AfD bei 26 Prozent: ZDF-Umfrage zeigt erstmals Gleichstand mit CDU/CSU

Die AfD hat im neuesten Politbarometer des ZDF einen neuen Höchstwert erreicht. Laut der am Freitag veröffentlichten Umfrage kommt die Partei auf 26 Prozent und zieht damit erstmals mit der Union gleich. Während die AfD im Vergleich zur letzten Erhebung einen Prozentpunkt zulegen konnte, verlor die Union (CDU/CSU) einen Punkt. „Es ist das erste Mal, dass wir mit der Union gleichauf liegen – ein deutliches Signal für die Stimmung im Land“, kommentierte AfD-Co-Vorsitzender Tino Chrupalla. Über die Ergebnisse berichtete Renewz.de unter Berufung auf spiegel.de.
Verluste für Grüne, schwache Werte für FDP und BSW
Die SPD verharrt in der Erhebung bei 15 Prozent. Für die Grünen geht es leicht nach unten: Sie verlieren einen Punkt und landen nun bei 10 Prozent. Die Linke verbessert sich dagegen auf 11 Prozent. Für die FDP sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zeichnet sich hingegen ein Tiefpunkt ab – beide Parteien kommen nur auf jeweils 3 Prozent und würden damit klar an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Alle übrigen Parteien zusammen erreichen 6 Prozent.
Die Umfrage spiegelt laut ZDF die Stimmung wider, wenn „am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre“. Zugleich betonen die Meinungsforscher, dass Wahlumfragen nur eine Momentaufnahme darstellen. „Immer weniger Menschen sind fest an eine Partei gebunden, immer mehr entscheiden kurzfristig“, erklärte ein Sprecher der Forschungsgruppe Wahlen.
AfD in mehreren Umfragen stark
Nicht nur das ZDF-Politbarometer zeigt ein Erstarken der AfD. In einer aktuellen YouGov-Umfrage überholte die Partei die Union sogar. Auch andere Institute wie Insa und Forsa bescheinigten der AfD zuletzt Werte auf Augenhöhe mit CDU/CSU. Für die aktuelle Bundesregierung bedeutet dies ein schwieriges Signal: Die schwarz-rote Koalition von Bundeskanzler Friedrich Merz hätte nach den ZDF-Zahlen keine parlamentarische Mehrheit.
„Die Ergebnisse verdeutlichen die wachsende Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien“, so AfD-Chefin Alice Weidel. SPD-Chef Lars Klingbeil hingegen warnt vor einer Überschätzung der Zahlen: „Umfragen sind keine Wahlergebnisse, und die SPD wird in den kommenden Monaten klarer zeigen, wofür sie steht.“
Beliebtheitsranking: Pistorius vorne, Weidel hinten
Im Politbarometer veröffentlichte das ZDF auch ein Ranking der zehn beliebtesten Politiker. Auf Platz eins liegt weiterhin Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung. Am Ende der Skala steht Alice Weidel (AfD), die mit deutlichem Abstand das Schlusslicht bildet.
Besonders bemerkenswert: 74 Prozent der Unions-Anhänger begrüßen die klare „Brandmauer“ der CDU gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD. In der Gesamtbevölkerung stimmen 63 Prozent dieser Haltung zu, während 34 Prozent sie ablehnen und 3 Prozent mit „weiß nicht“ antworteten.
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