CBD, THC oder HHC: Wirkung, Risiken und Unterschiede im großen Vergleich

Cannabinoide wie CBD und THC sind längst keine Randthemen mehr – sie prägen heute einen wachsenden Markt zwischen Lifestyle, Gesundheit und Grauzonen der Gesetzgebung. In den letzten Jahren ist mit Hexahydrocannabinol (HHC) ein neuer Wirkstoff in den Fokus gerückt, der vor allem in Form von E-Zigaretten und Gummibärchen beworben wird. Viele junge Menschen sprechen von einem legalen „High“ – doch Fachleute warnen zunehmend. HHC wird halbsynthetisch aus CBD hergestellt, wirkt psychoaktiv und ist in Deutschland bisher nicht explizit verboten, obwohl mehrere EU-Länder bereits Verbote ausgesprochen haben.
Im Jahr 2025 bekräftigen neue Studien den Handlungsbedarf: Erste pharmakokinetische Untersuchungen zeigen die Aktivierung psychoaktiver Rezeptoren durch HHC-Isomere, während gleichzeitig weiterhin grundlegende Daten zu Langzeitwirkungen fehlen. Behörden wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, Stellungnahme Oktober 2023) und die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA, Bericht April 2023) warnen vor möglichen gesundheitlichen Folgen. Darüber berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf aktuelle Studien, behördliche Einschätzungen sowie unabhängige Expertinnen und Toxikologen aus Deutschland und Europa.

Was unterscheidet CBD, THC und HHC wirklich
Die Welt der Cannabinoide ist für viele Konsumenten unübersichtlich geworden. CBD-Produkte stehen im Regal der Drogerie, THC nur auf Rezept – und HHC-Produkte in der Vitrine des Vape-Shops. Dabei sind die chemischen Unterschiede groß, ebenso wie die Wirkweise. Während CBD entspannend wirkt, setzt THC auf Rausch – und HHC liegt dazwischen. Doch auch die Herkunft spielt eine Rolle: Natürlich oder synthetisch? Pflanze oder Labor? Nur wer die Unterschiede kennt, kann eine bewusste Entscheidung treffen.
Vergleichstabelle – Wirkstoffe auf einen Blick
Stoff | Wirkung | Psychoaktiv | Legalität (DE) | Herkunft |
---|---|---|---|---|
CBD | Entspannend, entzündungshemmend | Nein | Ja | Pflanze (natürlich) |
THC | Rausch, Schmerzlinderung | Ja | Nur medizinisch erlaubt | Pflanze (natürlich) |
HHC | Leichter Rausch, sedierend | Ja | Ja (Grauzone, Stand 2025) | Halbsynthetisch aus CBD |
CBD – Natürlich, legal und gut verträglich
CBD erlebt seit Jahren einen Boom – nicht nur bei chronisch Kranken, sondern auch im Lifestyle-Bereich. Es handelt sich um einen natürlichen Pflanzenstoff, der aus Nutzhanf extrahiert wird. Anders als THC macht CBD nicht high, sondern wirkt entspannend und entzündungshemmend. Es gibt Studien zur Wirkung bei Schlafproblemen, Stress oder sogar Epilepsie. Auch für Menschen mit Angststörungen wird es getestet. Wichtig ist aber: CBD ist kein Wundermittel – seine Wirkung hängt stark von Qualität und Dosierung ab. In Drogerien und Online-Shops ist es frei erhältlich.
Anwendungsbeispiele für CBD:
- Einschlafhilfe: 3–5 Tropfen CBD-Öl 30 Minuten vor dem Schlafen
- Angstzustände: Mikro-Dosierung (2x täglich) zur Stabilisierung
- Muskelentspannung: CBD-Balsam nach dem Sport auftragen
- Alltag-Stress: Hanfkapseln mit CBD gegen Reizüberflutung
- Menstruationsbeschwerden: CBD-Tee oder Öl zur Linderung
HHC – das neue „Legal High“ im Laborformat
HHC ist der neueste Star unter den Hanfwirkstoffen – vor allem bei Jugendlichen. Es wird nicht aus der Pflanze extrahiert, sondern im Labor durch Hydrierung von CBD erzeugt. Die Wirkung erinnert an THC, ist aber etwas schwächer. Trotzdem berichten viele Nutzer von Rauschzuständen, Müdigkeit oder „Entfremdung“. Die große Unbekannte: Es gibt keine verlässlichen Studien über Langzeitwirkungen. In Österreich und Frankreich ist HHC bereits verboten – in Deutschland ist es aktuell noch legal. Doch Experten warnen: Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen.
