Selenskyj: „Ukraine hat derzeit keine militärische Kraft, um Krim und Donbass zurückzuerobern“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eingeräumt, dass die Ukraine momentan nicht die militärischen Mittel besitzt, um die von Russland besetzte Krim und Teile des Donbass zurückzuerobern. Das berichtet RENEWZ unter Berufung auf die Ukrainische Prawda.

In einem Online-Gespräch mit den Lesern der französischen Zeitung Le Parisien erklärte Selenskyj, dass die Lage auf dem Schlachtfeld aktuell gegen eine militärische Rückgewinnung dieser Gebiete spreche. Stattdessen appellierte er an die westlichen Länder, Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin auszuüben, um ihn zu Verhandlungen zu bewegen.

Selenskyj erklärte:
„Juristisch können wir unsere Gebiete nicht aufgeben – das verbietet die Verfassung der Ukraine. Aber physisch ist es derzeit leider so, dass Russland einen Teil unserer Gebiete kontrolliert.

Wenn wir heute nicht die Kräfte haben, um alle unsere Territorien zurückzuerobern, dann könnte der Westen die nötige Stärke aufbringen, um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen. Nur so lässt sich dieser Krieg diplomatisch lösen.“

Keine Anerkennung der Besatzung

Selenskyj machte klar, dass die Ukraine die Besetzung ihrer Gebiete nicht anerkennen werde. Eine diplomatische Lösung dürfe nicht bedeuten, dass die von Russland besetzten Gebiete als rechtmäßig anerkannt werden.

Weiter führte Selenskyj aus:
„Diplomatie heißt nicht, die Besatzung als legal anzusehen. Es ist ein Weg, den Krieg zu beenden – aber auf friedlichem und rechtlichem Wege. Dazu brauchen wir ein starkes Amerika und ein starkes Europa, um Putin dazu zu bringen, diese Kriegshandlungen zu beenden.“

Hintergrund: Krim und Donbass

Bereits im November hatte Selenskyj betont, dass die Rückgewinnung der Krim durch militärische Mittel zehntausende Opfer fordern würde. Dies sei kein gangbarer Weg. Stattdessen setzt der Präsident auf internationale Unterstützung, um eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Der ukrainische Boxer Oleksandr Usyk und Tyson Fury treffen am 21. Dezember 2024 im Kampf des Jahres aufeinander – alle Details zu Uhrzeit, Übertragung und wo Sie live dabei sein können, finden Sie in unserem Artikel!