RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
Wie die katholische Kirche die Beerdigung des verstorbenen Papstes vorbereitet

Wie die katholische Kirche die Beerdigung des verstorbenen Papstes vorbereitet

April 21, 2025
Monika Schmidt
Beerdigung von Papst Franziskus am 26. April: Aufbahrung im Petersdom, letzte Ruhe in Santa Maria Maggiore. Vatikan und Gläubige nehmen Abschied.

Der Tod von Papst Franziskus hat weltweit eine Welle der Trauer ausgelöst. Hunderttausende Gläubige, politische Führer und Vertreter anderer Konfessionen nehmen Abschied von einem Kirchenoberhaupt, das wie kaum ein anderer für Bescheidenheit, soziale Gerechtigkeit und Reformbereitschaft stand. Doch was geschieht nun nach dem Tod des Pontifex – und wie läuft eine päpstliche Beerdigung tatsächlich ab?

Gemäß den Bestimmungen der Apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis findet die Beisetzung eines verstorbenen Papstes frühestens am vierten und spätestens am sechsten Tag nach dem Tod statt. Im Fall von Franziskus, der am Ostermontagmorgen im Alter von 88 Jahren in seiner vatikanischen Residenz Casa Santa Marta verstarb, wurde der 26. April 2025 als wahrscheinliches Datum festgelegt. Die Entscheidung wurde von der ersten Kardinalskongregation bestätigt. Die Nachricht darüber verbreitete sich noch am Montag über t-online.de, das sich auf vatikanische Kreise und italienische Medien wie ANSA beruft.

Bereits am Mittwoch, dem 23. April, wird der Leichnam Franziskus’ in den Petersdom überführt. Dort haben Gläubige aus aller Welt die Möglichkeit, sich über drei Tage hinweg persönlich zu verabschieden. Die Aufbahrung erfolgt in einem einfachen Holzsarg – so wie es sich Franziskus ausdrücklich gewünscht hatte. Die Zeremonie bricht mit alten Protokollen: Kein prunkvoller Katafalk, keine pompöse Parade. Stattdessen Demut und Stille. Es ist eine symbolische Fortsetzung dessen, wofür dieser Papst zeitlebens stand.

Auch beim Ort der letzten Ruhe geht Franziskus seinen eigenen Weg: Statt wie viele seiner Vorgänger in der vatikanischen Gruft unter dem Petersdom beigesetzt zu werden, wird sein Grab in der Basilika Santa Maria Maggioreliegen – ein Ort, den er persönlich tief verehrte und regelmäßig besuchte, insbesondere vor und nach Auslandsreisen. Dort betete er oft vor dem Marienbild Salus Populi Romani, das ihm spirituelle Kraft gab. Die Wahl dieser Grabstätte ist ebenso ein Zeichen der Nähe zur Bevölkerung wie der Verzicht auf große protokollarische Geste.

Die Totenmesse wird auf dem Petersplatz stattfinden und vom Kardinaldekan Giovanni Battista Re geleitet. Erwartet werden Staatsoberhäupter, Kirchenführer, Ordensvertreter und tausende Gläubige. Der Vatikan bereitet sich auf eine der größten öffentlichen Trauerveranstaltungen der letzten Jahrzehnte vor. Die Sicherheitsmaßnahmen in Rom wurden massiv verstärkt, Hotels sind ausgebucht, Sonderzüge und Shuttlebusse für Pilger sind im Einsatz.

In Deutschland wird die Trauer ebenfalls offiziell begangen. Am Dienstag nach dem Tod ordnete Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine bundesweite Trauerbeflaggung für Ministerien und öffentliche Gebäude an. Zudem liegt ab Freitag ein Kondolenzbuch in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin aus. Vatican News hat darüber hinaus ein digitales Kondolenzbuch eingerichtet, in das sich Gläubige weltweit mit persönlichen Botschaften eintragen können.

Die katholische Kirche steht nun vor einer historischen Zäsur. Der Tod von Franziskus markiert nicht nur das Ende eines außergewöhnlichen Pontifikats, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels. Der Konklave zur Wahl seines Nachfolgers wird in den kommenden Wochen stattfinden – doch schon jetzt ist klar: Die Fußstapfen, die Franziskus hinterlässt, sind groß.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Papst Franziskus Ist Gestorben: Wer Wird Der Nächste Pontifex

Quelle: t-online.de, Vatican News

Bild Gedenken an Papst Franziskus  (ANSA)

crossmenu