China als Friedensmacht? Peking erwägt Einsatz in Ukraine – EU zeigt Interesse

China prüft derzeit die Möglichkeit, sich an einer internationalen Friedensmission in der Ukraine zu beteiligen. Wie aus diplomatischen Kreisen in Brüssel verlautet, könnte eine chinesische Teilnahme Russland dazu bewegen, seine ablehnende Haltung gegenüber Friedenskräften in der Ukraine zu überdenken. Dies berichtet RENEWZ unter Berufung auf Welt.
Nach Informationen des Blattes hat China Kontakt zur EU aufgenommen, um herauszufinden, ob die europäischen Partner eine solche Initiative unterstützen würden. In Brüssel wird die chinesische Beteiligung als potenziell bedeutender diplomatischer Schritt betrachtet – allerdings sei das Thema äußerst sensibel und erfordere vorsichtiges Handeln.
Geplanter Friedensgipfel in Paris
Die Debatte um eine mögliche Friedensmission gewinnt vor dem Hintergrund eines anstehenden Ukraine-Gipfels in Paris an Fahrt. Der Gipfel, der am kommenden Donnerstag stattfinden soll, wurde von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron initiiert. Ziel sei es, konkrete Zusagen zur kurzfristigen Unterstützung der Ukraine zu präzisieren und die Rolle internationaler Friedenskräfte im Falle eines Waffenstillstands zu diskutieren.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an dem Treffen teilnehmen. Die internationale Unterstützung für die Ukraine soll dort erneut bekräftigt und strategisch abgestimmt werden.
Kontroverse um Friedenseinsatz
Die Idee einer multinationalen Friedensmission wird unter anderem von Großbritannien unterstützt, stößt jedoch auf scharfe Ablehnung seitens Russlands. Auch die Vereinigten Staaten planen neue Gespräche mit Russland und der Ukraine über ein mögliches Ende der Kämpfe. Präsident Macron betonte jedoch, dass Moskaus bisherige Ablehnung eines Waffenstillstands zeige, dass es an ernsthaftem Friedenswillen mangele.
Chinas Rolle bei der Friedenslösung
Seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 bezeichnet China den Krieg in der Ukraine als "Krise" und hat wiederholt eigene Vorschläge zur friedlichen Beilegung unterbreitet.
Im Februar 2023 präsentierte Peking einen „Friedensplan“, der unter anderem zur Wiederaufnahme von Verhandlungen aufrief und westliche Sanktionen kritisierte. Im Herbst 2024 kündigten China und Brasilien ein gemeinsames Friedenskonzept an, das allerdings nicht alle Prinzipien der UN-Charta berücksichtigte.
Darüber hinaus erklärte China seine Bereitschaft, sich am Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg zu beteiligen. Laut Li Ming, Vertreter der chinesischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit, werde die Unterstützung entsprechend den Bedürfnissen der Ukraine erfolgen.
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