Dänemark verzeichnet höchste Bedrohungslage seit Jahren: Hybridangriffe Russlands nehmen deutlich zu

Die militärische Nachrichtendienstbehörde Dänemarks berichtet über die ernsteste Sicherheitslage der letzten Jahre und sieht das Land zunehmend äußeren Gefahren ausgesetzt. Der jüngste Lagebericht verweist auf das globale Erstarken geopolitischer Konflikte und den wachsenden Machtwettbewerb zwischen Großmächten, berichtet Renewz.de unter Reuters.
Nach Einschätzung der dänischen Analysten stellen Russland und China aktuell die größten Risiken dar. Beide Staaten hätten ihre Aktivitäten in einer Weise verstärkt, die die sicherheitspolitische Stabilität Europas und der internationalen Ordnung langfristig unterminiere. In dem Bericht heißt es, dass führende Weltmächte vermehrt nationale Interessen gegenüber multilateralen Regeln priorisieren und bereit seien, Machtmittel einzusetzen, um strategische Ziele durchzusetzen.
Eine zentrale Rolle spielt laut Geheimdienst weiterhin der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch wenn derzeit keine direkte Gefahr eines militärischen Angriffs auf Dänemark bestehe, rechne man mit einer zunehmenden russischen Präsenz und militärischen Aktivität im Umfeld der NATO-Staaten. Gleichzeitig sehen die Experten wachsende Unsicherheiten beim Engagement der USA als sicherheitspolitischer Garant Europas – ein Faktor, der aus Sicht Kopenhagens die Wahrscheinlichkeit hybrider Einflussoperationen Russlands gegen westliche Staaten erhöht.
Bereits 2025 verzeichnete Dänemark mehrere verdächtige Zwischenfälle. Im September tauchten wiederholt unbekannte Drohnen in Nähe sensibler Infrastruktur auf, was zu zeitweiligen Schließungen der Flughäfen Kopenhagen und Aalborg führte. Die Regierung wertete diese Ereignisse als psychologische Druckausübung und Teil eines hybriden Vorgehens gegen den NATO-Raum.
Drohnen über Europa
Auch in Deutschland registrierten Behörden im Jahr 2025 eine starke Zunahme unautorisierter Drohnenflüge – insgesamt über tausend dokumentierte Fälle, darunter Sichtungen über maritimen Stützpunkten der Bundeswehr. Aktivitäten unbemannter Fluggeräte wurden zudem an den Flughäfen Brüssel und Lüttich beobachtet, was zu temporären Einschränkungen im Flugverkehr führte. Vergleichbare Entwicklungen werden inzwischen aus mehreren europäischen Ländern gemeldet.
Vor diesem Hintergrund verschärfte sich auch der sicherheitspolitische Diskurs. Kurz vor einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin, Moskau sei „bereit für einen Krieg mit Europa“, sollte es zu einer Eskalation kommen, die seiner Darstellung nach nicht von Russland ausgehe. Putin betonte, Russland plane keine Offensive, warf europäischen Staaten jedoch vor, ein „strategisches Niederlagenziel“ zu verfolgen und inakzeptable Bedingungen zu stellen. Europa, so Putin, habe sich von ernsthaften Verhandlungen abgewandt.
In diesem Zusammenhang sagte der Kremlchef: „Russland will keinen Krieg mit Europa, aber wenn Europa ihn beginnt – wir sind vorbereitet. Dann könnte rasch ein Punkt erreicht sein, an dem es keinen Ansprechpartner mehr geben wird.“
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