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NATO will Trump-Forderung erfüllen: Verteidigungsausgaben sollen auf 5 % des BIP steigen

NATO will Trump-Forderung erfüllen: Verteidigungsausgaben sollen auf 5 % des BIP steigen

Mai 14, 2025
Monika Schmidt
NATO reagiert auf Donald Trump: Laut Bloomberg plant das Bündnis, die Verteidigungsausgaben bis 2032 auf 5 % des BIP zu erhöhen. Diskussionen laufen.

NATO-Staaten bereiten derzeit eine tiefgreifende Änderung ihrer Verteidigungsstrategie vor. Ziel ist es, die Verteidigungsausgaben bis 2032 auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen – eine direkte Reaktion auf die wiederholte Forderung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Bloomberg.

Laut Diplomaten wollen die Verhandlungsführer innerhalb des Bündnisses ein gemeinsames Ziel von 5 % BIP für militärische und verteidigungsbezogene Ausgaben festlegen. Diese Pläne werden derzeit vor dem kommenden NATO-Gipfel in Den Haag im Juni diskutiert.

Treffen in Antalya: Außenminister beraten über neue Verteidigungsziele

Am 14. und 15. Mai treffen sich die Außenminister der NATO-Mitgliedstaaten im türkischen Antalya. Auf der Tagesordnung steht die detaillierte Diskussion darüber, welche Ausgaben künftig als verteidigungsrelevant gelten sollen – darunter militärische Mobilität, Güter mit doppeltem Verwendungszweck (zivil und militärisch) sowie Investitionen in Cybersicherheit.

Diese Gespräche sind Teil einer größeren diplomatischen Initiative, bei der es auch darum geht, das Engagement der USA zu sichern und gleichzeitig Trump ein politisches Entgegenkommen zu signalisieren.

Neue Zahlen: Von 2 % auf 5 %

Schon lange fordert Washington, dass europäische NATO-Staaten mehr in ihre Verteidigung investieren. Das bisherige Ziel lag bei 2 % des BIP – doch laut dem aktuellen NATO-Bericht vom April 2025 erreichen dies nur acht von 32 Mitgliedern.

Nun schlägt der designierte NATO-Generalsekretär Mark Rutte (derzeit noch Premierminister der Niederlande) ein neues Modell vor:

  • 3,5 % des BIP sollen für klassische Verteidigungsausgaben verwendet werden,
  • 1,5 % des BIP für ergänzende sicherheitsrelevante Bereiche.

Das würde die Gesamtquote auf die von Trump geforderten 5 % anheben.

Geheime Listen mit militärischen Zielen

Bereits jetzt hat das Bündnis geheime sogenannte „Fähigkeitsziele“ an die Regierungen der Mitgliedsländer verschickt. Diese enthalten detaillierte Anforderungen an Waffensysteme, Infrastruktur, Industrieproduktion und strategische Reserven.

Diese Listen werden am 14. Mai beim Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel besprochen. Eine offizielle Bestätigung durch die politischen Führungsspitzen wird für den NATO-Gipfel am 24. und 25. Juni in Den Haag erwartet.

Ukraine nicht im Fokus

Während die Ukraine weiterhin militärisch und wirtschaftlich unterstützt wird, ist sie in den aktuellen Diskussionen kein zentrales Thema.
Laut europäischen Diplomaten soll der bevorstehende Gipfel deutlich kürzer ausfallen als bisherige Treffen – und sich fast ausschließlich auf Verteidigungsausgaben, Industriekooperationen und Effizienz im Bündnis konzentrieren.

Auch ein möglicher NATO-Beitritt der Ukraine wird derzeit nicht thematisiert, da Donald Trump skeptisch gegenüber einer Erweiterung ist. Eine Verlängerung der im Jahr 2024 beschlossenen NATO-Hilfen in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar ist aktuell ebenfalls nicht vorgesehen.

Reformen im Inneren: NATO will effizienter werden

Neben der Erhöhung der Verteidigungsausgaben bringt Mark Rutte eine weitere Initiative ein: Die NATO soll intern reformiert und effizienter organisiert werden. Ziel sei es, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und Ressourcen besser zu nutzen. Auch diese Maßnahme könnte helfen, Trump für einen Verbleib der USA im Bündnis zu gewinnen.

Ein europäischer Diplomat erklärte gegenüber Bloomberg, dass diese strukturellen Änderungen ein Zeichen seien, „dass die NATO sich selbst ernst nimmt – und bereit ist, sich an veränderte geopolitische Realitäten anzupassen“.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Trump Zu Gesprächen Mit Russland In Der Türkei: „Die Ukraine Muss Dem Sofort Zustimmen“

Foto: Getty Images

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