Meta vor Gericht: Warum Zuckerberg 13 Stunden lang aussagen musste – und was Instagram und WhatsApp damit zu tun haben

Die US-Regierung will klären lassen, ob der Technologiekonzern Meta – zu dem Facebook, WhatsApp und Instagram gehören – seine Marktmacht unfair ausgebaut hat. Vor allem geht es um die Frage: Hat Meta die Konkurrenz bewusst aufgekauft, um sie auszuschalten – und so ein Monopol geschaffen? Um das zu prüfen, wurde Meta-Gründer Mark Zuckerberg an drei Tagen insgesamt 13 Stunden lang vor Gericht befragt. Seine Botschaft: Die Übernahmen waren rechtmäßig, WhatsApp und Instagram seien erst durch Meta zu dem geworden, was sie heute sind. Meta verdient heute jährlich rund zehn Milliarden US-Dollar mit Werbung in diesen Diensten. Darüber berichtet RENEWZ mit Verweis auf Heise Online.
Die US-Handelsaufsicht FTC wirft Meta vor, die sozialen Netzwerke Instagram (2012) und WhatsApp (2014) nicht aus Innovationsgründen übernommen zu haben, sondern um Wettbewerber auszuschalten. Das Ziel sei gewesen, eigene Macht in der sozialen Interaktion zwischen Freunden und Familie zu sichern. Interessanterweise hatte die FTC diese Übernahmen damals selbst genehmigt – fordert nun aber eine Rückabwicklung.
Mark Zuckerberg verteidigte sich mit klaren Zahlen: „Instagram hatte zum Zeitpunkt des Kaufs nur zehn Millionen Nutzer, heute sind es über zwei Milliarden.“ „WhatsApp war ein einfacher Messenger, heute ist es eine globale Plattform mit rund drei Milliarden aktiven Nutzern.“ Vor der Übernahme, so Zuckerberg, fürchtete er, Messenger könnten Facebook ersetzen. Doch die WhatsApp-Gründer hatten kein Interesse an einer Plattform mit öffentlichem Profil oder Feed. Erst Meta integrierte Funktionen wie Stories oder Business-Tools, die WhatsApp zu mehr als nur einem Chatdienst machten.
Ein Grund für den Kauf war laut Zuckerberg auch, die Abhängigkeit von Apple und Google zu verringern, deren App-Stores die gesamte mobile Verteilung kontrollieren. Laut The Verge konnte Zuckerberg allerdings nicht präzise erklären, welchen konkreten Vorteil das gebracht habe.
Auch Sheryl Sandberg, langjährige Geschäftsführerin von Meta, revidierte ihre frühere Einschätzung: „Ich hielt den Preis für Instagram damals für zu hoch – im Rückblick lag ich falsch.“
Meta selbst nennt die Klage der FTC „politisch motiviert und realitätsfern“. Besonders kritisiert das Unternehmen, dass in der Klageschrift nur Snapchat und MeWe als Alternativen zu Meta-Diensten genannt werden – TikTok, YouTube, X (Twitter) oder Bluesky fehlen völlig. „Die Regierung scheint TikTok schützen zu wollen, während sie uns schwächen möchte“, schrieb Meta zu Prozessbeginn in einem Blogbeitrag.
Das Verfahren zieht sich bereits über Monate. Laut Medienberichten wurde im Verlauf auch bekannt, dass Meta einst versuchte, Snapchat zu kaufen, offenbar in der Hoffnung, dadurch eine Klage zu vermeiden. Ein Urteil im Verfahren wird nicht vor Sommer 2025 erwartet.
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