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Kann Wadephul in China das Vertrauen wiederherstellen: Wie hart wird die EU

Kann Wadephul in China das Vertrauen wiederherstellen: Wie hart wird die EU

Dezember 2, 2025
James Whitmore
Außenminister Wadephul reist am 8./9. Dez. nach China. Die EU bereitet eine härtere Handelspolitik vor. Peking will "De-Risking" abwehren. Wichtige Fakten zur Reise.

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul wird vom 8. bis 9. Dezember nach China reisen, wie zwei mit den Plänen vertraute Quellen mitteilten. Die Reise findet statt, nachdem Wadephul seinen ursprünglich für Oktober geplanten Besuch kurzfristig abgesagt hatte. Dieser diplomatische Vorstoß Pekings kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Europäische Union signalisiert, ihre Handelspolitik gegenüber China zu verschärfen und das sogenannte "De-Risking" von der chinesischen Wirtschaft voranzutreiben. Deutschland, als größte Volkswirtschaft und wichtigstes Mitglied der EU, scheint sich diesem Kurswechsel anzuschließen. Es gibt Anzeichen dafür, dass der 27-Mitgliedsblock ausreichend geschlossen ist, um neue politische Maßnahmen durchzusetzen, die die Beziehungen zu gleichgesinnten Handelspartnern vertiefen sollen. China reagierte unüblich schnell, um die Beziehungen zu Berlin zu kitten, nachdem Unstimmigkeiten über chinesische Exportbeschränkungen für Chips und seltene Erden zur Absage von Wadephuls erstem Besuch geführt hatten. Seitdem trafen sich Chinas Nummer zwei, Li Qiang, und Bundeskanzler Friedrich Merz am Rande des G20-Gipfels in Südafrika, und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil konferierte mit Chinas oberstem Wirtschaftsvertreter, Vizepremier He Lifeng. China ist nach wie vor ein wichtiger Investitionspartner für Deutschland, während Peking angesichts einer sich verlangsamenden Wirtschaft und einer schwachen Post-COVID-Erholung dringend frische ausländische Mittel benötigt,berichtet Renewz.de mit Verweis auf reuters.

Die Bedeutung der Reise wird durch die sich wandelnde ökonomische Realität zwischen beiden Staaten unterstrichen. Die chinesische Wirtschaft, die sich verlangsamt und in der industriellen Produktion in der Wertschöpfungskette aufgestiegen ist, ist nicht länger der absolut zuverlässige Absatzmarkt für deutsche Exporte, der sie einst war. Dennoch bleibt Deutschland für China ein entscheidender Investor: Im vergangenen Jahr entfielen laut Daten des Mercator Institute for China Studies (MERICS) 45 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen aus der EU und Großbritannien auf Deutschland. Dies verdeutlicht die kritische Rolle Berlins für Pekings Bestreben, nach der Pandemie wieder Schwung in die Wirtschaft zu bringen. Die Handelsbilanz der EU mit China hat sich seit 2019 um beinahe 60 Prozent verschlechtert, während Deutschlands Handelsbilanz mit China im Jahr 2023 erstmals ein Defizit aufwies, welches sich weiter ausweitet. Stephan Grabherr, stellvertretender Missionschef der deutschen Botschaft in Peking, betonte am Dienstag anlässlich der Veröffentlichung der Umfrage zum Geschäftsklima 2025 der deutschen Handelskammer in China, dass Deutschland und China zwar den Wert der Industrie hoch schätzten, aber bei den Ansätzen zum Aufbau nachhaltiger industrieller Vermögenswerte und der Exportförderung grundlegend unterschiedlicher Meinung seien. Grabherr hob hervor, dass chinesische Exportbeschränkungen das gegenseitige Vertrauen untergraben und das Gefühl der Dringlichkeit erhöht hätten, selbstständiger zu werden. Obwohl deutsche Unternehmen eine leichte Verbesserung des Wirtschafts- und Branchen-Sentiments verzeichneten, kämpfen sie laut Bericht weiterhin mit Preisdruck und der chinesischen Konsumentenpräferenz für einheimische statt ausländischer Produkte.

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