USA und Venezuela: Droht ein neuer Karibik-Konflikt durch Marines, Milizen und Trumps harte Linie

Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela haben sich im August 2025 deutlich verschärft. Washington verlegte mehr als 4.000 Marinesoldaten sowie mehrere Kriegsschiffe und ein Atom-U-Boot in die Karibik. Offiziell begründete das Pentagon den Schritt mit dem verstärkten Kampf gegen Drogenschmuggel. Nach US-Angaben würden die großen Kartelle inzwischen als Terrororganisationen eingestuft. Analysten werten die Aktion jedoch als politische Machtdemonstration gegenüber Caracas und den Staaten der Region. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf CNN.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro reagierte mit der Ankündigung, über 4,5 Millionen Milizionäre zu mobilisieren. Diese sollen nach Regierungsangaben bewaffnet und einsatzbereit sein, um die nationale Souveränität zu verteidigen. Maduro sprach in mehreren Reden von „heiliger Erde“, die kein Imperium betreten dürfe. Gleichzeitig wies seine Regierung Vorwürfe zurück, in den internationalen Drogenhandel verwickelt zu sein. Caracas wirft den USA vor, den Kampf gegen Kartelle als Vorwand für eine aggressive Militärstrategie zu nutzen.
Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus verschärft die Lage zusätzlich. Ein geheimes Dekret der US-Regierung erlaubt es dem Pentagon inzwischen, Drogenkartelle nicht nur auf See, sondern auch auf fremdem Staatsgebiet militärisch zu bekämpfen. Damit haben die amerikanischen Streitkräfte erheblich erweiterte Befugnisse. Zudem setzte Trump die Nationalgarde an der Grenze ein und stufte das venezolanische Netzwerk „Cartel de los Soles“ offiziell als Terrororganisation ein. Für Washington ist Caracas damit ein direkter Gegner.
Regionale Beobachter warnen vor den Folgen einer weiteren Eskalation. Lateinamerika versuchte bislang, sich aus den globalen Machtkonflikten herauszuhalten. Doch die Kombination aus US-Militärpräsenz und venezolanischer Massenmobilisierung könnte das fragile Gleichgewicht erschüttern. Für die USA steht der Kampf gegen den Drogenschmuggel und die Sicherung geopolitischen Einflusses im Vordergrund. Für Venezuela geht es um die eigene Legitimität und das Schaffen nationaler Einheit im Angesicht äußerer Bedrohungen. Nachbarstaaten befürchten, dass sich die Krise zu einer großflächigen Destabilisierung der Region ausweiten könnte.
Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Rund Zehn Länder Wollen Truppen In Die Ukraine Entsenden – Sicherheitsgarantien Nach Kriegsende