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Trump schlägt Erdogan als Vermittler im Ukraine-Krieg vor – Ankara signalisiert Zustimmung

Trump schlägt Erdogan als Vermittler im Ukraine-Krieg vor – Ankara signalisiert Zustimmung

Mai 8, 2025
Monika Schmidt
Donald Trump schlägt Recep Tayyip Erdogan als Vermittler im Krieg zwischen Russland und der Ukraine vor. Wie reagiert die Türkei auf die Friedensinitiative des ehemaligen US-Präsidenten?

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat dem Präsidenten der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, vorgeschlagen, als Vermittler bei möglichen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zu agieren.Das berichtet Renewz.de unter Berufung auf Hürriyet.

Was ging dem Vorschlag voraus

Vor wenigen Tagen fand ein Telefonat zwischen Trump und Erdogan statt. Dabei diskutierten die beiden Staatschefs eine Reihe geopolitischer Themen. Laut Trump wollte er den türkischen Präsidenten aktiv in den Prozess zur Beendigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine einbinden.

„Ich hatte gerade ein sehr gutes und produktives Telefongespräch mit Präsident Erdogan, in dem es um viele Themen ging – darunter der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Situation in Syrien, im Gazastreifen und vieles mehr“, erklärte Trump nach dem Gespräch öffentlich.

Medienberichte: Erdogan offen für Trumps Initiative

Wie das Blatt schreibt, habe Trump im Gespräch mit Erdogan besonders die Bedeutung der Türkei für den Friedensprozess betont. Er zeigte sich überzeugt davon, dass Erdogan in der Lage sei, als Mittler zwischen Kiew und Moskau zu agieren.

Der türkische Präsident reagierte laut dem Bericht positiv auf Trumps Vorschlag und signalisierte die Bereitschaft Ankaras, sich aktiv an einem möglichen Verhandlungsprozess zu beteiligen.

„Präsident Erdogan ist ein Führer, der mit Wladimir Putin ebenso wie mit Wolodymyr Selenskyj verhandeln kann“, zitierte Hürriyet eine Quelle, die dem Gespräch nahesteht.

Es sei daran erinnert, dass Erdogan bereits zuvor öffentlich erklärt hatte, Ankara nutze alle verfügbaren diplomatischen Mittel, um zu einer Lösung des Ukraine-Konflikts beizutragen.

Trumps Friedensbemühungen: Ein wiederkehrendes Thema

Donald Trump hatte bereits zu Beginn seiner Wahlkampagne mehrfach betont, dass er in der Lage sei, den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden.

Zunächst sprach er davon, den Krieg innerhalb eines Tages stoppen zu können. Diese Ankündigung relativierte er später, blieb aber bei der Aussage, dass nur er persönlich eine solche Lösung herbeiführen könne.

Obwohl seither mehrere Gesprächsrunden zwischen den USA und der Ukraine sowie zwischen den USA und Russland stattgefunden haben, ist der Krieg nicht beendet worden.

Vor wenigen Tagen erklärte Trump, dass Washington nun „einer Seite näher“ stehe. Er präzisierte jedoch nicht, ob er sich dabei auf die Ukraine oder auf Russland bezog.

Entscheidung über Krieg „steht bevor“, so Trump

Am Vortag hatte Trump außerdem erklärt, dass „die Zeit gekommen“ sei, eine Entscheidung über den Krieg in der Ukraine zu treffen.

Zugleich äußerte er, dass ihn diese Notwendigkeit nicht erfreue. Beobachter werten diese Aussage als Hinweis auf mögliche bevorstehende Initiativen Trumps zur Positionierung der USA im laufenden Konflikt.

Die Türkei hatte bereits in der Vergangenheit – etwa im Rahmen des Getreideabkommens im Schwarzen Meer – ihre Bereitschaft signalisiert, als Vermittlerin zwischen Russland und der Ukraine zu agieren.

Doch aufgrund ihrer gleichzeitig engen Beziehungen zu Moskau ist Ankara in westlichen Hauptstädten nicht unumstritten.

Trumps Vorschlag wird daher unterschiedlich interpretiert:

  • Als außenpolitische Geste im US-Wahlkampf
  • Oder als ernsthafter Versuch, Bewegung in die festgefahrene Konfliktsituation zu bringen

Ob die Türkei am Ende tatsächlich als Plattform für neue Verhandlungen dienen kann, bleibt abzuwarten.

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Bild von Getty Images

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