Litauen verlässt UN-Minenvertrag – Minister Budrys nennt Russland größte Bedrohung

Litauen hat die Vereinten Nationen (UN) offiziell über seinen Austritt aus dem Ottawa-Übereinkommen zum Verbot von Antipersonenminen informiert. Dies erklärte der litauische Außenminister Kęstutis Budrys, wie RENEWZ.de unter Berufung auf Reuters sowie auf einen Beitrag des Ministers in der Plattform X berichtet. „Heute hat Litauen offiziell den Generalsekretär der Vereinten Nationen über seinen Rücktritt vom Vertrag zur Ächtung von Antipersonenminen informiert. Diese Entscheidung fiel nicht leicht“, schrieb Budrys. Laut Reuters wird Litauen sechs Monate nach der offiziellen Mitteilung nicht mehr an die Vertragsverpflichtungen gebunden sein.
Russland als Grund – „größte existenzielle Bedrohung“
Budrys betonte in seinem Statement: „Wir machen uns keine Illusionen darüber, dass Putins Russland die größte langfristige existenzielle Bedrohung für Europa ist. Russland führt einen Krieg zur Erreichung politischer Ziele, destabilisiert mit Sabotageaktionen und bereitet sich auf eine lang anhaltende Konfrontation vor.“ Er unterstrich, dass Litauen bereit sei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Land, seine Bürger und jeden Zentimeter des NATO-Territoriums mit allen effektiven militärischen Mitteln zu verteidigen:
„Angesichts solcher Bedrohungen wird Litauen alle nötigen Maßnahmen zum Schutz unseres Staates, unserer Bevölkerung und jedes Zentimeters des NATO-Territoriums ergreifen – mit allen verfügbaren militärischen Mitteln.“ Trotz dieses Schritts, so Budrys, bleibe Litauen dem internationalen humanitären Völkerrecht und dem Schutz der Zivilbevölkerung fest verpflichtet. „Unsere Verpflichtung zu verantwortungsvoller Verteidigung und zum Schutz von Zivilisten bleibt unerschütterlich.“
Weitere NATO-Nachbarn ziehen nach
Reuters erinnert daran, dass auch die Parlamente anderer NATO- und EU-Staaten mit direkter Grenze zu Russland – darunter Lettland, Estland, Finnland und Polen – ihren Rückzug aus dem Vertrag beschlossen oder bereits offiziell eingeleitet haben.
Der Grund sei die zunehmende militärische Bedrohung aus Russland, die eine neue sicherheitspolitische Realität geschaffen habe.
Litauen verstärkt Grenzschutz zu Belarus
Bereits im April 2025 hatte Litauen angekündigt, den Grenzschutz zu Belarus zu verschärfen. Laut Regierung war dies eine Reaktion auf verstärkte Provokationen durch belarussische Sicherheitskräfte, veränderte Taktiken der Aufklärungsdienste sowie eine Zunahme illegaler Migration über die Grenze.
Die litauische Regierung erklärte, dass diese Entwicklungen eine akute Gefahr für die nationale Sicherheit darstellten und neue Kontrollmaßnahmen an den Grenzübergängen erforderlich machten.
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