Schufa-Reform: Was sich 2025 geändert hat – und warum der neue Score erst 2026 kommt

Ab dem Jahr 2025 hat die Schufa mehrere zentrale Prozesse ihrer Bonitätsbewertung angepasst. Die vollständige Umstellung auf ein neues, transparenteres Scoring-Modell erfolgt jedoch erst 2026. Für Verbraucher bedeutet dies eine Übergangsphase, in der alte und neue Bewertungsmethoden parallel genutzt werden. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf offizielle Schufa-Mitteilungen, das EuGH-Urteil vom Dezember 2023 sowie aktuelle Veröffentlichungen von Handelsblatt, Business Insider und der Datenschutzbehörden.
Wesentliche Änderungen seit 2025
Bereits zum 1. Januar 2025 wurden bestimmte Regelungen verändert. Dazu zählen schnelleres Löschen beglichener Forderungen (etwa nach 100 Tagen statt nach drei Jahren) sowie die Anpassung mehrerer datenschutzrechtlicher Prozesse, um den Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs zu entsprechen.
Grundlage ist das EuGH-Urteil vom 7. Dezember 2023, wonach automatisierte Bonitätsbewertungen nur eingeschränkt zulässig sind, wenn sie allein Grundlage für Vertragsentscheidungen darstellen. Unternehmen müssen deshalb seit 2025 stärker dokumentieren, welche Faktoren zusätzlich zur Bonität in ihre Entscheidungen einfließen.
Was der neue Score leisten soll
Laut Schufa soll der modernisierte Score wesentlich transparenter werden als das bisherige Modell. Nach Unternehmensangaben wird der neue Score auf einer klar definierten, stark reduzierten Zahl von Kriterien basieren. Verbraucher sollen künftig nachvollziehen können, welche Daten zur Bewertung beitragen und in welchem Umfang.
Ein wesentlicher Bestandteil ist ein neues Digitalportal, das eine klare und verständliche Erläuterung des individuellen Scores ermöglicht. Diese Funktion wird nach Angaben der Schufa jedoch erst ab Ende März 2026 verfügbar sein. Erst zu diesem Zeitpunkt erhalten Verbraucher eine vollständige Einsicht in die Struktur des neuen Bewertungsmodells.
Übergangsphase bis 2026
Zwischen 2025 und 2026 gilt ein hybrides System: Einige Banken und Vertragspartner nutzen bereits Elemente des neuen Scorings, während andere weiterhin auf die ältere Struktur zurückgreifen. Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass während dieser Phase unterschiedliche Bewertungsgrundlagen zu abweichenden Ergebnissen führen können.
Auch die Datenschutzbehörden beobachten die Umstellung kritisch. Der neue Score darf – trotz höherer Transparenz – nicht automatisiert zu negativen Entscheidungen führen, ohne dass eine menschliche Bewertung eingeholt wird. Dies ist eine direkte Folge der europäischen Rechtsprechung.
Was für Verbraucher jetzt wichtig ist
- Selbstauskunft nutzen: Bis zur Freischaltung des neuen Digitalportals bleibt die klassische Datenkopie nach Art. 15 DSGVO das wichtigste Kontrollinstrument.
- Datenfehler frühzeitig melden: Die Schufa ist verpflichtet, fehlerhafte oder veraltete Informationen unverzüglich zu korrigieren.
- Vertragsentscheidungen prüfen: Verbraucher können Unternehmen auffordern darzulegen, ob der Score allein entscheidungsrelevant war.
- Wichtige Anträge nach Möglichkeit 2026 stellen: Kreditanträge oder Mietbewerbungen können vom transparenten Score ab Frühjahr 2026 profitieren.
Die Reform gilt als eine der umfassendsten Veränderungen in der Geschichte der Schufa. Ziel ist eine deutliche Stärkung der Rechte von Verbrauchern sowie ein einheitliches, klar nachvollziehbares Bonitätssystem. Kurzfristig jedoch führt der zweistufige Übergang zwischen 2025 und 2026 zu Verunsicherung – besonders weil der neue Score erst ab 2026 vollständig sichtbar und erklärbar wird.
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