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Wohin investieren junge Menschen in Deutschland? Millennials und Generation Z im Überblick

Wohin investieren junge Menschen in Deutschland? Millennials und Generation Z im Überblick

August 30, 2025
James Whitmore
Sparen in Deutschland: Millennials und Generation Z setzen auf ETFs, Immobilien, Kryptowährungen und nachhaltige Investments. Alle Trends, Zahlen und Fakten 2025 im Überblick.

Sparen und Investieren sind für junge Menschen in Deutschland längst nicht mehr nur eine Frage der Vorsorge, sondern ein Spiegel des gesellschaftlichen Wandels. Während die Generation ihrer Eltern vor allem auf Sicherheit durch Sparbücher oder Lebensversicherungen setzte, stehen Millennials und die Generation Z heute unter völlig anderen Vorzeichen. Inflation, unsichere Rentenmodelle und ein global volatiler Finanzmarkt zwingen viele, sich aktiv mit Geldanlage zu beschäftigen. Eine Untersuchung der Bundesbank zeigt, dass über 50 % der 18- bis 35-Jährigen regelmäßig Geld zurücklegen, wobei digitale Plattformen den traditionellen Banken zunehmend Konkurrenz machen. Besonders auffällig ist die Bedeutung persönlicher Werte: Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung beeinflussen die Wahl der Anlageprodukte stärker als je zuvor. Junge Menschen sparen nicht nur für sich, sondern für eine „bessere Zukunft“. Das verdeutlicht, wie sehr Finanzen zu einem gesellschaftlichen Thema geworden sind, berichtet Renewz.de.

Verändertes spar- und investitionsverhalten

Das Sparverhalten der jungen Generation unterscheidet sich grundlegend von dem ihrer Eltern. Während Babyboomer und die Generation X ihr Geld in Festgeld, Bausparverträge oder Lebensversicherungen steckten, sind Millennials und Gen Z wesentlich digitaler, flexibler und risikobereiter. Eine Studie der ING-DiBa zeigt, dass nur noch 11 % der jungen Deutschen ein klassisches Sparbuch besitzen, während 42 % in Aktien oder ETFs investieren. Die Digitalisierung hat den Zugang massiv erleichtert: Apps wie Trade Republic, Scalable Capital oder justTRADE ermöglichen den Kauf von Wertpapieren bereits ab 1 Euro, und Sparpläne starten oft bei 25 Euro im Monat. Viele junge Erwachsene beginnen schon während der Ausbildung oder des Studiums mit ersten Investitionen – ein Trend, der vor 20 Jahren undenkbar war. Auch Kryptowährungen werden als spannende Beimischung betrachtet, wenngleich sie nur selten den Kern des Portfolios ausmachen. Entscheidend ist, dass die junge Generation ihre Finanzentscheidungen eigenständig trifft, oft mithilfe von Online-Tutorials, Podcasts oder Influencern auf YouTube und TikTok, die Finanzwissen populär machen.

Fakten im Überblick:

  • 72 % der 18- bis 35-Jährigen nutzen mobiles Banking (Bitkom 2024)
  • Durchschnittliche Sparrate: 182 € pro Monat (Bundesbank)
  • 41 % investieren in ETFs oder Aktien
  • 19 % halten Kryptowährungen im Portfolio

Nachhaltige investments als leitmotiv

Nachhaltigkeit spielt für Millennials und Gen Z eine entscheidende Rolle. Während frühere Generationen Rendite über alles stellten, sind ökologische und soziale Kriterien heute fester Bestandteil vieler Finanzentscheidungen. Laut einer PwC-Studie von 2024 würden 61 % der Befragten unter 30 bewusst in nachhaltige Produkte investieren – selbst wenn die Rendite etwas niedriger ausfällt. Das betrifft nicht nur Fonds oder Aktien, sondern auch alternative Anlageformen wie Crowdfunding für Solar- und Windkraftanlagen oder Mikrofinanzprojekte in Entwicklungsländern. Banken wie GLS Bank, Triodos oder die DKB haben diesen Trend erkannt und bieten spezielle Fonds mit ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) an. Junge Menschen verbinden ihr Vermögen zunehmend mit einem ethischen Zweck – der Wunsch, mit Geld Einfluss zu nehmen, ist groß. Plattformen wie Seedmatch oder Companisto erlauben Investments in nachhaltige Start-ups bereits ab 250 €, was besonders bei Gen Z auf Resonanz stößt. Damit zeigt sich, dass Finanzen für junge Deutsche mehr sind als reiner Kapitalaufbau: Sie sind Ausdruck persönlicher Werte und Haltungen.

Beliebte nachhaltige Anlageformen:

  • Grüne ETFs (z. B. MSCI World ESG Screened)
  • GLS Bank Klimafonds
  • Mikrofinanzfonds wie Invest in Visions
  • Crowd-Investments in Solarparks
  • Anleihen für nachhaltige Infrastrukturprojekte

Kryptowährungen: hype oder zukunft

Kryptowährungen gehören zu den meistdiskutierten Anlageformen unter jungen Menschen. Laut Bitkom Research besitzen 19 % der 18- bis 29-Jährigen digitale Währungen, während es in der Gesamtbevölkerung nur rund 6 % sind. Besonders beliebt sind Bitcoin, Ethereum und Solana. Für viele ist Krypto nicht nur eine Geldanlage, sondern auch ein technologisches Experiment, das Freiheit von klassischen Banken verspricht. Doch das Risiko ist groß: 2022 brach der Markt innerhalb weniger Monate um über 50 % ein. Viele junge Anleger verloren dabei hohe Summen, vor allem jene, die kurzfristig spekulierten. Deshalb gilt Krypto meist nur als kleine Beimischung – maximal 5–10 % des Portfolios. Positiv: In Deutschland sind Gewinne nach einer Haltedauer von über zwölf Monaten steuerfrei, was die Anlage für langfristig Denkende interessant macht. Junge Anleger nutzen bevorzugt Plattformen wie Binance, Coinbase oder Bitpanda, die einfache Einstiege mit Beträgen ab 25 € ermöglichen. Trotz aller Risiken bleibt die Faszination groß – Krypto ist für viele ein Symbol von Unabhängigkeit und Zukunftsglaube.

