Ukraine baut eigenes Satellitenüberwachungsnetz im Rahmen der Zusammenarbeit mit Tschechien auf

Die Ukraine macht einen entscheidenden Schritt zur Stärkung ihrer militärischen Aufklärungsfähigkeiten aus dem All: Gemeinsam mit Tschechien wird derzeit ein nationales Netzwerk optischer Aufklärungssatelliten aufgebaut. Ziel des Vorhabens ist es, die ukrainischen Streitkräfte mit hochauflösenden Satellitenbildern zu versorgen, um die Landesverteidigung technologisch zu unterstützen.
Das berichtet RENEWZ unter Berufung auf eine Analyse des Portals Militarnyi, das sich auf Informationen des Chefredakteurs des tschechischen Fachmagazins Armadni Noviny stützt.
Gemeinsames Satellitenprojekt „Susiirja“
Der Satellitenverbund trägt den Namen „Susiirja“ (ukrainisch für „Sternbild“) und ist Teil des tschechisch-ukrainischen Verteidigungsclusters, dessen Gründung bereits im Oktober 2022 vereinbart wurde. Der Cluster fördert die Kooperation im Bereich Raumfahrttechnik und legt den Fokus auf die Entwicklung gemeinsamer Systeme für die Erdbeobachtung und militärische Aufklärung.
Start mit dem Satelliten TROLL
Der erste Satellit im Rahmen des Projekts ist TROLL, entwickelt vom tschechischen Raumfahrtunternehmen TRL Space. Er wurde bereits im Januar 2025 erfolgreich in die Umlaufbahn gebracht. Die Besonderheit dieses Mikrosatelliten liegt in seiner integrierten hyperspektralen Kamera mit einem Objektivdurchmesser von 10 cm. Damit liefert TROLL Bilder der Erdoberfläche mit einer Auflösung von weniger als 5 Metern pro Pixel — ein bedeutender Fortschritt für präzise Aufklärung und Beobachtung.
Neuer Satellit Drak speziell für die Ukraine
Als nächster Schritt wird derzeit der Satellit Drak entwickelt, der gezielt für die Bedürfnisse der ukrainischen Streitkräfte konzipiert wird. Die Entwicklung erfolgt durch Unternehmen des Brno Space Cluster in enger Zusammenarbeit mit ukrainischen Ingenieuren. Drak wird mit einer Kamera ausgestattet sein, die eine Auflösung von unter einem Meter pro Pixel ermöglicht und auf einer größeren Plattform als TROLL basiert. Aus Sicherheitsgründen werden keine weiteren technischen Details veröffentlicht. Es ist jedoch bekannt, dass es sich um einen Mikrosatelliten mit einem Gewicht von 50 bis 150 Kilogramm handelt.
Potenzieller Zugang zu europäischen CSO-3-Daten
Zusätzlich zur Entwicklung eigener Satelliten könnte die Ukraine auch Zugang zu Bildern des europäischen Satelliten CSO-3 erhalten. Dieser wurde kürzlich mit einer Ariane-6-Rakete in die Erdumlaufbahn gebracht. Die Entwicklung von CSO-3 wurde von Frankreich, Deutschland und Belgien finanziert. Die hochauflösenden Aufklärungsdaten stehen den Streitkräften der beteiligten Länder zur Verfügung. Frankreich hat der Ukraine bereits zuvor die Weitergabe geheimdienstlicher Informationen angeboten – ein Indiz dafür, dass auch CSO-3 zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungsaufklärung beitragen könnte.
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