(BTC)
(ETH)
(LTC)
RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
NATO überholt Russland in der Munitionsproduktion – Rutte erklärt neue Ära der Abschreckung in Bukarest

NATO überholt Russland in der Munitionsproduktion – Rutte erklärt neue Ära der Abschreckung in Bukarest

November 6, 2025
Monika Schmidt
Mark Rutte erklärt in Bukarest: Die NATO produziert erstmals mehr Munition als Russland – ein Wendepunkt im globalen Rüstungswettlauf und Signal für Europas Sicherheit.

Die militärische Lage in Europa verändert sich – diesmal zugunsten der NATO. Noch vor wenigen Monaten produzierte Russland mehr Munition als alle Mitgliedsstaaten des Bündnisses zusammen. Doch laut NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat sich das Blatt gewendet: Der Westen habe technologisch, organisatorisch und industriell aufgeholt. Damit beginne eine neue Phase im globalen Rüstungswettlauf. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Ruttes Rede beim NATO-Industry Forum in Bukarest.

„Bis vor Kurzem produzierte Russland mehr Munition als alle NATO-Alliierten zusammen – aber nicht mehr,“ sagte Rutte am Donnerstag. „Überall im Bündnis öffnen wir neue Produktionslinien und erweitern bestehende. Wir produzieren mehr als in Jahrzehnten.“

Mit dieser klaren Aussage beendete der Generalsekretär eine Phase westlicher Zurückhaltung und machte deutlich: Die NATO reagiert geschlossen auf die sicherheitspolitischen Bedrohungen aus Moskau, Peking und Teheran.

„Es gibt keine starke Verteidigung ohne starke Industrie“

Rutte sprach vor Hunderten von Regierungsvertretern und Spitzen der Rüstungsindustrie.
„Sie – die Unternehmer und Ingenieure – sind die industrielle Säule unserer Abschreckung,“ betonte er. Er erinnerte daran, dass die Staats- und Regierungschefs beim NATO-Gipfel in Den Haag beschlossen haben, die Verteidigungsausgaben bis 2035 auf 5 % des BIP zu steigern. Diese Investitionen sollen in neue Jets, Schiffe, Drohnen, Cyber- und Weltraumtechnologien fließen.

„Cash allein schafft keine Sicherheit“, sagte Rutte. „Wir brauchen reale Fähigkeiten, echte Feuerkraft und modernste Technologie.“

Russland bleibt Bedrohung – und ist nicht allein

Der NATO-Generalsekretär warnte, dass die Gefahr durch Russland auch nach einem Ende des Krieges gegen die Ukraine bestehen bleibe. „Russland wird auf absehbare Zeit eine destabilisierende Kraft in Europa und der Welt bleiben,“ sagte Rutte. Er machte deutlich, dass Moskau militärisch längst nicht mehr isoliert sei:
„Russland arbeitet eng mit China, Nordkorea, Iran und anderen Staaten zusammen. Sie erhöhen ihre militärische Kooperation auf ein noch nie dagewesenes Niveau und bereiten sich auf eine langfristige Konfrontation vor.“

Rutte zitierte den früheren US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt:

„Mächtige Feinde müssen übertroffen und überproduziert werden.“
Und fügte hinzu: „Das galt 1942 – und gilt auch heute. Wir nennen es Frieden durch Stärke.“

Drei Leitlinien: Quantität, Kreativität, Kooperation

Um die sicherheitspolitische Balance zu halten, nannte Rutte drei entscheidende Faktoren:

  1. Quantität – mehr Produktion in kürzerer Zeit.
  2. Kreativität – Innovation als Waffe.
  3. Kooperation – gemeinsame Stärke zwischen Staaten und Unternehmen.

„Wir müssen unsere Gegner überlisten, überproduzieren und übertreffen,“ sagte Rutte.
Er verwies auf den NATO-Innovationsfonds und das Programm DIANA, das Start-ups in den Bereichen Drohnen, Abwehrsysteme und künstliche Intelligenz unterstützt. „Hier zeigt sich die Kraft der offenen Gesellschaften – unsere Kreativität ist unsere größte Waffe.“

„Gefährliche Zeiten verlangen mutige Entscheidungen“

Der Generalsekretär forderte sowohl Politiker als auch Unternehmen auf, Risiken einzugehen:

„Gefährliche Zeiten verlangen mutiges Handeln. Regierungen müssen politische Risiken eingehen – und die Industrie geschäftliche. Aber der Wille, das Geld und die Nachfrage sind da.“ Er versprach, die NATO werde Vergaben beschleunigen und Innovation fördern:
„Ich werde alles tun, um Regierungen zu überzeugen, Verträge zu unterschreiben. Sie müssen bereit sein, zu liefern.“

Das neue Rüstungsjahrzehnt

Rutte sprach von einer „Industrialisierung der Sicherheit“, in der Fabriken, Ingenieure und Technologien die Grundlage militärischer Stabilität bilden. Er betonte, dass die NATO-Partner bereits über „die modernsten Systeme der Welt“ verfügten – entscheidend sei nun, sie schneller und in größeren Mengen zu produzieren.

„Wenn die Industrie die Produktion erhöht, entsteht nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch Wachstum und Arbeitsplätze. Das Verteidigungsdividende ist real,“ schloss Rutte.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Besser Als „Kinschal“: Türkei Enthüllt Erste Hyperschallrakete Tayfun Block-4

crossmenu