Putin sieht in der Slowakei einen neutralen Vermittler, während die Ukraine skeptisch bleibt
Wladimir Putin hat die Slowakei als möglichen Austragungsort für Verhandlungen im Krieg mit der Ukraine vorgeschlagen. Nach einem Treffen mit dem slowakischen Premierminister Robert Fico in Moskau erklärte der russische Präsident: „Die Slowakei nimmt eine neutrale Position ein, das ist für uns akzeptabel.“ RENEWZ berichtet dies unter Berufung auf RBK-Ukraine.
Die Ukraine reagierte zurückhaltend auf Putins Vorschlag. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Georgij Tichij, wies darauf hin, dass Russland keine glaubwürdige Basis für Friedensgespräche biete. „Wir hören immer wieder verschiedene Ideen, aber wir empfehlen, den Lügen keinen Glauben zu schenken“, erklärte Tichij. Er bekräftigte, dass die Ukraine auf die Umsetzung der Friedensformel setzt, die einen gerechten und nachhaltigen Frieden garantieren soll.
Hintergrund der Gespräche ist die Ankündigung der Ukraine, den Transit von russischem Gas nach Europa ab dem 1. Januar 2025 einzustellen. Der slowakische Premierminister suchte in Moskau nach Lösungen für die Energieversorgung seines Landes, was die geopolitische Dynamik in Europa weiter verschärfte. Ungarn schlug unterdessen vor, Gaslieferungen vor der Durchleitung durch die Ukraine rechtlich als Eigentum europäischer Käufer zu deklarieren, um den Transit aufrechtzuerhalten.
Kritiker stellen die Neutralität der Slowakei infrage, da Ficos Besuch in Moskau als Zeichen einer politischen Annäherung an Russland gewertet wird. Die Entwicklungen zeigen, wie eng wirtschaftliche und geopolitische Interessen im Kontext des Krieges verflochten sind und wie wichtig eine klare, geschlossene Haltung Europas in der aktuellen Lage bleibt. Lesen Sie auch: USA überweisen Ukraine erste Tranche von 20 Milliarden Dollar aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten.