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Berlin & Brandenburg: Wie Drohnen und KI bei der Waldbrand-Erkennung Leben retten sollen

Berlin & Brandenburg: Wie Drohnen und KI bei der Waldbrand-Erkennung Leben retten sollen

März 29, 2025
Monika Schmidt
KI, Sensoren und Drohnen sollen Brandenburgs Wälder besser vor Bränden schützen. Neue Technik erkennt Feuer in Minuten und startet automatisch Alarm.

In Brandenburg wird moderne Technik getestet, die in Zukunft Waldbrände schneller erkennen und eindämmen soll. KI, Gassensoren und autonome Drohnen spielen dabei eine zentrale Rolle. Ein Pilotprojekt bei Eberswalde zeigt erste Erfolge. Bereits nach wenigen Minuten reagiert das System auf Rauch und startet automatisch Drohnenflüge. Darüber berichtet RENEWZ mit Verweis auf rbb24.

Früherkennung direkt aus dem Wald: Pilotprojekt bei Eberswalde

Am 28. März 2025 wurde in einem Wald bei Eberswalde (Barnim) ein realitätsnaher Test durchgeführt. Der pensionierte Waldökologe Jürgen Müller, Berater eines KI-Startups, entzündete eine kleine Feuerschale, um ein Waldbrand-Szenario zu simulieren. Ziel war es, die Effizienz eines neuen Frühwarnsystems zu überprüfen.

Zentrale Elemente der Technologie sind Gassensoren in Bäumen, die auf Rauch und Veränderungen in der Luftzusammensetzung reagieren. Sobald ein bestimmter Schwellenwert erreicht wird, senden die Sensoren die Daten per Funk an eine Cloud-Plattform. Dort wertet eine künstliche Intelligenz die Informationen aus und löst – wenn nötig – automatisch Alarm bei Feuerwehr und Waldbesitzern aus.

KI-gesteuerte Drohnen fliegen direkt zur Brandstelle

Ein weiteres Herzstück des Systems ist eine autonom gesteuerte Drohne, die in einer Art grüner Kapsel stationiert ist. Bei Brandalarm öffnet sich der obere Teil der Station, die Drohne startet automatisch und fliegt mit KI-Unterstützung zur potenziellen Brandquelle. Dort liefert sie sowohl visuelle als auch infrarote Aufnahmen.

Obwohl beim ersten Versuch technische Probleme auftraten, funktionierte der zweite Testlauf reibungslos. Laut Carsten Brinkschulte, CEO des Unternehmens Dryad, erkannte das System das Feuer innerhalb von Minuten und reagierte exakt wie geplant.

Brandenburgs Wälder – ein Hotspot mit Vergangenheit

Brandenburg gilt deutschlandweit als besonders gefährdetes Gebiet für Waldbrände. Zwar verzeichnete man 2024 mit 195 Bränden und 223 Hektar verbrannter Fläche ein eher moderates Jahr. In Spitzenjahren wie 2022 und 2018 jedoch wurden bis zu 500 Brände registriert – 2021 brannten sogar über 1.400 Hektar Wald.

Fire Watch und KI in der Fläche: Landesweite Überwachung aktiv

Neben dem neuen Projekt testet Brandenburgs Forst bereits seit zwei Jahrzehnten das satellitengestützte System Fire Watch. Seit 2021 wird dieses durch eine KI-gestützte Auswertung ergänzt. Laut dem Waldbrandschutz-Beauftragten Raimund Engel sind derzeit 106 Kamerasensoren im gesamten Bundesland aktiv. Sie überwachen 1,1 Millionen Hektar Waldfläche – etwa ein Drittel der Landesfläche.

Die Reaktionszeit vom ersten Rauchbild bis zur Alarmierung der Feuerwehr beträgt maximal vier Minuten, so Engel. Auch wenn Brände nicht ganz verhindert werden können, ist eine frühzeitige Reaktion der Schlüssel zum Schutz großer Waldflächen.

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