China und USA starten 90-tägige Zollpause – Handelsdialog geplant

Washington/Peking. Die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China haben sich auf ein befristetes Handelsabkommen geeinigt, das eine gegenseitige Absenkung von Strafzöllen über einen Zeitraum von drei Monaten vorsieht. Das teilte das Weiße Haus am Montag mit. Renewz.de berichtet unter Berufung auf Financial Times.
Umfangreiche Senkungen auf beiden Seiten
Im Rahmen der Vereinbarung senken die USA ihre Einfuhrzölle auf chinesische Produkte von bislang 145 % auf 30 %. China reduziert seinerseits die Importabgaben für US-Waren von 125 % auf 10 %. Das Abkommen gilt zunächst für 90 Tage und soll Raum für weitere Verhandlungen schaffen.
Offizielle Stellen sprechen von einem „Zollfrieden“, ohne von einer dauerhaften Lösung auszugehen. Die wirtschaftlichen Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten in den vergangenen Jahren zu erheblichen Verwerfungen auf den globalen Märkten geführt.
Geplanter Verhandlungsmechanismus
Im Anschluss an die aktuelle Einigung soll ein bilateraler Mechanismus zur Abstimmung über wirtschaftliche Fragen etabliert werden. Angeführt wird die chinesische Delegation vom Vizepremier der Staatskanzlei, He Lifeng, während auf US-Seite Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragter Jamison Greer beteiligt sind.
Künftige Gesprächsrunden sollen wechselweise in China, den USA oder in einem Drittstaat stattfinden.
Rückblick: Eskalation unter Trump
Bereits im April hatte der damalige US-Präsident Donald Trump angekündigt, auf sämtliche Importwaren weltweit pauschale Zölle zu erheben.
Dabei galten für einzelne Länder erhöhte Sätze:
- 20 % für die Europäische Union
- 25 % für Südkorea
- 24 % für Japan
- 34 % für China
China reagierte mit Gegenmaßnahmen. Infolge scheiterten mehrere Versuche zur Deeskalation. Die USA erhöhten schließlich ihre Zölle auf chinesische Importe auf bis zu 125 %.
Trump begründete die Maßnahmen mit einem angeblichen „Fehlen von Respekt“ Chinas gegenüber internationalen Handelsnormen.
Weitere Schritte offen
Ob das aktuelle Abkommen der Beginn einer strukturellen Annäherung ist, bleibt abzuwarten. Die kommende Phase gilt als Belastungstest. Themen wie Technologietransfer, Subventionen und Marktzugang sollen in künftigen Runden behandelt werden.
„Die Einigung zeigt, dass beide Seiten weiterhin an einer stabilen wirtschaftlichen Zusammenarbeit interessiert sind – zumindest mittelfristig“, heißt es aus diplomatischen Kreisen in Brüssel.
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Bild: renewz.de