Milad un-Nabi 2025: Wie Deutschland den Geburtstag des Propheten feiert

Milad un-Nabi, auch bekannt als Mawlid al-Nabi, markiert die Geburt des Propheten Muhammad im Jahr 570 in Mekka. Im Jahr 2025 fällt der Feiertag auf den 6. September und gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Ursprünglich kam die Tradition im 19. Jahrhundert durch osmanische Händler und Studenten nach Europa und wurde im 20. Jahrhundert durch die Migration aus der Türkei, Bosnien und Nordafrika stärker verankert. Heute leben in Deutschland über 5,5 Millionen Muslime, von denen viele das Fest durch Gebete, kulturelle Programme und soziale Aktivitäten begehen. Milad un-Nabi zeigt, wie religiöse Traditionen in einer modernen, pluralistischen Gesellschaft neu interpretiert werden, berichtet Renewz.
Muslimische Gemeinschaften in Deutschland

Die größte muslimische Bevölkerung in der EU lebt in Deutschland, mit einer geschätzten Zahl von knapp 5,8 Millionen Menschen. Das entspricht rund 6,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Mehrheit stammt aus der Türkei, doch auch syrische, bosnische, afghanische, marokkanische und irakische Gemeinschaften sind stark vertreten. Berlin, Köln, Hamburg und Frankfurt gehören zu den Städten mit den größten muslimischen Gemeinden. Besonders die Berliner Bezirke Neukölln und Wedding, Köln-Ehrenfeld, Duisburg-Marxloh oder Frankfurt-Gallus gelten als religiöse und kulturelle Zentren. In Norddeutschland, vor allem in Hamburg, ist die islamische Gemeinde seit Jahrzehnten fest verankert und prägt das öffentliche Leben.
Muslimische Bevölkerung in Deutschland 2025 (Schätzungen)
Bundesland | Muslimische Bevölkerung 2025 | % Anteil an Bevölkerung | Wichtige Zentren |
---|---|---|---|
Nordrhein-Westfalen | ca. 1,65 Mio. | ~8,5 % | Köln, Duisburg, Essen |
Bayern | ca. 850.000 | ~6,7 % | München, Nürnberg, Augsburg |
Baden-Württemberg | ca. 740.000 | ~6,3 % | Stuttgart, Mannheim, Ulm |
Berlin | ca. 320.000 | ~8,2 % | Neukölln, Wedding |
Hessen | ca. 420.000 | ~6,4 % | Frankfurt, Wiesbaden |
Hamburg | ca. 210.000 | ~11,2 % | St. Georg, Wilhelmsburg |
Niedersachsen | ca. 360.000 | ~4,5 % | Hannover, Osnabrück |
Rheinland-Pfalz | ca. 200.000 | ~5,0 % | Mainz, Ludwigshafen |
Schleswig-Holstein | ca. 120.000 | ~4,0 % | Kiel, Lübeck |
Andere Bundesländer ges. | ca. 700.000 | 3–5 % | Erfurt, Dresden, Bremen |
Gesamt 2025 (Schätzung): rund 5,6–5,8 Millionen Muslime in Deutschland (etwa 6,7 % der Bevölkerung).
Traditionen in Deutschland
Die Feierlichkeiten unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, haben aber gemeinsame Elemente. In Berlin organisiert die Sehitlik-Moschee Vorträge, Kinderprogramme und Gebete. In Köln finden in der Zentralmoschee Feiern mit überregionaler Beteiligung statt, oft begleitet von Chören, die Lobgesänge (Nasheed) aufführen. Frankfurt setzt stärker auf Bildung, mit öffentlichen Lesungen über das Leben des Propheten. In Hamburg werden Milad-Abende von türkischen und bosnischen Gemeinden mit traditionellen Süßspeisen wie Baklava begleitet. Auffällig ist, dass in Deutschland häufig ein interkultureller Schwerpunkt gesetzt wird – viele Moscheen laden Nachbarn und Schulklassen ein, um Offenheit und Dialog zu fördern.
Zitat
„Der Mawlid ist nicht nur eine Erinnerung an die Geburt des Propheten, sondern auch eine Chance, unseren Mitmenschen in Deutschland den Islam als Religion des Friedens näherzubringen,“ sagt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).