Typische HHC-Produkte und ihre Eigenschaften
- HHC-Vapes: Schnelle Wirkung, schwer kontrollierbar
- HHC-Gummibärchen: 25 mg pro Stück, Wirkung oft unterschätzt
- HHC-Blüten: Geraucht oder verdampft, synthetisch bearbeitet
- E-Liquids: Besonders beliebt bei Social-Media-Zielgruppen
- HHC-Kapseln: Neu im Markt, Dosierung oft unklar
Warum synthetisch nicht harmlos ist
Das Wort „synthetisch“ klingt technisch – aber nicht automatisch gefährlich. Bei Cannabinoiden kann es jedoch sehr wohl problematisch sein. Synthetische Stoffe wie HHC imitieren zwar die Wirkung natürlicher Substanzen, aber ohne die „Begleitstoffe“ der Pflanze. Dadurch fehlen oft Schutzmechanismen oder ausgleichende Wirkungen. Außerdem entstehen bei der Herstellung Nebenprodukte, die toxisch sein können. Das macht HHC schwer einschätzbar – für Konsumenten wie für Behörden. Synthetik ist nicht gleich Risiko – aber bei HHC ist Vorsicht geboten.
Risiken durch synthetisch hergestelltes HHC
- Unbekannte Nebenstoffe: Rückstände aus der Laborproduktion
- Keine natürlichen Gegenspieler: Wirkung kann „unkontrolliert“ sein
- Stärkere psychische Effekte: Halluzinationen, Entfremdung
- Nicht standardisiert: Jede Charge wirkt unterschiedlich
- Gefahr bei Jugendlichen: Sensibles Nervensystem, starke Reaktionen
Wie erkenne ich sicheres CBD
Nicht jedes CBD-Produkt ist von hoher Qualität – und viele Konsumenten wissen nicht, worauf sie achten müssen. Dabei gibt es klare Kriterien für seriöse Hersteller. Wichtig sind Laboranalysen, transparente Angaben und zertifizierte Herkunft. Auch Bio-Anbau ohne Pestizide ist ein Hinweis auf gute Qualität. Ein weiteres Warnsignal: Wer „Heilung“ verspricht, handelt meist illegal. Besonders bei Online-Shops lohnt sich ein genauer Blick.
Qualitäts-Checkliste für sicheres CBD
Kriterium | Warum wichtig? | Woran erkenne ich das? |
---|---|---|
Labortests von Drittanbietern | Sicherheit & Reinheit nachgewiesen | Veröffentlicht auf der Website |
Bio-Anbau | Ohne Pestizide oder Schwermetalle | Bio-Siegel oder EU-Zertifizierung |
Keine Heilversprechen | Rechtlich korrekt & realistisch | Neutrale Formulierungen auf Etiketten |
Transparente Inhaltsstoffe | Verbraucherschutz | Klarer Beipackzettel, genaue Dosierung |
Impressum & Kundenservice | Seriöser Anbieter | Erkennbar auf Website, Support erreichbar |
Was sagen Behörden zu HHC
Der rechtliche Rahmen rund um HHC ist in Bewegung – und das nicht ohne Grund. Während THC in Deutschland nur medizinisch zugelassen ist, gilt HHC als rechtliche Grauzone. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spricht von unzureichender Datenlage. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen (EMCDDA) hat HHC als „neue psychoaktive Substanz“ klassifiziert. In Österreich wurde es deshalb im März 2023 verboten. In Deutschland ist es (Stand 2025) legal – aber unter Beobachtung.
