Ukraine und Polen vereinbaren LNG-Deal: 100 Mio. m³ Gas für Naftogaz

Die ukrainische Naftogaz und der polnische Energiekonzern ORLEN haben eine langfristige Zusammenarbeit im Bereich Flüssigerdgas (LNG) beschlossen. Ein entsprechendes Memorandum wurde unterzeichnet, das die Lieferung von 100 Millionen Kubikmetern Gas vorsieht. Dies berichtet RENEWZ unter Berufung auf eine Pressemitteilung von Naftogaz.
LNG-Abkommen zur Stärkung der Energieversorgung
Das Abkommen markiert einen wichtigen Schritt für die Ukraine zur Diversifizierung ihrer Gasversorgung. Die Ukraine verfügt über eine leistungsfähige Gastransportinfrastruktur und die größten unterirdischen Gasspeicher Europas, die eine zentrale Rolle im europäischen Energiemarkt spielen könnten.
Laut Naftogaz-Chef Roman Chumak schafft das LNG-Abkommen eine stabile und strategische Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit mit europäischen Partnern.
Lieferweg: LNG über Klaipėda und GIPL-Pipeline nach Ukraine
Die Lieferung erfolgt über einen mehrstufigen Transportweg:
- Das Flüssigerdgas wird im litauischen Hafen Klaipėda entladen.
- Anschließend wird es über die GIPL-Pipeline, die Litauen mit Polen verbindet, weitergeleitet.
- Über polnisches Territorium gelangt das Gas zum Interkonnektor Drozdowytschi an der ukrainischen Grenze.
- Dort übernimmt Naftogaz das Gas zur weiteren Nutzung.
Laut ORLEN-Vizepräsident Robert Soshinski basiert die Zusammenarbeit auf kommerziellen Bedingungen. Gleichzeitig sei die zusätzliche Gasquelle für die Energiesicherheit der Ukraine von essenzieller Bedeutung.
ORLEN: Ein führendes Energieunternehmen in Europa
ORLEN ist einer der größten Energiekonzerne Zentral- und Osteuropas mit Aktivitäten in der Erdöl- und Erdgasförderung, Raffination und dem Vertrieb von Treibstoffen. Das Unternehmen betreibt zudem ein weitreichendes Tankstellennetz in Polen, Deutschland, Tschechien, Litauen, der Slowakei und Ungarn.
EU prüft Nutzung ukrainischer Gasspeicher für Region
Parallel zu diesem LNG-Abkommen diskutiert die Europäische Union, wie die Gasversorgung der Ukraine, Ungarns, der Slowakei und Moldawiens durch Nutzung der ukrainischen unterirdischen Gasspeicher optimiert werden kann. Vorgesehen ist ein Volumen von 10 Milliarden Kubikmetern, das möglicherweise durch das Ukraine Facility-Programm finanziert wird.
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Bild von naftogaz.com