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COP30 in Belém: Deutschland investiert 60 Mio. Euro in Klimaanpassung

COP30 in Belém: Deutschland investiert 60 Mio. Euro in Klimaanpassung

November 17, 2025
James Whitmore
COP30 in Belém diskutiert Anpassungsfinanzierung, Dänemarks ambitionierte Klimaziele und soziale Gerechtigkeit im Übergang zu erneuerbarer Energie.

In der brasilianischen Stadt Belém findet die 30. UN-Klimakonferenz COP30 statt, bei der Delegierte aus aller Welt Maßnahmen gegen die globale Erwärmung und zur Anpassung an ihre Folgen diskutieren, berichtet Renewz.de mit Verweis auf FOCUS Online. Am achten Tag der Konferenz standen die finanzielle Unterstützung besonders betroffener Länder und ambitionierte Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Mittelpunkt.

Deutschland stellt 60 Millionen Euro für Anpassung bereit

Deutschland kündigte an, 60 Millionen Euro in einen Fonds einzuzahlen, der besonders gefährdeten Ländern bei der Anpassung an den Klimawandel helfen soll. Umweltminister Carsten Schneider (SPD) betonte, dass ohne Hilfe Hunger, Armut und erzwungene Migration drohen. Seit 2007 ist Deutschland größter Geber dieses Fonds, der über 200 Projekte in 108 Ländern finanzierte und mehr als 50 Millionen Menschen unterstützte. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bei seinem Besuch in Belém eine „namhafte Summe“ für den brasilianischen Tropenwaldfonds angekündigt, genaue Zahlen wurden jedoch noch nicht veröffentlicht.

Dänemark setzt neues weltweites Klimaziel

Dänemark hat das Ziel verkündet, die CO₂-Emissionen bis 2035 um 82–85% gegenüber 1990 zu reduzieren und ist damit das Land mit den ehrgeizigsten Klimazielen weltweit. Zuvor lag Großbritannien mit 81% an der Spitze. Die EU einigte sich nach langwierigen Verhandlungen auf eine Reduktion von 66,3–72,5%. Für die Umsetzung plant Dänemark jährliche Ausgaben von 536 Millionen Euro. Klimaminister Lars Aagard betonte, dass ambitionierter Klimaschutz mit wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und sozialem Zusammenhalt vereinbar ist.

Methan: Unsichtbare Bedrohung mit großer Wirkung

Methan, das für etwa ein Drittel der globalen Erwärmung verantwortlich ist, stand ebenfalls im Fokus der Konferenz. Laut dem Global Methane Status Report können wirksame Maßnahmen bis zu 180.000 Menschenleben retten, und das bei geringen Kosten.

Proteste und soziale Gerechtigkeit

In Belém demonstrierten Tausende Menschen für den Schutz der Regenwälder und die Rechte indigener Gemeinschaften. Anders als bei früheren COPs in autoritären Ländern finden die Proteste in diesem Jahr offen statt, einschließlich des „People's Summit“ auf dem Universitätsgelände. Zum ersten Mal enthält ein Entwurf der Abschlussdokumente einen Hinweis auf soziale und ökologische Risiken beim Abbau kritischer Rohstoffe wie Kobalt, Mangan und Kupfer, die für Solarpaneele und Batterien benötigt werden.

Finanzielle Herausforderungen und Anpassung

Die Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen bleibt ein kritisches Thema. Schätzungen der UN zufolge werden bis 2035 jährlich über 300 Milliarden US-Dollar benötigt, aktuell werden nur etwa zehn Prozent mobilisiert.

Politische Kontroversen

Kanzler Merz geriet wegen eines Vergleichs zwischen Deutschland und Brasilien in die Kritik, was in den lokalen Medien für Diskussionen sorgte. Umweltminister Schneider lobte die Stadt Belém und hob die Bedeutung sozialer Gerechtigkeit im internationalen Klimaschutz hervor, insbesondere durch die Schaffung von Arbeitsplätzen im Übergang zu erneuerbaren Energien.

COP31: Australien lehnt gemeinsame Präsidentschaft mit der Türkei ab

Australien lehnte den Vorschlag der Türkei ab, die COP31 gemeinsam auszurichten. Premierminister Anthony Albanese erklärte, dass eine geteilte Präsidentschaft im Rahmen der UN-Klimarahmenkonvention nicht vorgesehen sei. Bei fehlendem Konsens würde die COP31 automatisch in Bonn, Deutschland, stattfinden.

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