„Trojanisches Pferd“ des 21. Jahrhunderts: NATO-Admiral erklärt, wie ukrainische Drohnen den Westen inspirierten

Die Kreativität der Ukraine – insbesondere der massive Drohnenangriff mit dem Codenamen „Spinne“ auf russische Luftwaffenstützpunkte – könnte laut NATO ein bedeutender Weckruf für westliche Streitkräfte sein. Das erklärte Admiral Pierre Vandier, Kommandeur für Konzeption und Transformation bei der NATO, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP, wie Renewz.de berichtet.

„Was die Ukrainer in Russland getan haben, war ein trojanisches Pferd“, sagte Vandier. Er erinnerte daran, dass die Geschichte des trojanischen Pferdes tausende Jahre alt sei – und nun technologisch neu interpretiert werde. „Heute erleben wir, wie solche Taktiken durch technisches und industrielles Einfallsreichtum neu gedacht werden“, ergänzte er.

Laut Vandier zeigt die ukrainische Operation, wie entscheidend Innovation und Anpassungsfähigkeit für den militärischen Erfolg sind – insbesondere in einer Zeit, in der sich Kriegsführung in rasantem Tempo verändert. „Das war ein echter Wendepunkt“, betonte der Admiral.

Man trete nun in eine Ära ein, so Vandier weiter, in der Armeen sowohl auf strategische Planung als auch auf situativ-adaptives Handeln angewiesen seien. Die Zukunft gehöre dem kontinuierlichen Wandel:

„Wir werden Zeugen permanenter Innovation – Woche für Woche, Monat für Monat oder Jahr für Jahr entstehen Lösungen, die wir zuvor nicht für möglich hielten.“

Operation „Spinnennetz“

Am 1. Juni führte der ukrainische Geheimdienst SBU eine beispiellose Drohnenoperation gegen russische Militärflugplätze durch. Ziel waren die Luftwaffenstützpunkte Olenja, Iwanowo, Djagilewo und Belaja. Laut SBU-Chef Wassyl Maljuk wurden bei der Attacke über 40 strategische Bomber der russischen Luftwaffe beschädigt oder zerstört.

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