Wie kann man mehr Gehalt bekommen?Praktisch mehr Gehalt beim Jobwechsel: 6 starke Schritte

Wie kann man mehr Gehalt bekommen? Diese Frage stellen sich viele – aber nur wenige trauen sich, sie offen im Job anzusprechen. Die Angst vor Ablehnung, vor einem angespannten Verhältnis zum Vorgesetzten oder sogar vor Jobverlust hält viele davon ab, über ihr Einkommen zu verhandeln. Gleichzeitig wächst der Druck: Die Lebenshaltungskosten steigen, die eigene Arbeit wird nicht ausreichend wertgeschätzt – und das nagt am Selbstwertgefühl. Genau hier bietet der Jobwechsel eine echte Chance: Neue Stelle, neue Bedingungen, neues Gehaltsniveau. Wer sich gut vorbereitet, kann nicht nur mehr verdienen, sondern auch selbstbewusster auftreten. In diesem Artikel zeigen wir dir 6 konkrete Schritte, mit denen du beim nächsten Karriereschritt praktisch und überzeugend mehr Gehalt rausholst – ohne dich zu verbiegen.
Warum ein Jobwechsel deine große Gehaltschance ist
Laut Stepstone-Umfrage geben zwei von drei Menschen an, dass ein besseres Gehalt der Hauptgrund für einen Jobwechsel ist. Wer gezielt in verwandten Fachbereichen wechselt und seine Kompetenzen klar positioniert, kann im Schnitt bis zu 3.500 Euro brutto jährlich mehr verdienen. Besonders gefragt sind IT-Expertinnen, Marketing-Fachleute und Projektmanagerinnen.
Auffällig: Frauen verhandeln nicht nur seltener, sie nennen auch oft geringere Forderungen. Dabei bieten viele Arbeitgeber heute mehr Spielraum als früher – wenn man selbstbewusst auftritt.
1. Kenn deinen Marktwert genau
Dein Marktwert ist die Grundlage für jede Verhandlung. Nutze Tools wie:
- Gehaltsplaner von Stepstone oder gehalt.de
- Branchenreports deines Fachverbands
- Gespräche mit Kolleg*innen aus vergleichbaren Positionen
Berücksichtige dabei Faktoren wie:
- Unternehmensgröße und Standort
- Berufserfahrung, Ausbildung und Weiterbildungen
- Spezialisierungen und Verantwortungsbereiche
Beispiel: Ein:e Projektmanager:in mit 5 Jahren Erfahrung in Berlin verdient im Schnitt 65.000 bis 75.000 Euro brutto im Jahr.
2. Setz dir ein Gehalts-Minimum & dein Wunschgehalt
Definiere deine Gehaltsspanne auf Basis der Recherche. Wichtig:
- Das Mindestgehalt ist deine persönliche rote Linie
- Dein Wunschgehalt sollte ambitioniert, aber realistisch sein
Notiere dir zusätzlich gute Argumente für dein Wunschgehalt:
- Welche Projekte hast du erfolgreich umgesetzt?
- Welche Verantwortung übernimmst du im neuen Job?
- Welche fachlichen oder sozialen Kompetenzen bringst du ein?
Übung macht den Unterschied: Besprich deine Argumentation mit Freund*innen oder Coaches.
3. Denk an Extras: Boni, Benefits & mehr
Zusatzleistungen können steuerlich attraktiv sein oder deinen Alltag erleichtern. Beispiele:
- Erfolgsbasierte Boni (z. B. im Vertrieb)
- Dienstwagen oder Mobilitätsbudget
- Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge
- Kinderbetreuungszuschüsse
- Weiterbildung mit Zertifikatsabschluss
Tipp: Erstelle dir eine Liste, welche Benefits dir wirklich wichtig sind – und welche verzichtbar sind.
4. Sag, was du willst – klar und direkt
Viele Bewerber*innen drücken sich um klare Aussagen. Stattdessen: „Ich stelle mir für diese Position ein Jahresgehalt von 72.000 Euro brutto vor.“
Verzichte auf abschwächende Zusätze wie „verhandlungsbereit“ oder „je nach Aufgabenbereich“. Solche Floskeln signalisieren Unsicherheit. Stehe zu deinem Wert – ruhig, sachlich und überzeugend.
Lass Gesprächspausen zu. Ein souveränes Schweigen zeigt innere Stärke.
5. Poker? Ja. Lügen? Nein.
Du musst dein bisheriges Gehalt nicht preisgeben. Wenn doch, verweise auf:
- deinen gestiegenen Marktwert
- zusätzliche Verantwortung
- neue Kompetenzen, die du dir angeeignet hast
Zum Beispiel: „Mein bisheriges Gehalt lag unter dem Branchenschnitt. Ich habe in den letzten zwei Jahren mein Fachgebiet erweitert und möchte daher nun bei 70.000 Euro einsteigen.“
Transparenz baut Vertrauen auf – und hilft dir, die richtige Unternehmenskultur zu erkennen.
6. Vertrau dem Prozess, aber bleib wach
Recruiter*innen fragen oft nach dem Mindestgehalt, um Zeit zu sparen – nicht um dich zu unterbieten. Zeig Verständnis, aber prüfe genau:
- Wie wird über dein Gehalt gesprochen?
- Ist das Unternehmen bereit, über Leistungen zu reden?
- Gibt es Wertschätzung für deine Erfahrung?
Ein respektvolles, ehrliches Gespräch auf Augenhöhe ist ein gutes Zeichen. Wird Druck aufgebaut oder dein Wert infrage gestellt, lohnt sich ein zweiter Blick auf das Unternehmen.
Schneller Überblick: So bereitest du dich vor
Thema | Deine Vorbereitung |
---|---|
Marktwert | Tools nutzen, aktuelle Zahlen sammeln |
Wunsch- & Mindestgehalt | Spanne mit Argumenten hinterlegen |
Zusatzleistungen | Liste erstellen, Prioritäten klären |
Auftritt | Wunschgehalt klar sagen, souverän bleiben |
Ehrlichkeit | Nicht lügen, aber selbstbewusst den Marktwert zeigen |
Unternehmenskultur | Auf Gesprächsstil und Wertschätzung achten |
FAQ: Deine Fragen zur Gehaltsverhandlung
Wie viel mehr ist realistisch?
Im Schnitt sind 10–20 % üblich. In Wachstumsbranchen oder bei Wechsel in Führungsrollen kann es mehr sein.
Muss ich mein letztes Gehalt nennen?
Nein. Du kannst ausweichen oder gezielt argumentieren.
Was kann ich außer Geld verhandeln?
Urlaubstage, Homeoffice, Technik, Weiterbildung, Bonusmodelle.
Was, wenn das Angebot zu niedrig ist?
Sag klar, dass du unter dieser Grenze nicht wechseln wirst. Es ist besser, abzulehnen, als langfristig unzufrieden zu sein.
RENEWZ empfiehlt: Bereite dich strategisch vor, bleib ehrlich und präsentier dich als Profi. So stärkst du deine Position und machst den Jobwechsel auch finanziell zum Erfolg.
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