Wie die kompakte Hyperschallrakete Mako die US-Luftstreitkräfte transformieren könnte

Die neue US-Hyperschallrakete Mako von Lockheed Martin gilt als technologischer Meilenstein, der weit über die Fähigkeiten herkömmlicher Luft-Boden-Bewaffnung hinausgeht. Mit Geschwindigkeiten von über Mach 5, modularem Aufbau und Multi-Plattform-Kompatibilität könnte sie das Kräfteverhältnis in künftigen Hochintensitätskonflikten nachhaltig verändern. Das 2017 gestartete Programm Stand-In Attack Weapon (SiAW) der US-Luftwaffe richtet sich laut Renewz.de – unter Berufung auf technische Daten von ArmyRecognition.com – gezielt auf die Überwindung chinesischer und russischer Anti-Access/Area-Denial-Zonen (A2/AD) in strategisch wichtigen Regionen.
Technische Eckdaten
Die Mako ist zwischen 3,6 und 4 Metern lang, 33 Zentimeter im Durchmesser und wiegt rund 590 Kilogramm. Sie kann mit modularen Gefechtsköpfen von 60 Kilogramm ausgerüstet werden, die verschiedene Zielerfassungssysteme unterstützen. In großen Höhen erreicht sie Geschwindigkeiten von Mach 5 und bleibt dabei manövrierfähig – ein entscheidender Vorteil gegen moderne Raketenabwehrsysteme.
Additive Fertigungsmethoden und modulare Bauweise erlauben schnelle Upgrades und kosteneffiziente Serienfertigung. Ein neues taktisches Konzept sieht vor, dass Jets der fünften Generation Ziele aufklären, während ältere Flugzeugtypen die Angriffe mit Mako-Raketen ausführen.
Plattformkompatibilität
Mako kann intern in F-22 und F-35A/C mitgeführt werden, während externe Aufhängungen bei F-15E, F-16C, F/A-18E/F Super Hornet, EA-18G Growler und P-8A Poseidon möglich sind. Virtuelle Tests bestätigten zudem die Kompatibilität mit den Bombern B-1B, B-52H und dem künftigen B-21 Raider.
Mit einem zusätzlichen Booster ist der Einsatz aus vertikalen Startschächten der US-Marine möglich, was die Fähigkeiten der AGM-158C LRASM ergänzt.
Vergleich mit bestehenden Hyperschall-Systemen
YJ-21 (China)
Die chinesische YJ-21 gilt als direkter Konkurrent. Sie erreicht Mach 6 im Reiseflug und bis zu Mach 10 im Endanflug, bei einer geschätzten Reichweite von über 1.500 Kilometern. Sie ist primär für Seeziele optimiert und wird von Zerstörern der Typ-055-Klasse und strategischen Bombern H-6K eingesetzt.
Vorteil gegenüber Mako: deutlich größere Reichweite und extreme Endgeschwindigkeit.
Nachteil: geringere Plattformvielfalt und eingeschränkte Flexibilität im Einsatzprofil.
AGM-183 ARRW (USA)
Das US-Boost-Glide-System AGM-183 ARRW erreicht Hyperschallgeschwindigkeit mit einem Gleitflugkörper nach Raketenstart. Die Stückkosten liegen je nach Produktionsvolumen zwischen 15 und 18 Millionen US-Dollar.
Vorteil: sehr hohe Geschwindigkeit und strategische Reichweite.
Nachteil: hohe Kosten, komplexe Entwicklung, begrenzte Einsatzplattformen.
LRHW „Dark Eagle“ (USA)
Eine boden- und schiffsbasierte Hyperschallwaffe mit Reichweiten um 2.770 Kilometer. Sie wiegt über sieben Tonnen und dient vor allem strategischen Langstreckenangriffen.
Vorteil: strategische Schlagkraft.
Nachteil: keine taktische Flexibilität, keine luftgestützte Integration.
Strategische Bedeutung
Im Kontext des Rüstungswettlaufs zwischen den USA, China und Russland könnte die Vielseitigkeit der Makoentscheidend sein, um in Indo-Pazifik und Europa flexibel auf Bedrohungen zu reagieren. Die mögliche Fertigung im Vereinigten Königreich im Rahmen der AUKUS-Partnerschaft und die OTA-Klassifizierung (Other Transaction Authority) ermöglichen eine beschleunigte Produktionsaufnahme – auch ohne vollständige Serienfinanzierung.
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