Rechtssituation in ausgewählten Ländern
- Deutschland: Legal, aber nicht reguliert (Stand 2025)
- Österreich: Verbot seit März 2023
- Frankreich: Verboten als psychoaktive Substanz
- Niederlande: Noch geduldet, Diskussion läuft
- EU-Kommission: Beobachtung und Prüfverfahren aktiv

CBD oder HHC – was passt zu wem
Wer sich für Cannabinoide interessiert, sollte sich gut informieren. CBD ist beruhigend, legal und gut erforscht. HHC hingegen ist aufregend, neu – aber auch ungewiss. Für viele sind die Effekte von HHC zu stark oder zu unvorhersehbar. Deshalb empfehlen Experten besonders Einsteigern den Griff zu CBD-Produkten. Entscheidend ist auch die gewünschte Wirkung: Entspannung oder Rausch?
Empfehlungstabelle je nach Zielsetzung
Ziel | Empfohlener Stoff |
---|---|
Einschlafen | CBD-Tropfen (niedrig dosiert) |
Leichter Stress | CBD-Kapseln |
Starker Stress / Experimentieren | HHC (mit Vorsicht) |
Therapeutische Anwendung | CBD (ggf. medizinisches THC) |
„High“-Erfahrung | THC (nur auf Rezept) / HHC (frei erhältlich) |
Rechtslage 2025: Was ist in Deutschland erlaubt
Seit dem 1. April 2024 gilt in Deutschland ein neues Cannabisgesetz, das 2025 weiterhin in Kraft ist und den Besitz und Eigenanbau von Cannabis in bestimmten Grenzen erlaubt.
Das Gesetz erlaubt Erwachsenen ab 18 Jahren den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum in der Öffentlichkeit sowie bis zu 50 Gramm im privaten Raum. Zudem ist der Anbau von maximal drei Cannabispflanzen pro volljähriger Person im eigenen Haushalt erlaubt – auch auf dem Balkon, sofern dieser nicht öffentlich einsehbar ist und die Pflanzen vor Diebstahl und Fremdzugriff geschützt sind.
Die Abgabe von Cannabis erfolgt über sogenannte „Anbauvereine“ (Cannabis Social Clubs), die ebenfalls gesetzlich reguliert sind und den Mitgliedern unter Einhaltung strenger Vorgaben Anbau und Weitergabe ermöglichen. Der Verkauf über Apotheken, Supermärkte oder Online-Shops bleibt dagegen weiterhin verboten.
Erlaubt laut Cannabisgesetz 2024/2025 (§3–§6 CanG)
Was | Erlaubt ab 2024/25 |
---|---|
Besitz in der Öffentlichkeit | Bis zu 25 g pro Person |
Besitz in der Wohnung | Bis zu 50 g pro Person |
Eigenanbau | Max. 3 Pflanzen pro Person |
Aufbewahrung | Nur in kindersicherem, abschließbarem Behälter |
Konsum in der Öffentlichkeit | Nicht in Fußgängerzonen (7–20 Uhr), Schulen, Kitas |
Abgabe durch Vereine | Max. 25 g/Tag oder 50 g/Monat pro Mitglied |
Erwerb durch Jugendliche | Verboten (unter 18 Jahren) |
Wichtig: Für synthetische Cannabinoide wie HHC gilt das Cannabisgesetz nicht direkt. HHC fällt weiterhin unter das allgemeine Arzneimittel- und Lebensmittelrecht – wird jedoch aktuell (Stand 2025) auf EU-Ebene beobachtet und könnte bald reguliert oder verboten werden.
Cannabinoide bieten interessante Möglichkeiten – aber auch Risiken. CBD ist als Naturstoff gut verträglich, legal und etabliert. HHC dagegen ist ein künstlich hergestellter Wirkstoff mit unklarer Datenlage. Die Wirkung mag „sanft berauschend“ sein – doch langfristige Folgen sind nicht erforscht. Wer auf Sicherheit, Qualität und Gesundheitsverträglichkeit achtet, greift besser zu CBD.
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