Verdi-Warnstreik legt BER lahm: Kein Flugverkehr am Montag möglich

Der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) wird am Montag, den 10. März, wegen eines von der Gewerkschaft Verdi organisierten Warnstreiks den gesamten Flugbetrieb einstellen. Da das Bodenpersonal die Arbeit niederlegt, fallen alle geplanten Starts und Landungen an diesem Tag aus. Auch zehn weitere deutsche Flughäfen sind von dem Streik betroffen. Dies berichtet RENEWZ unter Berufung auf rbb24.
Welche Auswirkungen hat der Streik
Laut Flughafen BER waren für Montag jeweils 246 Ankünfte und Abflüge mit insgesamt rund 67.000 Passagierenvorgesehen. Durch den Streik können diese nicht stattfinden. Betroffene Reisende müssen sich nun um Alternativen bemühen.
Der Flughafenverband ADV schätzt, dass es deutschlandweit zu 3.400 Flugausfällen kommen könnte, was rund 500.000 Passagiere betrifft. Besonders stark betroffen sind neben BER auch die Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Hannover, Bremen und Dortmund.
Die Gewerkschaft Verdi begründet den Streik mit stockenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeber hätten bisher kein angemessenes Angebot vorgelegt.
Welche Rechte haben Fluggäste
Passagiere, die von Flugstreichungen betroffen sind, sollten sich umgehend mit ihren Airlines oder Reiseveranstaltern in Verbindung setzen. Grundsätzlich gilt:
- Umbuchung: Fluggesellschaften müssen alternative Flüge oder Reisemöglichkeiten anbieten.
- Erstattung: Wer nicht umgebucht werden kann, hat Anspruch auf eine Rückerstattung des Ticketpreises.
- Betreuungsleistungen: Bei längeren Wartezeiten stehen Passagieren je nach Distanz Mahlzeiten und gegebenenfalls Hotelübernachtungen zu.
Da der Streik frühzeitig angekündigt wurde, gibt es keinen Anspruch auf zusätzliche Entschädigungszahlungen nach EU-Fluggastrechten.
Warum wird gestreikt
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes unter anderem:
- 8 % mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro zusätzlich pro Monat
- mehr freie Tage
- bessere Arbeitsbedingungen für das Bodenpersonal
Verdi argumentiert, dass die Arbeitgeber trotz wiederholter Gespräche kein faires Angebot gemacht hätten. Die Gewerkschaft verteidigt den Streik als „alternativlos“, um den Druck in den Verhandlungen zu erhöhen.
Kritik am Streik: Flughäfen fordern Lösung am Verhandlungstisch
Der Flughafenverband ADV übt scharfe Kritik an Verdi. Geschäftsführer Ralph Beisel bezeichnete die Streiks an elf Flughäfen gleichzeitig als „unverhältnismäßig“. Seiner Meinung nach wird dadurch „ein ganzes Land vom Luftverkehr abgeschnitten“.
Auch Airlines und Wirtschaftsverbände beklagen erhebliche Umsatzeinbußen und fordern eine rasche Lösung am Verhandlungstisch.
Wann kehrt der Normalbetrieb zurück
Der Flughafen BER teilte mit, dass der reguläre Flugbetrieb voraussichtlich ab Dienstag, 12. März, wieder aufgenommen wird. Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis sich der Flugplan stabilisiert. Reisenden wird dringend empfohlen, sich frühzeitig über ihren Flugstatus zu informieren und gegebenenfalls alternative Verkehrsmittel in Betracht zu ziehen.
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