Top-Kryptos 2025:

  • Bitcoin (BTC)
  • Ethereum (ETH)
  • Solana (SOL)
  • Ripple (XRP)
  • Cardano (ADA)

Immobilien: der traum vom eigenen heim

Immobilien gelten in Deutschland traditionell als „Betongold“. Auch Millennials und Gen Z betrachten Wohneigentum als wichtigen Baustein der Altersvorsorge – allerdings oft nur als Fernziel. Laut einer Studie des Immobilienverbands Deutschland kostet eine 70 m²-Wohnung in Berlin inzwischen durchschnittlich 300.000 €, in München über 500.000 €. Für viele junge Menschen sind diese Preise unerschwinglich. Dennoch sagen 47 % der Millennials, dass sie langfristig Eigentum erwerben wollen. Stattdessen greifen sie auf Alternativen zurück: Immobilienfonds, REITs oder Crowdinvesting-Plattformen wie Exporo ermöglichen Investitionen schon ab 500 €. Damit kann auch mit kleinen Beträgen am Immobilienmarkt teilgenommen werden. Die staatliche Förderung durch KfW-Kredite oder das Programm „Wohn-Riester“ spielt ebenfalls eine Rolle, auch wenn sie bei jungen Anlegern weniger beliebt ist. Während in Großstädten die Einstiegskosten hoch sind, investieren viele im Umland, wo Preise niedriger und Renditechancen höher sind.

Vergleich verschiedener Immobilien-Investments:

AnlageformEinstiegskapitalRisikoRenditeBeliebtheit bei Gen Z
Eigentumswohnungab 100.000 €mittel3–5 %hoch
Immobilienfondsab 50 € monatlichgering2–4 %sehr hoch
REITsab 100 €mittel4–6 %mittel
Crowdinvestingab 500 €hochbis 10 %wachsend

Aktien und etfs: die basis jeder anlage

Aktien und ETFs bilden die Grundlage für viele junge Portfolios. Besonders beliebt sind MSCI World ETFs, die weltweit mehr als 1600 Unternehmen abbilden. Themen-ETFs auf Wasserstoff, künstliche Intelligenz oder Cloud Computing gewinnen ebenfalls an Zuspruch. Eine Untersuchung des Deutschen Aktieninstituts zeigt, dass 42 % der Millennials in Aktien oder ETFs investieren – doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Gründe dafür sind Transparenz, niedrige Gebühren und die Möglichkeit, mit kleinen Beträgen langfristig zu investieren. Die meisten setzen auf Sparpläne zwischen 25 und 100 € im Monat, die bei Brokern wie Scalable Capital oder Trade Republic nahezu gebührenfrei sind. Auch Dividenden-ETFs erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie ein passives Einkommen versprechen. Über 60 % der jungen Anleger sagen, dass sie mit ETFs „langfristig fürs Alter“ sparen. Damit werden ETFs zur Schlüsselkategorie für Vermögensaufbau und finanzielle Unabhängigkeit.

Beliebte ETFs 2025:

  • iShares Core MSCI World UCITS ETF
  • Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF
  • Amundi MSCI Europe UCITS ETF
  • Lyxor Green Bond UCITS ETF
  • WisdomTree Artificial Intelligence ETF

Millennials vs. generation z im direkten vergleich

Eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge verdeutlicht, dass Millennials und Gen Z trotz Gemeinsamkeiten unterschiedliche Prioritäten haben. Millennials (1981–1996) sparen im Durchschnitt höhere Summen, achten stärker auf Sicherheit und investieren häufiger in Immobilien. Die Generation Z hingegen ist digitaler, risikofreudiger und legt mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Besonders auffällig ist die Nutzung digitaler Plattformen: 82 % der Gen-Z-Anleger nutzen Finanz-Apps regelmäßig, bei den Millennials sind es 68 %. Auch bei den Anlageklassen zeigen sich Unterschiede: Während Millennials verstärkt ETFs und Immobilien bevorzugen, setzt die Gen Z stärker auf Kryptowährungen und nachhaltige Fonds.

Vergleich der Generationen:

MerkmalMillennials (1981–1996)Generation Z (ab 1997)
Durchschnittliche Sparrate210 € / Monat155 € / Monat
Wichtigste AnlageklasseETFs & ImmobilienKryptowährungen & ETFs
Nachhaltigkeit47 % wichtig62 % wichtig
Nutzung digitaler Broker68 %82 %

Die Finanzwelt der Millennials und der Generation Z in Deutschland ist vielfältiger und dynamischer als jemals zuvor. Während frühere Generationen einheitlich auf Sparbücher oder Versicherungen vertrauten, nutzen junge Erwachsene heute ein breites Spektrum von ETFs über Kryptowährungen bis hin zu nachhaltigen Projekten. Statistiken zeigen, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird: Laut Prognosen der Bundesbank werden bis 2030 mehr als 60 % der unter 35-Jährigen regelmäßig in Wertpapiere investieren. Dabei bleibt die Balance zwischen Sicherheit und Rendite entscheidend, ebenso wie die Integration persönlicher Werte in Finanzentscheidungen. Ob Immobilien, digitale Assets oder grüne Fonds – die junge Generation gestaltet eine neue Investmentkultur, die stärker digital, nachhaltiger und internationaler geprägt ist als je zuvor.

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