Warum E-Mail-Absender leicht gefälscht werden können und wie Phishing und Spoofing die E-Mail-Sicherheit bedrohen

Viele Menschen wissen nicht, dass es im Internet sehr einfach ist, eine E-Mail mit einer falschen Absenderadresse zu verschicken. Weder das ursprüngliche E-Mail-Format noch das Transportprotokoll SMTP bieten Schutzmechanismen gegen diese Art von Manipulation. Genau deshalb funktionieren Phishing-Angriffe bis heute: Empfänger erkennen auf den ersten Blick nicht, ob eine Nachricht wirklich vom angegebenen Absender stammt oder nicht, wie Renewz.de berichtet.
Wenn Sie eine eigene Domain besitzen, können Sie jedoch etwas tun, um Ihre E-Mail-Kommunikation sicherer zu machen. Es gibt drei wichtige Technologien, die Sie dazu einsetzen können: SPF, DKIM und DMARC. Alle drei beruhen auf Einträgen im sogenannten Domain Name System (DNS), also dem "Telefonbuch" des Internets, das zu Ihrer Domain gehört.
SPF (Sender Policy Framework) bestimmt, welche Server im Namen Ihrer Domain E-Mails verschicken dürfen. Sie tragen in Ihrem DNS einen einfachen Text ein, der genau diese Erlaubnis definiert. Ein typischer Eintrag sieht zum Beispiel so aus: v=spf1 include:_spf.google.com -all. Damit erlauben Sie nur bestimmten Servern, in Ihrem Namen zu senden. Alle anderen E-Mails werden bei korrekter Überprüfung abgelehnt oder als verdächtig markiert. Das Einrichten eines SPF-Records ist unkompliziert und bei vielen Domain-Anbietern über die Verwaltungsoberfläche möglich.
Ein weiterer wichtiger Schutzmechanismus ist DKIM (DomainKeys Identified Mail). Hierbei wird jede Ihrer E-Mails mit einer digitalen Signatur versehen. Diese Signatur wird über einen öffentlichen Schlüssel im DNS Ihrer Domain geprüft. Das bedeutet, dass der Empfänger erkennen kann, ob die Nachricht auf dem Weg verändert wurde oder nicht. Viele große E-Mail-Anbieter wie Google oder Microsoft bieten eine einfache Aktivierung von DKIM an. Wenn Sie einen eigenen Mailserver betreiben, müssen Sie die Schlüssel selbst erzeugen und die Servereinstellungen anpassen.
DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance) verbindet SPF und DKIM zu einer umfassenden Strategie. Mit einem DMARC-Eintrag legen Sie fest, was mit E-Mails passiert, die bei der Prüfung durch SPF oder DKIM durchfallen. Sie können beispielsweise anordnen, dass diese Nachrichten in den Spam-Ordner verschoben oder sogar direkt abgelehnt werden. Gleichzeitig erhalten Sie Berichte darüber, wie oft und in welchem Umfang E-Mail-Spoofing-Versuche gegen Ihre Domain stattfinden. Auch hier erfolgt die Einrichtung durch einen einfachen TXT-Eintrag im DNS.
Die Kombination dieser drei Maßnahmen ist heute der Standard, um E-Mail-Sicherheit auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Besonders Unternehmen, aber auch Freiberufler und private Webseitenbetreiber, profitieren davon, da sie ihre eigene Reputation schützen und die Zustellbarkeit ihrer E-Mails verbessern.
Der Aufwand, SPF, DKIM und DMARC korrekt einzurichten, ist überschaubar. Bei einer neuen Domain dauert es selten länger als eine Stunde, alle nötigen Einträge vorzunehmen. Viele Anbieter bieten zudem Assistenten an, die den Prozess noch einfacher gestalten. Wichtig ist nur, nach jeder Änderung Tests durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Einstellungen korrekt funktionieren. Hilfreiche Online-Tools wie mxtoolbox.com oder mail-tester.com unterstützen Sie dabei kostenlos.
E-Mail-Sicherheit ist heute nicht mehr nur ein Thema für große Konzerne. Wer eine eigene Domain nutzt, trägt Verantwortung – für sich selbst und für alle, die mit ihm kommunizieren. Mit SPF, DKIM und DMARC haben Sie drei wirksame Werkzeuge in der Hand, um Spoofing-Angriffe erheblich zu erschweren. Die Einrichtung ist einfacher als gedacht und der Nutzen kann im Ernstfall entscheidend sein.
KI-gestützter Phishing-Schutz: Wie moderne Technologien helfen, Angriffe frühzeitig zu erkennen
Moderne Phishing-Angriffe werden zunehmend raffinierter und nutzen oft täuschend echte Absenderadressen. Künstliche Intelligenz analysiert in Echtzeit Muster, Inhalte und Absenderinformationen von E-Mails, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Unternehmen sollten deshalb auf KI-basierte E-Mail-Sicherheitslösungen setzen, die automatisch Warnungen auslösen und Bedrohungen isolieren. Zusätzlich empfiehlt es sich, verdächtige Nachrichten regelmäßig manuell zu überprüfen und Mitarbeiter in Erkennungstechniken zu schulen.
3 praktische Tipps für besseren Online-Schutz – direkt von einem IT-Sicherheitsexperten
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren:
Schützen Sie Ihre Online-Konten mit einer zusätzlichen Sicherheitsebene. Zwei-Faktor-Authentifizierung ist eine der wirksamsten Methoden im Bereich Cybersicherheit, um den Zugriff auf Ihre Daten zu verhindern. - E-Mails immer kritisch prüfen:
Überprüfen Sie jede E-Mail sorgfältig, bevor Sie auf Links klicken oder Anhänge öffnen. Achten Sie besonders auf Hinweise auf Phishing, wie ungewöhnliche Absenderadressen, Tippfehler oder dringende Handlungsaufforderungen. E-Mail-Sicherheit beginnt immer mit Aufmerksamkeit. - KI-gestützte Sicherheitslösungen einsetzen:
Nutzen Sie moderne Antivirenprogramme und E-Mail-Filter, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten. Diese Technologien erkennen verdächtige Aktivitäten schneller und schützen Ihre Domain und Ihre Geräte effektiv vor Spoofing und anderen Bedrohungen.
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