Ukraine warnt: Keine Gespräche mit Russland ohne vollständigen Waffenstillstand

Die Ukraine strebt Frieden an, aber dieser hängt nicht allein von ihr ab. Russland zeige keinen echten Willen, die Aggression zu stoppen – das sagte Andrij Jermak, Leiter des Präsidialamtes, in einem Interview mit der deutschen Zeitung Die Zeit, wie Renewz.de berichtet.
Er erinnerte daran, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump vor über 50 Tagen ein vollständiges Waffenstillstandsangebot für 30 Tage gemacht hatte. Die Ukraine habe sofort zugestimmt, Russland hingegen reagierte lediglich mit einem dreitägigen „Paraden-Stillstand“.
„Wir sind bereit zu Gesprächen – aber nur nach einem vollständigen Waffenstillstand. Das ist die gemeinsame Position der Ukraine, der USA und unserer europäischen Partner. Unsere Unabhängigkeit ist nicht verhandelbar. Unsere roten Linien sind: die Verfassung, das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen“, so Jermak.
Er stellte klar: Die Ukraine werde niemals die Besetzung ihrer Gebiete anerkennen. „Aber wir sind Realisten. Einige Themen müssen am Verhandlungstisch geklärt werden – und wir sind dazu bereit, wenn auch Russland Platz nimmt“, sagte er.
Die Ukraine habe sich als verantwortungsvoller und konstruktiver Partner gezeigt, so Jermak weiter. Besonders das historische Sicherheitsabkommen mit den USA unterstreiche dies – es soll Sicherheit künftig über wirtschaftliche Stabilität sichern.
„Wir arbeiten mit allen Partnern zusammen und laden sie ein, nach Kiew zu kommen, um mit eigenen Augen zu sehen, dass wir standhalten, stark und motiviert sind. Wir danken Deutschland für die langjährige Unterstützung und begrüßen Bundeskanzler Friedrich Merz, der seit den ersten Tagen des Krieges an unserer Seite steht.“
Hintergrund
Bereits im März hatten die USA beiden Seiten einen 30-tägigen Waffenstillstand vorgeschlagen. Die Ukraine unterstützte den Vorschlag, Russland stellte hingegen harte Bedingungen. Außenminister Sergej Lawrow begründete die Absage mit der Angst, dass die Ukraine während der Feuerpause neue Waffen erhalten und ihre Truppen verstärken könnte. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass ein russisches Einlenken nur unter starkem US-Druck realistisch sei.
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ANDRII YERMAK. PHOTO: GETTY IMAGES

