Vielleicht haben auch Sie oder Ihre Angehörigen schon einmal eine SMS oder WhatsApp-Nachricht mit dem Text „Hallo Mama, das ist meine neue Nummer“ oder „Papa, ich brauche dringend Geld!“ erhalten. Solche Nachrichten erscheinen harmlos, doch dahinter steckt oft eine gezielte Betrugsmasche, die auf schnelles Handeln und Vertrauen setzt.
Wie die Redaktion von RENEWZ.de unter Berufung auf die Verbraucherzentrale.de berichtet, nehmen die Betrugsfälle über WhatsApp und SMS in Deutschland weiter zu und betreffen jährlich Tausende von Menschen. Die Täter geben sich als Familienmitglieder aus, die angeblich in einer Notsituation stecken, und erzeugen gezielt Druck, um an Geld oder sensible Informationen zu gelangen. Besonders ältere Menschen sind betroffen, da sie emotional auf Nachrichten von vermeintlichen Angehörigen reagieren. In manchen Fällen erbeuten die Betrüger so innerhalb weniger Tage über 20.000 Euro, indem sie Opfer zur sofortigen Überweisung drängen.
WhatsApp-Betrug: Die TOP 3 Betrugsmaschen – Beispiele und Erklärungen
Beispiel-Nachricht 1:
„Hallo Mama, mein Handy ist kaputtgegangen, und ich kann gerade nicht auf mein Konto zugreifen. Kannst du mir bitte schnell 300 Euro überweisen?“
Beispiel-Nachricht 2:
„Papa, ich bin in einer Notsituation und brauche dringend Geld. Kannst du mir sofort helfen? Das ist meine neue Nummer, speichere sie bitte ab.“
Erläuterung:
Diese Betrugsmasche zielt darauf ab, Mitgefühl und schnelle Hilfsbereitschaft zu wecken. Täter geben sich als nahe Angehörige aus, schildern eine angebliche Notlage und fordern schnelles Handeln, damit das Opfer ohne kritisches Nachdenken reagiert.
Beispiel-Nachricht 1:
„Oma, ich muss heute noch eine wichtige Rechnung bezahlen, sonst bekomme ich große Probleme. Überweise mir bitte sofort 200 Euro!“
Beispiel-Nachricht 2:
„Hey, ich stecke in Schwierigkeiten und brauche dringend Geld. Es muss heute sein, bitte hilf mir so schnell wie möglich.“
Erläuterung:
In diesen Nachrichten setzen die Täter gezielt Zeitdruck ein, um das Opfer in eine Stresssituation zu versetzen. Durch die Betonung der Dringlichkeit wird das Opfer oft dazu gebracht, sofort zu reagieren, ohne die Echtheit der Nachricht zu prüfen.
Beispiel-Nachricht 1:
„Ihr WhatsApp-Konto wurde möglicherweise kompromittiert. Klicken Sie auf diesen Link und geben Sie Ihren Code ein, um Ihr Konto zu sichern.“
Beispiel-Nachricht 2:
„Wichtige Sicherheitswarnung! Unbekannter Zugriff auf Ihr Konto erkannt. Bitte bestätigen Sie Ihre Identität, indem Sie auf den Link klicken und Ihre Handynummer eingeben.“
Erläuterung:
Diese Methode nutzt die Angst vor unbefugtem Zugriff auf das Konto, um die Empfänger dazu zu bringen, vertrauliche Daten einzugeben. Der Link führt oft zu einer gefälschten Seite, die offiziell wirkt, um die Informationen des Opfers abzugreifen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Meldung und Sicherheit bei WhatsApp-Betrug
Schritt 1: Verdächtige Nachricht ignorieren
Schritt 2: Nummer blockieren
Schritt 3: Nummer in WhatsApp melden
Schritt 4: Beweise sichern
Schritt 5: Verifizieren Sie die Nachricht über bekannte Kanäle
Schritt 6: Verbraucherzentrale kontaktieren
Schritt 7: Anzeige bei der Polizei erstatten
Schritt 8: Betrügerische Nummer bei der Bundesnetzagentur melden
Schritt 9: Bank informieren und Konten schützen
WhatsApp-Betrug nimmt zu, da Betrüger zunehmend auf persönliche Daten zugreifen, die aus öffentlich zugänglichen Quellen oder durch Datenlecks stammen. Mithilfe von Informationen aus sozialen Netzwerken oder gehackten Datenbanken erfahren sie Details über Familienverhältnisse und nutzen diese gezielt zur emotionalen Manipulation.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen, da ihre Daten oft leicht zugänglich sind und sie auf vermeintliche familiäre Notlagen emotional reagieren. Um sich zu schützen, sollten private Daten nicht öffentlich geteilt und verdächtige Nachrichten stets kritisch hinterfragt werden.
Foto-1 imago images / CHROMORANGE