Glückwünsche und kulturelle Ausdrucksformen
In Deutschland werden die Glückwünsche meist auf Arabisch oder Türkisch ausgesprochen – “Eid Milad un-Nabi Mubarak” oder “Mevlid Kandili Mubarek Olsun”. Junge Muslime nutzen soziale Medien, um Botschaften zu verbreiten, oft mit Zitaten aus dem Koran oder kalligrafischen Bildern. Viele Familien organisieren Hausversammlungen, in denen Passagen aus dem Leben des Propheten gelesen werden. Schulen mit muslimischen Kindern gestalten gelegentlich Unterrichtseinheiten zu diesem Thema, um interkulturelles Lernen zu fördern. In einigen Städten, etwa Berlin und Köln, gibt es öffentliche Ausstellungen zu islamischer Kunst und Kalligraphie, die auch nicht-muslimische Besucher anziehen.
Beispiele für Glückwünsche in Deutschland
- „Eid Milad un-Nabi Mubarak – Frieden und Segen für deine Familie.“
- „Mevlid Kandili Mubarek Olsun – möge der Prophet uns den Weg des Mitgefühls zeigen.“
- „Heute erinnern wir uns an Muhammad und beten für Einheit.“
Zehn Ideen, wie man in Deutschland mitfeiern kann
- Besuch der Sehitlik-Moschee in Berlin und Teilnahme an einer öffentlichen Lesung.
- Teilnahme an den Feierlichkeiten der Kölner Zentralmoschee.
- Besuch einer Ausstellung islamischer Kalligraphie in Frankfurt.
- Teilnahme an einem Benefizessen in Duisburg-Marxloh.
- Anhören von Nasheed-Chören in Hamburg.
- Unterstützung muslimischer Wohltätigkeitsorganisationen.
- Teilen von Glückwünschen auf Social Media.
- Lesen einer Biographie des Propheten Muhammad.
- Teilnahme an interkulturellen Dialogabenden.
- Gemeinsames Fastenbrechen mit Nachbarn.
Wichtige Schlussfolgerungen
- Milad un-Nabi 2025 fällt in Deutschland auf den 6. September und bringt Gläubige in Moscheen und Gemeinden zusammen.
- Berlin, Köln, Frankfurt und Hamburg sind die Hauptzentren der Feierlichkeiten.
- Über 5,5 Millionen Muslime in Deutschland geben dem Tag eine wachsende gesellschaftliche Bedeutung.
- Die Mischung aus Tradition, Bildung und interreligiösem Dialog macht den Mawlid hier besonders.
- Der Prophet Muhammad wird nicht nur als religiöse Figur geehrt, sondern auch als Vorbild für Werte wie Mitgefühl und Gerechtigkeit.
Milad un-Nabi 2025 wird in Deutschland nicht nur als religiöser Gedenktag verstanden, sondern als Spiegelbild einer vielfältigen Gesellschaft. In Berlin, Köln, Frankfurt und Hamburg zeigt sich, wie Glaube, Kultur und Integration ineinandergreifen können. Die Feierlichkeiten verbinden Generationen von Migranten mit ihren Nachkommen und öffnen gleichzeitig Türen für Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft. Während Millionen Muslime am 6. September den Propheten Muhammad ehren, steht Deutschland vor der Aufgabe, Vielfalt als Stärke zu begreifen. Der Mawlid wird so zu einem Tag, an dem Mitgefühl, Gerechtigkeit und Zusammenhalt sichtbar werden – Werte, die heute wichtiger denn je sind.
Dos and Don’ts zum Milad un-Nabi in Deutschland
Was man tun kann:
- Glückwünsche wie „Eid Milad un-Nabi Mubarak“ oder „Mevlid Kandili Mubarek Olsun“ übermitteln.
- Moscheen besuchen, die öffentliche Führungen oder Vorträge anbieten.
- Sich an interkulturellen Programmen beteiligen und Nachbarschaftsinitiativen unterstützen.
- Mit muslimischen Freunden Mahlzeiten oder Süßspeisen teilen.
- In sozialen Medien respektvolle Botschaften und Zitate verbreiten.
Was man vermeiden sollte
- Den Tag mit kommerziellen Feiern verwechseln oder trivialisieren.
- Politische oder kontroverse Diskussionen in religiösen Kontexten beginnen.
- Ohne Einladung oder Respekt an privaten Zeremonien teilnehmen.
- Unangemessene Kleidung bei Moscheebesuchen tragen.
- Ironische oder abwertende Kommentare über Bräuche und Speisen machen.
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