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Warum riecht Schweiß nach Katzenurin – besonders beim Sport

Warum riecht Schweiß nach Katzenurin – besonders beim Sport

März 23, 2025
Monika Schmidt
Warum Schweiß beim Sport nach Katzenurin riecht: Ursachen, Ammoniak, Ernährung, Flüssigkeit, Tipps zur Vorbeugung. Praktisch, verständlich und medizinisch erklärt.

Ein Geruch, den man eher aus der Katzentoilette kennt, steigt einem plötzlich nach dem Training in die Nase. Scharf, stechend, fast chemisch – und ganz sicher nicht das, was man mit einem frischen, sportlichen Körpergefühl verbindet. Schweiß nach Katzenurin – besonders beim Sport – ist kein Einzelfall, sondern ein Phänomen, das viele Menschen erleben und kaum jemand anspricht. Die meisten Betroffenen sind zunächst irritiert oder verunsichert und fragen sich, ob etwas mit ihrer Gesundheit nicht stimmt. In Wirklichkeit ist dieser Geruch häufig die Folge ganz natürlicher Stoffwechselprozesse. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, was genau im Körper passiert – und was man tun kann, um dem entgegenzuwirken.

Der Ursprung liegt tief im Stoffwechsel verborgen. Wenn der Körper unter hoher Belastung keine schnell verfügbare Energie mehr aus Kohlenhydraten ziehen kann, greift er auf Eiweißreserven zurück. Beim Abbau von Eiweiß entsteht Ammoniak – eine Substanz, die für den typischen Geruch verantwortlich ist. Dieser Ammoniak wird nicht nur über den Urin, sondern auch über die Haut ausgeschieden – und riecht so, wie man es lieber nicht hätte. Besonders deutlich wird das, wenn gleichzeitig wenig Flüssigkeit aufgenommen wurde und die Hautporen stärker aktiv sind. Wer seinen Energiehaushalt kennt, kann gezielt vorbeugen und unangenehme Gerüche vermeiden.

Ammoniak – der unsichtbare Mitläufer beim Training

Wenn du hart trainierst, braucht dein Körper Energie. Sind deine Kohlenhydratspeicher leer – etwa durch Diät, Fasten oder intensiven Sport – schaltet der Stoffwechsel um. Statt Zucker werden Proteine verwertet. Und genau hier entsteht Ammoniak, der nicht nur über den Urin, sondern auch über die Haut nach außen gelangt. Besonders bei wenig Flüssigkeit und starker Anstrengung wird er intensiver wahrgenommen. Dieser Prozess ist grundsätzlich nicht gefährlich, aber für viele sehr unangenehm. Ein bewusster Umgang mit Ernährung und Flüssigkeit kann den Effekt deutlich reduzieren.

Was du riechst, sagt viel über dich aus

Dein Körper spricht mit dir – manchmal eben durch Geruch. Wenn der Schweiß streng riecht, ist das oft ein Zeichen für einen aktiven Eiweißstoffwechsel, Flüssigkeitsmangel oder unausgewogene Ernährung. Es muss nichts Krankhaftes sein – kann aber Hinweise auf deinen Lebensstil geben. Besonders wenn du häufig nüchtern trainierst oder dich kohlenhydratarm ernährst, reagiert dein Körper über den Schweiß. Auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, etwa mit BCAA oder Kreatin, können den Effekt verstärken. Wer diese Signale ernst nimmt, kann gesundheitlich und sportlich profitieren.

Was hilft gegen den „Katzen-Schweiß“?

– Iss vor dem Training eine Kleinigkeit mit Kohlenhydraten – Banane, Haferflocken, Toast reichen. Das stabilisiert deinen Blutzucker und verhindert, dass dein Körper auf Eiweißreserven zurückgreift. – Trink ausreichend Wasser – schon vor dem Sport. So werden Stoffwechselprodukte besser ausgeschieden und der Schweiß bleibt klarer. – Reduziere Proteinshakes, wenn du sie nicht brauchst. Besonders bei moderatem Training ist der Bedarf oft geringer als angenommen. – Wechsel deine Kleidung sofort nach dem Training. Feuchte Sportkleidung verstärkt Geruchsbildung durch Bakterien auf der Haut. – Dusch dich gründlich – damit Bakterien keine Chance haben. Antibakterielle, pH-neutrale Duschgels helfen, den Geruch zu minimieren.

Und wenn es bleibt?

Wenn der Geruch dauerhaft ist oder mit Müdigkeit, Hautveränderungen oder auffälligem Urin einhergeht, sprich mit einem Arzt. In seltenen Fällen kann es mit Leber oder Nieren zu tun haben. Aber in den meisten Fällen ist es harmlos – und mit ein paar Anpassungen gut in den Griff zu bekommen. Eine einfache Blut- oder Urinuntersuchung bringt oft schnell Klarheit. Scheu dich nicht, das Thema offen anzusprechen – es betrifft mehr Menschen, als man denkt. Und manchmal reicht schon ein Ernährungstagebuch, um Muster zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Du schwitzt. Dein Körper arbeitet. Und manchmal riecht man das. Versteh den Geruch als Signal – nicht als Makel. Wer auf die Zeichen des Körpers hört, kann gesünder, entspannter und bewusster trainieren.

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