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Goodbye Chrome: Was ist Vivaldi – und warum ist Vivaldi der bessere Browser

Goodbye Chrome: Was ist Vivaldi – und warum ist Vivaldi der bessere Browser

Juni 17, 2025
Monika Schmidt
Vivaldi vs. Chrome: Welcher Browser schützt besser, bietet mehr Tools und lässt sich anpassen? Erfahre, warum Vivaldi 2025 die clevere Wahl ist.

Vivaldi ist ein Webbrowser, der sich von der Masse abhebt. Er wurde 2015 vom ehemaligen Opera-CEO Jon von Tetzchner gegründet und richtet sich an Nutzer, die mehr Kontrolle, Datenschutz und Anpassbarkeit verlangen. In Zeiten, in denen Google Chrome mit rund 60 % Marktanteil den Browsermarkt dominiert, stellt sich die Frage: Gibt es eine bessere Alternative? Ja, und sie heißt Vivaldi. Darüber berichtet Renewz.de.

1. Die Idee hinter Vivaldi: Ein Browser für Machtnutzer Im Gegensatz zu den "One-size-fits-all"-Ansätzen von Chrome oder Safari wurde Vivaldi mit dem Gedanken entwickelt, dass jeder Nutzer andere Bedürfnisse hat. Das Ziel: Ein Browser, der sich dem Nutzer anpasst – nicht umgekehrt.

Beispiel: Während Chrome kaum Optionen zur Anordnung der Tabs bietet, erlaubt Vivaldi es, Tabs zu gruppieren, zu stapeln, nebeneinander anzuzeigen oder vertikal anzuordnen. Besonders hilfreich für Menschen, die mit vielen Webseiten gleichzeitig arbeiten (z. B. Journalisten, Entwickler, Forscher).

2. Datenschutz: Kontrolle zurückgewinnen Chrome ist eng mit den Diensten von Google verbunden. Jede Suche, jeder Klick, jede URL kann potenziell erfasst werden. Vivaldi dagegen erhebt keine Nutzerdaten, synchronisiert verschlüsselt über Server in Island und Norwegen und bietet einen eingebauten Tracker- und Werbeblocker.

Beispiel aus der Praxis: Wer "unsichtbar" surfen möchte, kann mit wenigen Klicks in Vivaldi alle Tracker blockieren, eigene Filterlisten hinzufügen oder gezielt Cookies verwalten.

3. Produktivitätstools: Alles in einem Fenster Vivaldi bietet Werkzeuge, die sonst nur als Erweiterung oder separate Apps existieren:

  • Vivaldi Mail: Ein lokaler E-Mail-Client.
  • Kalender: Offline-fähig, auch mit WebDAV nutzbar.
  • Leseliste: Speichern und organisieren von Artikeln für später.
  • Notizen: Inklusive Screenshot- und Formatierungsfunktionen.
  • Web Panels: Webseiten als permanente Seitenleisten (z. B. WhatsApp Web oder Google Translate).

Diese Funktionen sparen Zeit und Systemressourcen, da weniger Tabs und weniger Software nötig sind.

4. Oberfläche und Anpassung: Ein Browser, der mitdenkt Vivaldi lässt sich auf UI-Ebene wie ein Baukasten anpassen: Farben, Themes, Platzierung von Buttons, eigene Tastenkombinationen und Mausgesten. Selbst CSS-Anpassungen sind möglich.

Beispiel: Wer lieber dunkle Oberflächen nutzt, kann Vivaldi so konfigurieren, dass es automatisch zwischen Tag- und Nachtmodus wechselt. Oder: Nutzer können durch Gestensteuerung Tabs schließen, vor/zurück springen oder Seiten neu laden.

5. Erweiterbarkeit: Zugriff auf alle Chrome-Extensions Da Vivaldi auf Chromium basiert, sind alle Chrome-Erweiterungen nutzbar.

Praktisches Beispiel: Nutzer, die Passwortmanager wie Bitwarden, SEO-Tools wie Ahrefs oder Notizdienste wie Evernote nutzen, können diese direkt in Vivaldi einbinden, ohne Funktionalitätsverlust.

6. Leistung und Ressourcenmanagement Ein Kritikpunkt an Vivaldi ist, dass es bei sehr vielen Tabs etwas mehr RAM nutzt als Chrome. Das liegt an der flexiblen, webbasierten Benutzeroberfläche. Allerdings bietet Vivaldi Funktionen wie Tab-Unloading (inaktive Tabs werden "eingefroren"), um Speicher zu sparen.

Tipp: In den Einstellungen kann man festlegen, dass Tabs nach 15 Minuten Inaktivität automatisch entladen werden.

