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Wie der Vulkan Vesuv Pompeji begrub – und warum er noch aktiv ist

Wie der Vulkan Vesuv Pompeji begrub – und warum er noch aktiv ist

Februar 23, 2025
Monika Schmidt
Wie der Vesuv Pompeji zerstörte und warum er noch aktiv ist. Erfahre die Geschichte der Eruption, aktuelle Gefahren und wie du Vesuv & Pompeji besuchen kannst.

In Neapel, Italien, erhebt sich einer der berüchtigtsten Vulkane Vesuv der Welt – der Vesuv. Seine Vergangenheit ist geprägt von zerstörerischen Eruptionen, seine Gegenwart von ständiger geologischer Aktivität.

Der Vesuv ist einer der berühmtesten und gefährlichsten Vulkane Europas. Seine verheerende Eruption im Jahr 79 n. Chr. zerstörte die blühenden Städte Pompeji und Herculaneum, begrub sie unter meterhoher Asche und schuf damit eines der faszinierendsten archäologischen Wunder der Welt. Doch der Vesuv ist kein stiller Gigant – er ist noch immer aktiv und stellt eine potenzielle Gefahr für Millionen von Menschen dar, besonders für die Metropole Neapel, die direkt an seinen Hängen liegt.

Wie kam es zur Katastrophe von Pompeji? Warum bleibt der Vesuv eine Bedrohung? Und wie kann man den Vulkan heute sicher besuchen? Dieser Artikel gibt einen Einblick in die Geschichte, die aktuellen Risiken und liefert wertvolle Tipps für eine unvergessliche Reise.

Die Katastrophe von 79 n. Chr.: Als Pompeji in Asche versank

Am 24. August 79 n. Chr. veränderte sich das Schicksal von Pompeji für immer. Der bis dahin ruhige Vesuv brach mit gigantischer Kraft aus und schleuderte eine Aschewolke bis zu 20 Kilometer in den Himmel.

Der römische Historiker Plinius der Jüngere, der die Ereignisse aus sicherer Entfernung beobachtete, beschrieb die Katastrophe in Briefen, die bis heute erhalten sind. Zunächst regnete feiner Bimsstein auf die Stadt, doch bald folgte das eigentliche Inferno: Ein pyroklastischer Strom, eine Mischung aus heißer Asche, Gas und Gestein, raste mit bis zu 700 km/h über Pompeji hinweg.

Die dramatischen Fakten im Überblick:

  • 24. August, Vormittag: Erste Erschütterungen, Rauchsäulen steigen aus dem Krater.
  • Nachmittag: Die Asche verdunkelt den Himmel, Bimsstein regnet auf die Stadt.
  • Abend: Erste Gebäude brechen unter der Last der Asche zusammen.
  • 25. August, Morgengrauen: Der tödliche pyroklastische Strom löscht innerhalb weniger Minuten das Leben in Pompeji aus.
  • Über 16.000 Menschen sterben, die Stadt versinkt unter einer bis zu sechs Meter dicken Ascheschicht.

Erst im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Heute ist es eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt.

Neapel, Vesuv und die Gefahr einer neuen Eruption

Neapel, nur 12 Kilometer vom Vesuv entfernt, ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen Europas. Rund 3 Millionen Menschen leben in unmittelbarer Nähe des aktiven Vulkans. Der Vesuv gilt als explosiver Stratovulkan, dessen Eruptionen oft unerwartet und gewaltig sind. Die letzte große Eruption war 1944, als Lava ganze Dörfer zerstörte. Doch seismische Messungen zeigen: Der Vulkan lebt.

Warum bleibt der Vesuv gefährlich

  • Er gehört zu den aktivsten Vulkanen Europas.
  • Seismische Aktivitäten und heiße Gasströme zeigen, dass Magma unter der Oberfläche zirkuliert.
  • Eine erneute große Eruption könnte katastrophale Folgen für Neapel und die Region haben.

