Wann beginnt die Spargelzeit in Deutschland – und warum ist sie so besonders

Spargel gehört in Deutschland zum Frühling wie das Oktoberfest zum Herbst. Für viele Deutsche ist er mehr als nur ein Gemüse – er ist ein emotionales Ritual, ein Symbol für Heimat, Genuss und Tradition. Der erste Spargel auf dem Markt löst regelrecht Euphorie aus und markiert den kulinarischen Start in die warme Jahreszeit. In Restaurants, Familienküchen und auf Wochenmärkten dreht sich von April bis Juni alles um das „weiße Gold“. Kein anderes Gemüse hat so einen festen Platz im kulturellen Gedächtnis der Nation – Spargel ist ein Stück deutsches DNA.
Die offizielle Spargelsaison in Deutschland beginnt je nach Wetterlage meist zwischen dem 10. und 20. April und endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag.
Warum ist Spargel in Deutschland so beliebt?
Spargel ist nicht nur ein kulinarischer Frühlingsbote, sondern gilt in Deutschland auch als echtes Kulturgut. Der zarte Geschmack, die Vielseitigkeit in der Küche und die gesundheitlichen Vorteile machen Spargel zu einem Highlight auf jedem Teller. Besonders in der kurzen, aber intensiven Saison erfreut er sich großer Beliebtheit in allen Bundesländern.
Wann startet die Spargelsaison in Deutschland – und warum endet sie am 24. Juni?
Die offizielle Spargelsaison beginnt in Deutschland meist zwischen dem 10. und 20. April, abhängig von Wetter und Bodenbedingungen. Besonders in Regionen mit sandigem, gut durchlässigem Boden wie Brandenburg oder Niedersachsen startet die Ernte oft schon ab Anfang April, wenn der Boden mithilfe von Folienanbau frühzeitig erwärmt wird.
Die Saison endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Danach wird kein Spargel mehr gestochen, um der Pflanze genügend Zeit zur Regeneration zu geben. Sie braucht etwa 100 Tage, um Energie für die nächste Saison aufzubauen.
Regionale Unterschiede beim Erntebeginn
- Brandenburg (z. B. Beelitz): ab 5.–10. April – durch leichte, sandige Böden und Folienanbau besonders früh
- Niedersachsen (z. B. Nienburg): ab 10.–15. April, oft großflächiger Anbau mit modernen Anlagen
- Nordrhein-Westfalen (z. B. Bornheim): ab 10.–18. April, aufgrund milder Temperaturen und Nähe zum Rheinland
- Baden-Württemberg (z. B. Schwetzingen): ab 15.–20. April, traditioneller Anbau, oft ohne Folie
- Bayern (z. B. Abensberg): ab 18.–22. April, witterungsbedingt später durch kältere Nächte im Süden
Die gesundheitlichen Vorteile von Spargel
Spargel ist nicht nur lecker, sondern auch äußerst gesund:
- Kalorienarm: Nur etwa 18 kcal pro 100 g
- Reich an Vitaminen: Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K, B-Vitamine (vor allem B1, B2 und Folsäure)
- Mineralien: Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen
- Ballaststoffe: Fördern die Verdauung
- Entwässernd: Hilft beim Entgiften und bei der Entlastung der Nieren
Wie viel Spargel darf man essen?
Gesunde Erwachsene können während der Saison bedenkenlos 200–500 g Spargel pro Portion genießen – idealerweise 2–3 Mal pro Woche. Bei Nierenerkrankungen oder erhöhtem Harnsäurespiegel sollte man den Konsum mit einem Arzt abklären, da Spargel Purine enthält.

Hauptanbaugebiete für Spargel in Deutschland (mit Adressen)
Brandenburg – Beelitz
Adresse: Beelitzer Spargelstraße 1, 14547 Beelitz
Besonderheit: Frühester Spargel Deutschlands dank sandigem Boden und Folienanbau
Niedersachsen – Nienburg
Adresse: Spargelhof Heuer, Bundesstraße 6, 31608 Marklohe
Besonderheit: Riesige Felder, frühe Ernte, Direktverkauf an der Straße
Nordrhein-Westfalen – Bornheim
Adresse: Spargelhof Schumacher, Herseler Straße 1, 53332 Bornheim
Besonderheit: Großflächiger Anbau, Verkauf an Privatkunden und Restaurants
Baden-Württemberg – Schwetzingen
Adresse: Schwetzinger Spargelmuseum, Schloss Mittelbau, 68723 Schwetzingen
Besonderheit: Historisches Zentrum des weißen Spargels, traditionsreicher Anbau seit dem 17. Jahrhundert
Bayern – Abensberg
Adresse: Spargelhof Kreutzer, Bad Gögginger Str. 24, 93326 Abensberg
Besonderheit: Spargelfeste mit Musik, regionale Vermarktung über Hofläden
Rezept-Tipp für Zuhause: Gebratener grüner Spargel mit Parmesan
Zutaten (für 2 Portionen):
- 500 g grüner Spargel
- 2 EL Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe (fein gehackt)
- Salz, Pfeffer, Zitronensaft
- Frisch gehobelter Parmesan
Zubereitung:
- Spargel im unteren Drittel schälen, holzige Enden abschneiden.
- In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen, Knoblauch darin anschwitzen.
- Spargel hinzufügen und 6–8 Minuten bei mittlerer Hitze braten.
- Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft würzen.
- Auf einem Teller anrichten und großzügig mit Parmesan bestreuen.
Perfekt als Beilage oder leichtes Hauptgericht im Frühling!
Ein starkes Finale: Warum sich jeder Spargelmoment lohnt
Spargel ist viel mehr als nur Gemüse – er ist ein saisonales Ereignis, ein kulinarischer Hochgenuss und ein kulturelles Highlight in Deutschland. Ob klassisch mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise, gebraten mit Parmesan oder im Salat: Die kurze Saison lädt dazu ein, den Frühling mit allen Sinnen zu genießen.
Nutze die Zeit zwischen Anfang April und 24. Juni, um regionale Produkte zu unterstützen, gesund zu essen und neue Rezepte auszuprobieren. Denn kaum ein anderes Gemüse bringt so viele Menschen zusammen wie der Spargel – auf dem Markt, in der Küche und am Tisch.
Bild von swr.de