Polen öffnet ab dem 17. November zwei zusätzliche Grenzübergänge zu Belarus

Das polnische Innenministerium hat mitgeteilt, dass ab Montag, dem 17. November 2025, zwei weitere Straßen-Grenzübergänge an der Grenze zu Belarus wieder geöffnet werden: Bobrowniki–Bierastawiza und Kuźnica–Bruzgi. Die Entscheidung wurde vom Innenminister Marcin Kierwiński unterzeichnet. Die Regierung betont, dass die Öffnung kontrolliert, stufenweise und unter ständiger Beobachtung erfolgt. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Meldungen von Polskie Radio und PAP.
Bisherige Regelungen an der Grenze
Bislang war der Straßenverkehr zwischen Polen und Belarus stark eingeschränkt.
– Für Personenverkehr stand praktisch nur der Übergang Terespol–Brest zur Verfügung.
– Für Schwerlastverkehr diente ausschliesslich der Übergang Kukuryki–Kozlovichi, der die gesamte Last des Lkw-Verkehrs trug.
– Zusätzlich waren lediglich drei Eisenbahn-Grenzübergänge für Güterverkehr geöffnet: Kuźnica Białostocka–Grodno, Siemianówka–Świsłocz und Terespol–Brest.
Diese Beschränkungen wurden aufgrund der angespannten Sicherheitslage, der politisch belasteten Beziehungen zu Minsk sowie hybrider Aktivitäten belarussischer Dienste eingeführt.
Was ändert sich ab dem 17. November
1. Bobrowniki–Bierastawiza
– Öffnung für Schwerlastverkehr,
– ausschliesslich für Fahrzeuge, die in Ländern der EU, EFTA oder der Schweiz zugelassen sind,
– Öffnung auch für Personenverkehr, einschliesslich Busse.
Damit kehrt Bobrowniki als bedeutender Lkw-Punkt für EU-Spediteure zurück und entlastet das bisher überlastete Kukuryki–Kozlovichi.
2. Kuźnica–Bruzgi
– Öffnung nur für Personenverkehr,
– ohne Busse – Übergang nur für Pkw und leichte Fahrzeuge.
Diese beiden Übergänge ergänzen die weiterhin funktionierenden Punkte Terespol (Personenverkehr) und Kukuryki (Schwerlastverkehr), was die Verkehrsverteilung an der Grenze deutlich verbessern soll.
Gründe für die Entscheidung
Die Regierung nennt mehrere zentrale Motive:
– Oczekiwania mieszkańców i firm:
Unternehmen und lokale Gemeinschaften in der Region fordern seit Monaten eine Entlastung, insbesondere polnische Transportunternehmen, die unter langen Wartezeiten und erhöhten Kosten litten.
– Stabilizacja bezpieczeństwa:
Das Innenministerium verweist auf eine „effektive und dichte Grenzsicherung“, die eine teilweise Wiederaufnahme des Verkehrs ermögliche.
– Charakter próbny:
Premierminister Donald Tusk kündigte im Oktober an, die Öffnung erfolge „probeweise“, in enger Abstimmung mit Litauen, das mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Jede Veränderung der Sicherheitslage kann eine erneute Schliessung auslösen.
Welche Übergänge bleiben geschlossen
Von insgesamt sechs Straßenübergängen an der Grenze zu Belarus bleiben weiterhin geschlossen:
– Sławatycze,
– Połowce,
– Teile von Bobrowniki (für Verkehr, der nicht den neuen Kriterien entspricht),
– Teile von Kuźnica (keine Busse, kein Güterverkehr).
Was müssen Fahrer und Unternehmen beachten
1. Zulassungsbeschränkung
Schwerlastverkehr über Bobrowniki ist nur für Lkw mit Zulassung in EU-, EFTA- oder Schweizer Fahrzeugregisternerlaubt.
2. Zugeordnete Verkehrsarten
– Bobrowniki–Bierastawiza: Lkw (EU/EFTA/CH), Personenverkehr, Busse.
– Kuźnica–Bruzgi: Personenverkehr, keine Busse.
– Kukuryki–Kozlovichi: Lkw.
– Terespol–Brest: Personenverkehr.
3. Beobachtungsmodus
Die polnischen Behörden behalten sich vor, die Übergänge bei neu auftretenden Risiken (Migration, Zwischenfälle, hybride Aktivitäten) erneut zu schliessen.
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