Trotz dieser Risiken ist der Vesuv heute ein beliebtes Reiseziel – mit einem atemberaubenden Blick auf die Bucht von Neapel.

Pompeji und der Vesuv: Warum sollte man sie besuchen

Ein Besuch von Pompeji und dem Vesuv ist ein einmaliges Erlebnis, das Geschichte, Natur und Abenteuer vereint. Während der Krater des Vesuvs einen spektakulären Blick auf die Region bietet, erzählen die Ruinen von Pompeji die Geschichte einer untergegangenen Zivilisation.

Sehenswürdigkeiten in Pompeji

  • Das Forum – das Herz der antiken Stadt mit Tempeln und Marktplätzen.
  • Das Amphitheater – eine der ältesten erhaltenen Arenen der Welt.
  • Die Villa der Mysterien – mit beeindruckenden Wandmalereien.
  • Die Gipsabdrücke der Opfer – ein erschütterndes Zeugnis der Tragödie.

Besonders beeindruckend ist die Atmosphäre: Es fühlt sich an, als hätte die Zeit angehalten – die Straßen, Häuser und öffentlichen Plätze sind fast so erhalten, wie sie an jenem schicksalhaften Tag im Jahr 79 n. Chr. waren.

So planst du deinen Besuch des Vesuvs und Pompejis

1. Anreise von Neapel

  • Mit dem Circumvesuviana-Zug nach Ercolano Scavi oder Pompei Scavi – Villa dei Misteri.
  • Von dort fahren Shuttlebusse oder Taxis zum Vesuv-Nationalpark.
  • Alternativ mit dem Mietwagen – aber Achtung: Die Straßen sind eng und kurvig.

2. Eintritt & Öffnungszeiten

  • Pompeji: Täglich 9:00–19:00 Uhr, Eintritt ca. 18–22 Euro.
  • Vesuv: Je nach Saison 9:00–18:00 Uhr, Eintritt ca. 12–15 Euro.

3. Beste Reisezeit

  • Frühling (April–Juni) oder Herbst (September–Oktober), wenn es nicht zu heiß und nicht zu überfüllt ist.

4. Wandern am Vesuv

  • Vom Parkplatz auf 1.000 m Höhe führt ein 30–40 Minuten langer Wanderweg zum Krater.
  • Feste Schuhe sind Pflicht, da der Boden rutschig sein kann.
  • Oben angekommen, lohnt sich eine geführte Tour mit Vulkanologen.

5. Sicherheitshinweise

  • Nicht von den markierten Wegen abweichen!
  • Genug Wasser mitnehmen! Es gibt wenig Schatten.
  • Auf Wetteränderungen achten! Besonders bei starkem Wind kann der Zugang gesperrt werden.

Pompeji oder Herculaneum – welche Ruine ist besser

Beide Städte wurden vom Vesuv zerstört, doch sie unterscheiden sich in wichtigen Aspekten:

PompejiHerculaneum
Größer, mit weitläufigen Straßen und TempelnKompakter, aber besser erhalten
Viele Touristen, oft überfülltWeniger Besucher, ruhiger
Eindrucksvolle öffentliche PlätzeMehr Privathäuser mit intakten Wandmalereien

Wer die ganze Tragödie verstehen will, sollte beide Orte besuchen. Wer wenig Zeit hat, findet in Herculaneum besser erhaltene Details, während Pompeji wegen seiner Größe beeindruckender ist.

Eine Reise in die Vergangenheit – und in die Zukunft

Der Vesuv bleibt aktiv, doch sein Ausbruch vor fast 2.000 Jahren hat Pompeji in ein einzigartiges Denkmal verwandelt. Wer den Vulkan besucht, spürt die gewaltige Kraft der Natur, während ein Spaziergang durch Pompeji zeigt, wie das Leben der Römer aussah – bis zur Katastrophe.

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