Hamburg-Wahl 2025: Warum das Ergebnis alles verändert – aber trotzdem alles bleibt, wie es war

Am 2. März 2025 haben die Hamburgerinnen und Hamburger eine neue Bürgerschaft gewählt. Trotz bundesweiter politischer Umbrüche bleibt die Hansestadt ihrem Kurs treu: Die SPD unter Peter Tschentscher bleibt stärkste Kraft, die rot-grüne Koalition kann fortgesetzt werden. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf die Süddeutsche Zeitung.
"Hamburg setzt auf Verlässlichkeit – und das in Zeiten politischer Turbulenzen", kommentierte Tschentscher nach der Wahl. Mit rund 33 % bleibt seine Partei stärkste Kraft, auch wenn sie leichte Verluste hinnehmen musste. "Das ist ein klares Signal, dass unsere Politik für Stabilität und soziale Gerechtigkeit geschätzt wird."
CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering konnte das Wahlergebnis seiner Partei auf etwa 21 % steigern und wertet dies als Erfolg. "Die Hamburgerinnen und Hamburger haben gezeigt, dass sie eine Alternative zur bisherigen Politik wünschen", sagte Thering. Sein Plan, die Grünen aus der Regierung zu drängen, ging jedoch nicht auf. "Wir stehen für eine stabile Regierung mit neuen Impulsen bereit – doch die SPD setzt weiter auf den Status quo."
Die Grünen mussten sich hinter der CDU einordnen, zeigten sich aber erleichtert über ihr Ergebnis. "Mir ist eine Zentnerlast von den Schultern gefallen", gestand Spitzenkandidatin Katharina Fegebank unter Tränen ein. "Wir haben bewiesen, dass nachhaltige Politik in Hamburg Rückhalt hat."
Die Linke konnte Stimmen hinzugewinnen und erreichte rund 12 %. "Wir sind stärker geworden und werden Rot-Grün jetzt noch mehr vor uns hertreiben", erklärte Heike Sudmann, Spitzenkandidatin der Partei.
Die AfD bleibt unter der 10-%-Marke, was Bürgermeister Tschentscher als positives Signal bewertet: "Dass uns die Schlechtgelaunten aus der rechten Ecke vom Hals gehalten wurden, ist eine Entscheidung, die weit über Hamburg hinausstrahlen sollte."
Politikwissenschaftler Kai Uwe Schnapp von der Universität Hamburg analysiert das Wahlergebnis nüchtern: "Hamburg bleibt eine Insel der Stabilität. Die hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Stadt ermöglicht eine Politik der Kontinuität. Das Ergebnis zeigt, dass die Menschen hier eine besonnene, pragmatische Politik bevorzugen." Rot-Grün bleibt an der Macht, CDU holt auf – und die Hansestadt setzt weiter auf Verlässlichkeit und Stabilität.
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Bild von SZ-Christian Charisius/dpa