuvor hatte er u. a. als Türsteher, Reinigungskraft und Laborassistent gearbeitet.

Bergoglio studierte Philosophie und Theologie, lehrte später an katholischen Hochschulen und wurde 1980 Rektor des Priesterseminars Sankt Josef. Nach seiner Dissertation wurde er spiritueller Leiter der Erzdiözese Córdoba.

Er war Bischof von Buenos Aires und wurde 2001 von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt. Als einfacher Mann bekannt, lebte er bescheiden, verzichtete auf eine Dienstlimousine und bewohnte eine kleine Wohnung. Bereits 2005 wurde er als Kandidat für das Papstamt gehandelt, erhielt jedoch nicht genügend Stimmen.

Am 13. März 2013 wurde Jorge Mario Bergoglio zum 266. Papst gewählt. Er wählte den Namen Franziskus in Anlehnung an Franz von Assisi – ein klares Zeichen für Demut und Solidarität.

Er war der erste Papst seit über 1200 Jahren, der nicht aus Europa kam, sowie der erste Jesuit im höchsten Amt der katholischen Kirche.

Woran man sich erinnern wird

Papst Franziskus war ein spiritueller Reformer. Er führte die digitale Gebetsplattform "Click to Pray" ein und stellte sie bei einer Predigt persönlich auf einem Tablet vor.

Er ließ auf dem Petersplatz Duschen für Obdachlose einrichten – ein Zeichen seiner Nähe zu den Armen. Auch andere Pfarreien in Rom folgten diesem Beispiel.

2016 traf er als erstes katholisches Kirchenoberhaupt Patriarch Kyrill von der russisch-orthodoxen Kirche – ein historisches Ereignis in Havanna.

Er unterstützte Transparenz und Reformen im Vatikan: 2013 wurde erstmals ein Audit der Vatikanbank durchgeführt. Franziskus ordnete die jährliche Veröffentlichung des Finanzberichts an und sprach sich konsequent gegen Korruption aus.

Er vereinfachte die Annullierung von Ehen, kritisierte Priester, die uneheliche Kinder nicht taufen wollten, und erklärte, dass Mütter solcher Kinder Respekt verdienen.

In Bezug auf LGBTQ-Themen entwickelte sich seine Haltung über die Jahre: Während er sich 2010 noch gegen gleichgeschlechtliche Ehen und Adoption in Argentinien aussprach, betonte er später, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden dürfe. 2020 sprach er sich für gesetzlich anerkannte Lebenspartnerschaften aus.

Aussagen über den Krieg in der Ukraine

Papst Franziskus verurteilte mehrfach die russische Aggression gegen die Ukraine und bezeichnete den Krieg als „beschämende Katastrophe für die Menschheit“.

Im März 2024 sagte er in einem Interview mit dem Schweizer Sender RSI: „Am stärksten ist der, der den Mut zur weißen Fahne hat.“ Diese Aussage sorgte für große Kontroversen. Der Vatikan stellte klar, dass dies kein Aufruf zur Kapitulation sei, sondern ein Plädoyer für Dialog und Verhandlungen.

Im Januar 2025 äußerte er seine Hoffnung auf ein Ende des Krieges:

„Mein Wunsch für das Jahr 2025 ist, dass die internationale Gemeinschaft endlich alles daransetzt, diesen Krieg zu beenden, der seit fast drei Jahren das leidende ukrainische Volk blutig zeichnet und zahllose Opfer gefordert hat – darunter viele Zivilisten.“

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Bild von Michael Kappeler / dpa 

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