Warum verkauft Lidl Butter günstiger als den Großhandelspreis

Lidl setzt erneut ein Zeichen im Preiskampf: Der Discounter reduziert den Preis seiner Eigenmarken-Butter auf 1,99 Euro pro 250-Gramm-Päckchen. Damit kostet die Deutsche Markenbutter von Milbona nun 20 Cent weniger als zuvor. Bereits Anfang Februar hatte Lidl den Preis gesenkt, sodass die Butter innerhalb eines Monats insgesamt um 40 Cent oder rund 17 Prozent günstiger geworden ist. Darüber berichtet RENEWZ, unter Berufung auf agrarheute.com!
Preiseinbruch im Einzelhandel trotz stabiler Großhandelspreise
Nicht nur die Eigenmarken-Butter, sondern auch weitere Produkte wie die „Echte Irische Butter“ (jetzt 2,69 Euro) oder die regionale „Ein gutes Stück Bayern Butter“ (2,39 Euro) wurden im Preis gesenkt. Der Discounter begründet die Maßnahme mit sinkenden Rohstoffkosten und gibt den Preisvorteil direkt an seine Kunden weiter. Auch Konkurrent Norma zog bereits nach und bietet seine Butter zum selben Preis an. Andere Handelsketten haben sich bislang nicht offiziell geäußert.
Butterpreis im Einzelhandel niedriger als im Großhandel
Interessant ist, dass der aktuelle Lidl-Verkaufspreis unterhalb der Großhandelsnotierung liegt. Laut der neuesten Veröffentlichung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse bewegten sich die Preise für 250 Gramm Markenbutter zuletzt zwischen 8,2 und 8,4 Euro pro Kilogramm, was umgerechnet etwas mehr als 2 Euro pro 250 Gramm entspricht. Trotz hoher Nachfrage blieb der Preis stabil.
Parallel dazu verteuerte sich lose Markenbutter in 25-kg-Blöcken um 5 Cent und notiert aktuell zwischen 7,00 und 7,10 Euro pro Kilogramm. Im Herbst 2024 waren die Butterpreise stark gestiegen, da es zu Engpässen bei Milch und Milchfett kam. Seit Anfang Februar zeigt sich nun eine leichte Entspannung im Großhandel.
Milchproduktion weiterhin unter den Erwartungen
Trotz sinkender Buttererlöse bleibt die Milchproduktion hinter den Erwartungen zurück. Laut der Kemptener Börse fällt der saisonale Anstieg der Milchanlieferung schwächer aus als im Vorjahr. In der 7. Kalenderwoche (10. bis 15. Februar) lag die angelieferte Milchmenge um 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Gleichzeitig sanken die Spotmarktpreise für Rohmilch erneut: In Nord- und Westdeutschland liegt der Kilopreis aktuell bei 49 Cent, während in Süddeutschland 50 Cent gezahlt werden. Diese Werte sind zwar nach wie vor hoch, bleiben aber unter den Erzeugerpreisen der letzten Monate, die zeitweise bei über 60 Cent lagen.
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