Für wen lohnt sich Vivaldi? Vivaldi ist ideal für Menschen, die:

  • viele Informationen gleichzeitig verarbeiten,
  • Datenschutz ernst nehmen,
  • gerne ihre Software anpassen,
  • Zusatztools wie Mail & Notizen im Browser nutzen wollen,
  • Chrome zu "eng" oder datenhungrig finden.

Vergleich: Welche Vorteile bieten Chrome und Vivaldi wirklich

Nicht jeder Browser ist für jeden geeignet. Doch im direkten Vergleich zeigt sich: Vivaldi bietet dort Funktionen und Schutz, wo Chrome Lücken lässt.

NutzerprofilVorteil bei ChromeVorteil bei Vivaldi
GelegenheitsnutzerSchnell, bekannt, überall synchronisiertSofort nutzbar, einfache UI ohne Google-Konto
Datenschutz-FansSchwach (Google-Tracking)Integrierter Blocker, keine Datenweitergabe
Power-User / ProfisBegrenzte Anpassung, erweiterbarVolle UI-Anpassung, Kommando-Ketten, Web Panels
Multitasker / ForscherTabs nebeneinander nur über Add-onsTab-Gruppen, Kachelansicht, vertikale Struktur
Content-CreatorsKein E-Mail-Tool, keine NotizenEingebaute Notizen, Screenshots, Markdown

Drei zusammenfassende Gedanken

Chrome ist schnell, aber eingeschränkt: Die Oberfläche ist reduziert, Erweiterungen nötig, und der Datenschutz bleibt problematisch.

Vivaldi ist komplex, aber lohnend: Wer einmal Zeit in die Einrichtung investiert, erhält ein unvergleichlich flexibles Tool.

In einer Welt voller Überwachung ist Kontrolle ein Feature – und genau das bietet Vivaldi in einer Tiefe, die sonst kein großer Browser erreicht.

Hintergrund: Wer steckt hinter dem Browser Vivaldi

Der Webbrowser Vivaldi stammt vom gleichnamigen Unternehmen Vivaldi Technologies, das im Jahr 2015 von Jon Stephenson von Tetzchner, dem Mitgründer und langjährigen CEO des Opera-Browsers, ins Leben gerufen wurde. Sitz der Firma ist in Oslo (Norwegen) sowie Reykjavík (Island). Die Motivation war klar: Nach dem Verkauf von Opera an ein chinesisches Konsortium und der damit verbundenen Neuausrichtung, wollten Tetzchner und ein kleines Team erfahrener Entwickler einen Browser schaffen, der wieder den Nutzern gehört – nicht den Konzernen.

„Wir wollten einen Browser bauen, der die Freiheit respektiert und nicht bevormundet“, sagte Tetzchner in einem Interview mit The Register.

Vivaldi verfolgt ein dezidiert anderes Geschäftsmodell: Das Unternehmen ist nicht börsennotiert, es gibt keine Großinvestoren oder Kapitalbeteiligung durch Technologiekonzerne. Die Finanzierung erfolgt über faire Partnerschaften mit Suchmaschinenanbietern, minimale Affiliate-Vergütungen (z. B. über voreingestellte Bookmarks) sowie eigene Server-Infrastruktur. Werbung oder Nutzertracking gehören explizit nicht zum Geschäftsmodell.

Kosten und Lizenz Vivaldi

Vivaldi ist komplett kostenlos und auf allen Plattformen verfügbar – darunter Windows, macOS, Linux und Android. Eine Pro-Version, bezahlte Zusatzfunktionen oder Abo-Modelle gibt es bewusst nicht. Auch die integrierten Dienste wie Mail-Client, Kalender und Feed-Reader sind vollständig gebührenfrei.

Verbreitung und Zielgruppe Vivaldi

Zwar ist Vivaldi im globalen Vergleich weiterhin ein Nischenprodukt, doch unter technisch versierten Nutzern, datenschutzsensiblen Gruppen und Kreativberufen wächst die Verbreitung kontinuierlich. Besonders beliebt ist der Browser in:

  • Deutschland, Österreich und der Schweiz,
  • Skandinavien und den Niederlanden,
  • sowie in Teilen Asiens und Osteuropas unter Linux-Nutzern und Entwicklern.

Neben Redakteur:innen, Programmierer:innen und Designer:innen nutzen zunehmend auch Journalist:innen und Forscher:innen Vivaldi – vor allem aufgrund der stabilen Offline-Funktionen, der klaren UI-Trennung und der Abwesenheit jeglicher Tracking-Systeme.

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