Generation Z wendet sich ab: Trumps Entlassungen gefährden den Staatsdienst

Donald Trumps neue Personalpolitik gefährdet den Bundesdienst nachhaltig: Seit Februar 2025 entlässt seine Regierung systematisch junge Beschäftigte während ihrer Probezeit. Betroffen sind hunderte Nachwuchskräfte aus der Generation Z. Die Kürzungen treffen auch Programme, die bislang als Karriere-Einstieg dienten. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf govexec.com.
Laut Michelle Amante, Vizepräsidentin der Partnership for Public Service, sei die Entwicklung dramatisch:
„Wir werden die Talente verlieren, die unser Staat dringend braucht. Wissen verschwindet, Aufträge bleiben unerfüllt. Die Folgen werden massiv sein.“
Die Massenkündigungen betreffen vor allem Berufseinsteiger der letzten ein bis zwei Jahre. Zwei Gerichtsentscheidungen Anfang April erlaubten endgültig die Umsetzung, nachdem untere Instanzen diese Maßnahmen zwischenzeitlich blockiert hatten.
Zugleich unterzeichnete Trump ein Dekret zur Personalbeschränkung: Nur noch eine Neueinstellung für vier Abgängeist erlaubt. Das 1977 gegründete Förderprogramm Presidential Management Fellows, eine zentrale Einstiegsplattform für Graduierte, wurde vollständig eingestellt.
Verlust von Vertrauen und Stabilität
Amante erklärt:
„Junge Menschen sehen Entlassungen, Unsicherheit, schlechte Kultur. Warum sollten sie für den Staat arbeiten wollen?“
Sie warnt vor einem doppelten Effekt: Die Generation Z (Geburtsjahrgänge 1997–2012) ziehe sich zurück – und die nachfolgende Generation Alpha beobachte das aufmerksam.
„Wir verlieren nicht nur eine, sondern zwei Generationen für den öffentlichen Dienst.“
Laut Umfrage von Frühjahr 2024 (Partnership for Public Service):
- 67 % der 18–34-Jährigen halten einen Bundesjob für sinnvoll, um ihrer Gemeinschaft zu dienen
- 68 % haben noch nie einen zivilen Staatsjob in Erwägung gezogen
Musk unterstützt Kurs öffentlich
Elon Musk, der die neue Behörde für Effizienz im Staatsdienst (Department of Government Efficiency) leitet, schrieb am 4. März auf X:
„Viele müssen von negativ produktiven Rollen im Staat in hochproduktive in der Wirtschaft wechseln. Das ist kurzfristig schmerzhaft, aber langfristig besser.“
Folgen für das System – und Lücken in der Praxis
Ein ehemaliger hochrangiger Beamter, anonym zitiert auf govexec.com, sagt:
„Wenn der Kahlschlag vorbei ist, wird man feststellen: Uns fehlen kritische Fähigkeiten. Nur noch Senioren – keine Juniors. Dann wird man notgedrungen neu einstellen müssen.“
Das Government Accountability Office führt das Personalwesen der Bundesregierung bereits seit 2001 auf der „High-Risk List“ – wegen mangelhafter Planung und Überalterung. Die Regierung Biden hatte noch versucht, den Einstieg für junge Menschen zu verbessern, unter anderem durch Reformen in der Auswahl und dauerhafte Anstellungen für Praktikanten. Laut Amante sei davon nichts geblieben:
„Alles wurde zerstört. HR-Leute sind frustriert – sie hatten daran geglaubt.“
Amante sieht nun Chancen bei Bundesstaaten und Städten:
„Sie rekrutieren aktiv ehemalige Staatsbedienstete. Das sendet Signale: Du wirst gebraucht. Du bist wertvoll.“
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Bild von PHILIP YABUT / GETTY IMAGES